Montag, 31. Dezember 2012

Was haben alte Kochbuchrezepte, die Bibel und Troja gemeinsam?

Liebe Leserinnen und Leser,

heute nach dem Abendessen saßen wir noch zusammen und das Gespräch kam auf Kochen und Rezepte. Mein Vater erwähnte, dass wir noch ein altes Rezeptebuch seiner Mutter hätten, dass sie vor gut 60 Jahren gesammelt und geschrieben hat.

Meine Schwester meinte, dass sie Rezepte gesehen hat, wo bestimmte Teigsorten als Teil des Rezeptes aufgeführt wären, ohne Anleitung, wie man den Teig macht. Das Wissen, wie man den Teig macht, war vorausgesetzt.

Mein Vater meinte daraufhin, dass er einmal gehört hätte, man hätte lange Zeit nicht gewusst, wo Troja lag. Alte Karten oder Beschreibungen gab es nicht. Als Troja existierte, wusste das jeder einfach so. Meine Schwester konnte erst nicht so recht glauben, dass die Leute aus neuerer Zeit erst gar nicht wussten wo Troja lag.

Als ich die beiden so reden hörte, fiel mir das Buch über die Evangelien ein, das ich meinem Vater vor einigen Tagen gegeben hatte. Ein Problem, was wir heute haben, wenn es um Deutung oder Interpretation der Bibeltexte geht ist, dass einiges davon als Wissen damals einfach bekannt war und als bekannt vorausgesetzt wurde. Deshalb brauchten die Prediger und Propheten sich nicht viel erklären und konnten bestimmte Worte einfach benutzen und jeder wusste bescheid. Ich erklärte das den anderen und wir waren uns einig, dass in allen drei Fällen in ihrer Zeit Wissen als bekannt vorausgesetzt wurde und (unter Umständen) in der neueren Zeit heute erst wieder entdeckt werden musste. (Meine Schwester hat vorgesorgt, indem sie in einem ihrer Rezeptbücher Grundlagenrezepte aufgeschrieben hat.)

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ericksonisches Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk

Liebe Leserinnen und Leser,

Sidney Rosen hat in seinem Buch Die Lehrgeschichten von Milton H. Erickson eine Geschichte ("Schwielen"), die von einem Bauarbeiter handelt, der gestürzt war und seither völig gelähmt unter Schmerzen litt. Er fragte Erickson, was er tun könnte. Erickson meinte, dass es nicht viel sei, was er tun könnte. Sich Schwielen an den Schmerznerven entwickeln, dann würde er den Schmerz nicht so stark empfinden. Erickson schlug ihm vor, Comics, Witze und lustige Aussprüche zu sammeln und Hefte daraus zu machen, um sie Kollegen, wenn sie im Krankenhaus wären, zu geben. Das war auch, was der Mann dann machte.

Das war auch, was ich letztes Jahr einer meiner Tanten machte mit einer mühsam zusammen gesammelten Sammlung von Comics mit Snoopy von den Peanuts. Meine Tante hatte über viele Jahrzehnte immer einen Hund. Jetzt nicht mehr, damit sie ein bisschen einfacher reisen kann. Ich fragte meinen Vater, ob er glaubte, dass sie gerne Comics lesen würde. Er bezweifelte das. Als ich ihm dann aber von meiner Idee erzählte, meinte er, dass sie sich bestimmt freuen würde. Also sammelte ich und klebte dann ein dünnes Heftchen mit den Comics voll und schrieb ihr eine Karte, in der sinngemäß stand, dass mein Vater mir zwar gesagt hätte, sie würde keine Comics lesen. Aber dieser hier wäre etwas ganz besonderes. Später rief sie mich an, um sich zu bedanken und sagte mir, dass sie jeden Tag ein oder zwei Seiten lesen würde.

Unsere Tageszeitung hat auf der Titelseite immer ein Zitat passend zu einer der großen Artikel auf der Seite. Einige davon habe ich in den letzten Monaten gesammelt für ein weiteres Heft, das ich zufällig in unserer Wohnung fand vor einiger Zeit. Keiner wollte das Heft mehr haben, aber es war schön klein und rot. Meine Freundin und Kollegin auf der Arbeit mag rot und Sprüche. Das Heft ist gerade groß genug, um einen Spruch auf einer Seite zu haben und die Seiten sind perforiert, dass man sie raustrennen könnte. Also habe ich die letzten Tage jetzt damit verbracht, die Sprüche zu sortieren möglichst passend, dass vorne und hinten auf einer Seite die Sprüche sich in irgendeiner Weise halbwegs ergänzten. Gestern ging ich die Ordnung ein letztes Mal durch und schnitt die Zitate ordentlich zurecht. Viele davon habe ich noch mal raus geschrieben, damit ich die Sprüche auch habe für mich. Ich war gestern bis halb drei morgens wach. Die Zeit verging unbemerkt. Ich hatte deutsch geschrieben und Derren Brown auf englisch im Ohr, wie er sein Buch las. Es muss Hypnose gewesen sein. Abgesehen davon, dass die Zeit so schnell vergangen war, konnte ich mich selbst kurze Zeit später im Bett nicht mehr bewusst erinnern, welche Sprüche ich aufgeschrieben hatte oder was ich von Derren Brown gehöt hatte. Amnesie. Trance ist ein natürliches Phänomen und ich mache mir keine Gedanken darüber, dass ich jetzt von den Sprüchen oder dem Hörbuch kaum etwas bewusst weiß. Es hat Spaß gemacht und vor allem ist das Buch jetzt endlich vor Weihnachten noch fertig geworden. Das ist alles, was zählt.

Ich möchte den Leser allerdings warnen: solche Hefte, auch kleine dünne kosten Zeit und wenn man nicht gerade schon eine große Sprüchesammlung hat, sollte man lange genug im Voraus planen für so ein Geschenk. Ich habe mir bei beiden Heften, die ich gemacht habe bewusst Zeit gelassen. Musste ich ja auch. Die Zeitung kam ja immer nur einmal täglich und nicht immer war ein Spruch oder Comic dabei, den ich gebrauchen konnte. Planungszeitraum: besser Monate im Voraus.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Wenn Schnee draußen ist, denke ich...

Liebe Leserinnen und Leser,

seit einigen Tagen schneit es hier bei uns und wenn Schnee draußen ist, denke ich an zwei Geschichten von Erickson:

Die eine Geschichte findet sich in Sidney Rosens Buch Die Lehrgeschichten von Milton H. Erickson und heißt dort "Gehen auf Glatteis". Während des Krieges war Erickson einmal auf dem Weg zur Arbeit: das Einberufungskomitee. Auf dem Weg dort hin sah er einen Veteranen, der ein künstliches Bein hatte und sichtlich besorgt schien, vor sich ein überfrorenes Wegstück zu haben, wo er rüber gehen müsste. Der Mann befürchtete auszurutschen und zu fallen. Erickson sagte ihm, er solle bleiben wo er sei. Er würde zu ihm kommen und zeigen, wie man auf spiegelglattem Eis gehen könnte. Also kam Erickson herüber und der Mann konnte sehen, dass Erickson humpelte. Er war also nicht einfach nur ein Schwätzer. Erickson sagte dem Mann, er sollte die Augen zu machen und Erickson ließ ihn vor und zurück, hin und her gehen, bis der Mann völlig verwirrt war. Dann brachte Erickson den Mann auf die sichere andere Seite vom Eis und der Mann sollte die Augen wieder öffnen. Er war überrascht, dass das Eis hinter ihm war und hatte keine Vorstellung davon, wie er herüber gekommen war auf die andere Seite.
Erickson erklärte ihm: "Sie gingen so, als ob der Beton eisfrei wäre. Wenn man versucht, auf Eis zu gehen, spannt man normalerweise die Muskeln an und bereitet sich auf einen Sturz vor. Sie machen sich ein geistiges Bild davon. Und so fallen Sie hin. Wenn sie das Gewicht Ihrer Beine gerade nach unten verlagern, so wie man das auf trockenem Beton macht, fallen Sie nicht. Das Ausrutschen passiert, weil man nicht sein ganzes Gewicht nach unten verlagert un weil man sich verkrampft."

Die zweite Anekdote findet Erwähnung unter anderem in dem Buch "Hypnotic Realities: The Induction of Clinical Hypnosis and Forms of Indirect Suggestion" von Milton H. Erickson, Ernest L. Rossi und Sheila I. Rossi. Erickson ging als Kind, wenn es geschneit hatte sehr zeitig zur Schule. Auf dem Weg hinterließ er einen krummen Pfad. Auf dem Rückweg dann beobachtete er mit Freude, dass die anderen Schüler und Passanten keinen geraden Weg gingen, obwohl jeder wusste, dass der Weg gerade sein müsste. Sie folgten alle Ericksons Spuren vom krummen Weg im Schnee.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Der purpurne Zauberer aus der Wüste

Liebe Leserinnen und Leser,

heute ist ein großer Tag. Ich löse endlich meine Ankündigung ein, über Milton Erickson zu schreiben. Er wurde am 5. Dezember 1901 in Aurum, Nevada geboren. Sein Geburtstag schien mir angemessener statt des Todestages: 25. März 1980 in Phoenix, Arizona.

Erickson wuchs als Kind einer Bauernfamilie auf mit 7 Schwestern und nur 1 Bruder. Erickson ließ sich Zeit, mit dem Sprechen anzufangen als Kind. Seine Mutter nahm es gelassen: "Wenn die Zeit kommt, wird er sprechen." Mit 4 Jahren fing er dann auch an. Er tat sich in der Schule aber erst sehr schwer. Ein Wörterbuch las er nicht, indem er es wenigstens bei dem Anfangsbuchstaben des Wortes, was er suchte aufschlug, sondern er fing tatsächlich bei "a" an und las, bis er bei dem Buchstaben und Wort ankam, was er eigentlich suchte. Das brachte ihm den Spitznamen "Dictionary" (Wörterbuch) ein. Er war Legasteniker.

1919 machte er seinen Abschluss an der Highschool und man fürchtete, dass das das Ende für ihn war. Erickson hatte eine Polioinfektion (Kinderlähmung, seine erste) bekommen, war völlig gelähmt und hörte im Nebenzimmer, wie der Arzt seiner Mutter sagte: "Der Junge wird den Morgen nicht erleben." Erickson fand heraus, dass er ein Auge mit größter Anstrengung kontrolliert bewegen konnte und verbrachte etliche Stunden damit, die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu bekommen und ihr durch Augenbewegungen zu verstehen zu geben, dass er eine Kommode in seinem Zimmer anders gestellt haben wollte. Was er ihr nicht sagen konnte: die Kommode versperrte ihm die Sicht und er wollte nicht sterben, ohne den Sonnenuntergang gesehen zu haben. Er bekam ihn aber nicht ganz mit, denn er war für 3 Tage bewusstlos.

Er musste alles neu lernen. Seine jüngste Schwester war gerade in dem Alter, wo sie selbst laufen lernte, so dass er es sich bei ihr abschauen und dieses Mal bewusst lernen konnte. Erickson selbst bezeichnete die Polioinfektion einmal als "unheimlichen Vorteil". Schon als er krank war und sich nicht bewegen konnte, studierte er seine Familie und andere Anwesende im Haus. Er fand heraus, dass seine Geschwister "ja" sagen, aber "nein" meinen oder auch "nein" sagen, aber "ja" meinen konnten. So sammelte er elementare Erfahrungen in genauer Beobachtung, Ausdruck und Körpersprache. Als er dann wieder halbwegs laufen konnte, wollte er eine Kanu-Tour mit einem Freund machen. Glücklicherweise war seine Familie nicht bei der Abreise dabei, denn kurzfristig sagte der Freund ab. Ich denke nicht, dass seine Familie ihn alleine hätte fahren lassen. Wenn Erickson das Boot umsetzen musste, brauchte er Hilfe. Aber er machte es sich zu einem Experiment der Reise, niemals direkt um Hilfe zu bitten sondern immer Situationen zu schaffen, dass die anderen ihn fragten oder Hilfe anboten. So kam es öfters vor, dass er da saß und Deutsch-Vokabeln für sein Medizinstudium lernte, bis jemand vorbei kam.

Schon als Student interessierte er sich für Hypnose und arbeitete zunächst in Krankenhäusern, in der Psychiatrie. Sein Chef sagte ihm einmal, dass der Gehstock, den Erickson benutzen musste zum Laufen, hilfreich sei und sympathisch machte sowohl bei Patienten als auch Kollegen. Die weiblichen Patientinnen sehen in einem Mann mit Gehstock keine Bedrohung und die männlichen Kollegen keine ernsthafte Konkurrenz. 1947 stürzte er unglücklich mit dem Fahrrad und obwohl er ansonsten gegen Impfungen war, ließ er sich eine Tetanusimpfung geben. Er bekam einen anaphylaktischen Schock, überlebte nur knapp und hatte seither Pollenallergien. Das war auch der Grund, warum er letztlich aufhörte in Krankenhäusern zu arbeiten und nach Phoenix zog, wo das Wüstenklima zumindest angenehmer war, was seine Allergien anging.

1953 kam ein Post-Polio-Syndrom zu seinen Beschwerden. Er arbeitete intensiv mit vielen bekannten Therapeuten zusammen, unter anderem Jay Haley, Gregory Bateson, Margaret Mead. John Grinder und Richard Bandler, die das Neuro-Linguistische Programmieren (NLP) entwickelten, analysierten und nutzten Ericksons hypnotische Sprachmuster. Mein Freund John ist da eine Methode, die ich bereits in anderen Einträgen erwähnte.

Wie man vielleicht schon an meinem, diesen Eintrag hier merkt, gibt es viele Geschichten um Erickson. Selbst wenn ich die nächsten Einträge verwenden würde, um einige dieser Geschichten wieder zu geben, bräuchte es seine Zeit. Erickson war ein genialer Geschichtenerzähler. Aber er erzählte nicht einfach nur so zur Unterhaltung, sondern immer auch um indirekt zu helfen und zu heilen.

Viele Leute früher und heute kennen Erickson vor allem aus seinen späten Jahren, als er halbseitig gelähmt im Rollstuhl saß, schwerhörig war und alles doppelt sah und unter chronischen Schmerzen litt. Es ist beeindruckend in selbst nur auf kurzen youtube Videos zu sehen. Alleine dort merkt man, dass er vor Lebensfreude und Lebensenergie sprühte trotz (oder gerade wegen?) seiner vielen Leiden. Ich denke, seine offensichtlichen körperlichen Probleme machten ihn auch glaubwürdiger vor seinen Patienten. Wem würdet ihr mehr glauben, dass Schmerzkontrolle wirklich möglich ist: wenn ein scheinbar junger, gesunder, dynamischer Arzt euch davon erzählt, oder einem kränklichen älteren Mann im Rollstuhl? ;-)

Das sind nur einige wenige Aspekte aus Ericksons Leben und Wirken. Viele Geschichten und andere Aspekte, die ich weiß und die mir beim Schreiben teilweise auch einfielen, habe ich aus gelassen. Ein einziger Eintrag reicht längst nicht.

Wer einmal mehr über Erickson erfahren möchte, dem empfehle ich wärmstens Sidney Rosens Sammlung von Ericksons Geschichten Die Lehrgeschichten von Milton H. Erickson. Wer einmal einen kleinen Eindruck haben will, wie Erickson mit Schülern umging, dem empfehle ich das 5-Tage-Seminar, das sein Schüler Jeffrey Zeig aufgezeichnet hat. Die schriftliche Fassung ist nachzulesen in Meine Stimme begleitet Sie überallhin. Ein Lehrseminar mit Milton H. Erickson. Wer noch mehr Fragen hat oder Anregungen haben möchte, kann mir gerne schreiben. Für's erste soll es das gewesen sein, euch Erickson vorzustellen. Ich bin sicher, dieser Eintrag hier wird aber nicht der letzte sein, in dem er Erwähnung findet.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Dienstag, 20. November 2012

Mein Freund Tim (Teil 2)

Liebe Leserinnen und Leser,

ich hatte gestern noch etwas vergessen. Also gibt es heute einen neuen Eintrag. Nicht nur kann ich durch meinen Freund John oder Tim Dinge sagen, die ihr direkt von mir nicht unbedingt lesen wollt. Wenn mein Freund Tim eine Menge Schimpfwörter benutzen will und damit bei allen ankommen will, sagt er vorher einfach, er hätte ein Gedicht, was er vortragen will und tut so, als hätte er Tourette-Syndrom. Dann passt das schon. So wie hier, bei seinem Gedicht "Angry (Feet)":

Video zum Anschauen hier

Der Text ist folgender:

Sometimes I get a bit angry
But you couldn't tell, no you couldn't tell
Unless you looked real closely
Sometimes I get a bit angry
But it's alright, yes it's alright
Cause I keep it out of sight
Inside, deep inside

I breast fed 'til I was nine
Which my QUACK... doctor says is fine
And he also says I'd deal with anger better
If I wrote about myself in a poem or a letter

My mother was a STUPID BITCH... caring lady
She taught me all I know
Although I was a little slow, she never gave up
She never let me Slut down
Although she spent a lot of time at the neighbour's house
When my dad was out of town

I didn't walk 'til I was seven, or talk 'til I was ten
But neither did Napoleon, according to my QUACK fucking doctor
Who has certificates in frames
To substantiate his Dodgy Fucking... claims

My father left my mother for the love of a PANTANG... nother
And I have a Bastard brother who I've never really known
Because me dad moved up to Queensland
And he doesn't have a Bullshit You Fat Cunt... telephone
In primary school I had trouble making ASHTRAYS... friends
An issue which has become somewhat of a trend
The origin of which I can not pretend does not perplex me
Although my Quack Fucking doctor says it's cool
And that loads of "Fat Prick!" "SHUT UP I'm NOT FAT"... kids at school
Have problems with communication
And that of course some medication would be wise
And combined with more honest self expression
Could help me with my issues with emotional repression
And at a hundred and eighty bucks a session
I think I'll take the Theiving Wank BASTARD chap's advice

I quite like Porn... photography
And books on GUNS... history
And I'd like to be a POLITICIAN... vet
And I feel as I get older
I'm more in control of my violent tendencies
And when I die KILL... and when I die
I'll have no regrets

And I feel that all this writing
Is really Poofy exciting
And my Quack... Quack doctor would be proud
Because I feel a lot less angry
And I'm saying stuff out loud
And I'm letting anger out
Like today in our last session
When I taught the Quack a lesson
'Cause he said I'm not progressing
Said I wasn't moving forward
So I said, "Let's see how you move without your fucking legs."
And I tied him to his chair
And I pulled out my machete
And I listened to him beg
And then I cut his fucking feet off
And while he laid there bleeding
I used his feet to kick him in the head...

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Montag, 19. November 2012

Ich war es nicht! (Mein Freund Tim)

Liebe Leserinnen und Leser,

in einem meiner ersten Posts hatte ich bereits von der Mein Freund John Methode erzählt. Man "schiebt" quasi die Schuld auf einen anderen ab und kann trotzdem sagen, was man sagen möchte. Ärger bekommt man dafür aber nicht, weil man ja die Sachen nicht selbst gesagt hat, sondern "mein Freund John".

In diesem Sinne aus aktuellem Anlass ein Auftritt von Tim Minchin:

Tim Minchin: Peace Anthem for Palestine

Hier der Text, den ich gerade zu faul bin zu übersetzen. Aber selbst jemand mit geringen Englischkenntnissen dürfte damit klar kommen, denke ich.

We don't eat pigs
You don't eat pigs
It seems it's been that way forever

So if you don't eat pigs
And we don't eat pigs
 Why not, not eat pigs together?

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Montag, 12. November 2012

Meine Ohrwurm Theorie

Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin der festen Überzeugung, dass Ohrwürmer, also Lieder, die wir eine Weile im Kopf haben und so schnell nicht los werden, einen Sinn haben. Sie sind nicht nur nervige Lieder oder Teile von Liedern im Kopf. In der Regel sind es Texte und nicht (nur) Melodien, die wir im Kopf haben. Achtet einmal auf den Text, den ihr dabei im Kopf habt. Ich glaube, unser Unbewusstes will uns mit diesen Texten etwas sagen und macht es uns deshalb in dieser nervigen Schleife (oder wie ein langer Wurm im Ohr) bewusst.

Ein Lied hatte ich ehrlich über ein einhalb Jahre im Kopf. Ich konnte andere Lieder hören und das war auch in Ordnung. Aber sobald ich nichts hörte und etwas im Kopf hatte, war es über ein einhalb Jahre tatsächlich nur ein Lied. Ich verrate lieber nicht, welches es war. Es ist sehr bekannt und kann schnell für viele zum Ohrwurm werden. Aber ich stelle euch einmal vor, welche Lieder ich zeitweise und zeilenweise in letzter Zeit immer wieder mal im Kopf hatte. Es waren nicht direkt Ohrwürmer für mich, weil es nicht total nervig war, trotzdem waren einige Zeilen oder auch nur einzelne Worte der Lieder im Kopf.

Als ich im Prozess vom Umzug in meine eigene Wohnung war, hatte ich immer wieder "Settle Down" von No Doubt. Die Zeilen "Get get get in line, and settle down / Get in line, and settle down" machten für einen Umzug ja auch tatsächlich Sinn. "settle down" ist einerseits sich beruhigen, aber auch sesshaft werden. Sesshaft werden würde ich.

Dank einer Freundin (du weißt, wer du bist), kam ich neulich auf Tim Minchin. Ich hätte ihn schon viel früher als vor ein paar Wochen "kennen lernen" können. Denn vor ein, zwei Jahren zeigte mir ein anderer Freund ein Video von Axes of Awesome, nämlich ein Video von einem Auftritt, bei dem sie ihren 4 Chord Song brachten. Es ist eine schöne, lustige Mischung diverser Lieder, die alle auf den gleichen 4 Akkorden (chords) basieren (oder wenigstens einen von ihnen) und alle Hits sind. Speziell dieses Video hat sogar alle Interpreten und Liedertitel im Video angezeigt. Tim Minchin ist gegen Ende ebenfalls vertreten. Hätte ich mich "damals" nur bemüht, die mir weniger oder gar nicht bekannten Lieder bzw. Interpreten anzuhören, hätte ich ihn schon viel eher gekannt. Jedenfalls kenne ich ihn also jetzt und habe die letzten Tage oft damit verbracht, von ihm anzusehen und anzuhören, was mir möglich war. Offenbar gefährlich für mich. Ich wachte vor einigen Tagen auf und hatte eines von Tim Minchins Lieder im Kopf und behielt es auch fast den ganzen Tag. Freitag war ich auf der Arbeit, trank einen Chai Latte Ingwer (englisch: Ginger). Es wunderte mich überhaupt nicht, dass ich dazu die ganze Zeit Tim Minchins "Ginger Song" (auch bekannt als "Taboo" bzw. aktuell als "Prejudices" also Vorurteile) im Kopf hatte und absolut nicht mehr los wurde, bis ich meinen Chai Latte Ingwer ausgetrunken hatte. Danke auch. Das war vor allem deshalb nicht witzig, weil das Lied nicht von der Pflanze Ingwer handelt. Ich brauchte ein bisschen, um zu merken, worum es geht. Es war wirklich nicht witzig. Samstag war nicht wesentlich besser, abgesehen davon, dass das Lied ein anderes war. Wir gingen alle gemeinsam einkaufen und schon auf dem Weg dort hin formte sich klar und deutlich eine Melodie und der Text von Tim Minchins "Canvas Bags". Canvas Bags sind Stofftaschen und ja, wir hatten auch unsere Stofftaschen dabei! Das war auch, was ich mir dann immer wieder sagte, um das Lied aus dem Kopf zu bekommen.

Freitag war einfach nur nervig und Samstag wenigstens ein besseres Lied. Ich kümmerte mich trotzdem an beiden Tagen nicht groß darum, die Lieder aus dem Kopf zu bekommen. Auch wenn beide nervig waren. Wenn ich ein Lied los werden will, hilft es ein schnelles anderes Lied im Kopf zu haben. Manchmal flüstere ich auch den Text oder summe leise die Melodie, wenn der Ohrwurm zu nervig und hartnäckig ist. Mir hilft dabei "Halloween Town" aus dem Film "Nightmare Before Christmas". Meist fange ich relativ mit dem Ende an, bei dem la-la-la-Teil. Ab und zu kommt dann in meinem Kopf der Refrain dazu und irgendwann sind sowohl Halloween Town als auch der Ohrwurm nicht mehr in meinem Kopf. Das Lied, speziell mein Einstieg gegen den Ohrwurm sind schnell und schnelles erfordert eine gewisse Konzentration. So etwas hilft grundsätzlich gegen Ohrwürmer, etwas zu finden, wofür man sich konzentrieren muss. Ich denke, es hilft auch, die Hinweise unseres Unbewussten zu respektieren und akzeptieren und dem nach zu gehen, so weit es möglich ist.

Anfang des Jahres musste ich zu einer Art Seminar. Ich hatte keine Lust und war auch sehr nervös, obwohl ich am Tag davor schon einmal dort war. Ich wusste also, wo ich hin musste und kannte die Leute dort auch mehr oder weniger. Ich wachte auf mit einem Seemannslied im Kopf. Ich weiß jetzt nicht mehr, welches es war. Der Text sinngemäß war allerdings etwas wie "meine Liebe, mach dir keine Sorgen, alles wird bald gut". Nach einer Weile hätte ich gerne ein anderes Lied im Kopf gehabt für Abwechslung. Trotzdem war es irgendwie doch auch beruhigend - und es stimmte. Als ich da war, war es dann auch bald gut. Ohrwürmer sind also nicht nur nervig und vor allem nicht unsinnig.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Montag, 5. November 2012

Bauchrednerische Rückkehr

Liebe Leserinnen und Leser,

ich ging neulich an einem Donnerstag wieder zur Arbeit. Gaston war zu Hause geblieben. Aber die beiden Therapiepuppen Lucy und Fritzchen waren ja noch auf der Arbeit. Als die meisten Gäste (so nennen wir die, die wir betreuen) weg waren, nahm ich mir dann auch Fritzchen. Ein Herr war noch da mit seiner Frau. Die Frau war begeistert davon, wie ich mit Fritzchen umgehen kann. Sie fragte mich, "Wie machst du das? Alles mit Handmanipulation?" Fritzchen schüttelte heftig den Kopf. "Nein, nein, nein", sagte er. "Gesichtsmanipulation!" Am Ende, bevor die beiden gingen, streckte Fritzchen ihr noch die Zunge raus. Sie hatte vorher noch gefragt, ob er das noch einmal machen könnte und im Gespräch auch immer wieder gemacht. Also schien es ein guter Abschluss für den Tag.

Gestern Nacht habe ich Charlie McCarthy ersteigert. Wer von euch schauen mag, gebt bei ebay die Nummer 370676756284 ein. Auch beendete Angebote können damit gefunden werden. Zumindest in einem gewissen Zeitraum noch. Er sieht gut aus, auch wenn er gebraucht ist. An seiner rechten Augenbraue hat er eine Stelle. Aber wer weiß, wie sie in echt aussieht. 112 Euro sind zwar recht teuer, aber für eine echte Bauchrednerpuppe wie Charlie wirklich billig, zumal Porto inklusive ist und er ein Import aus Amerika.

Ich mag weiche Puppen wie Gaston und die Therapiepuppen, weil man mit der Hand im Kopf steckt und durch das weiche Material mehr mit dem Gesicht machen kann. Andererseits bin ich jetzt auch glücklich, dass ich endlich Charlie McCarthy bald hier haben werde und damit eine wirklich der klassischen Bauchrednerfiguren überhaupt, nicht nur in der Machart als harte Figur mit Kopfstab, sondern auch unter den bekannten Figuren ausgerechnet eben Charlie McCarthy, Edgar Bergens Hauptfigur! Yippie!

Yippie? Ich werde Kinderkleidung kaufen müssen und weiß nicht mal genau, wo hier Läden wären. Vielleicht können die Damen von uns auf der Arbeit Kleidung nähen für ihn. Die freuen sich bestimmt. Auch auf die Gefahr hin, dass es total dämlich und albern klingt: ich komme mir ein wenig vor wie jemand, der ein Kind bekommt und entsprechend planen muss. In mein Bett kommt Charlie aber nicht! Als harte Figur wäre es wohl nicht so günstig. Gaston ist da schon mehr eine Art Kuscheltier und okay. Obwohl Charlie irgendwie wie ein Kind sein wird, wird er nicht mitten in der Nacht plärren und nach Essen oder Trinken verlangen, das ich ihm dann zubereiten müsste. Er wird sich nicht die Hose voll machen, die ich ihm wechseln werden muss. Aber Kleidung kaufen. Der Horror! Einer Frage kann ich dann nicht mehr ausweichen: wie probiere ich Charlies Kleidung an? Ich kann kaum mit einer "Puppe" in die Umkleidekabine gehen. Aber ich will auch nicht, dass alle sehen, wie ich Charlie Kleidung ausziehe, um zu sehen, wie neue im stehen würde?! Was habe ich getan, mir bei ebay eine Figur zu ersteigern?! Man!!!

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Der Zauberer, der die Welt entfesselte

Liebe Leserinnen und Leser,

an Halloween vor 86 Jahren, am 31.10.1926, starb der Zauberer und Entfesslungskünstler Harry Houdini. Vielen Leuten sagt der Name heute eher wenig bis gar nichts. Dabei hat er durchaus großes geleistet, nicht nur im Bereich der Unterhaltung als Zauberer und Entfesslungskünstler. Ich möchte heute den Tag nutzen, um ein wenig über ihn zu schreiben.

Was viele nicht wissen ist, dass Harry Houdini gar nicht sein echter Name war. Geboren wurde er 1874 als Erik Weisz in Budapest. Seine Familie zog, als er noch jung war, nach Amerika, letztlich New York. Die Familie änderte in Amerika ihren Namen zu "Weiss" und Erik nannte sich "Ehrich". Mit 17 fing er an als Zauberkünstler aufzutreten und benutzte den Namen Harry Houdini für sich. Es gibt verschiedene Theorien, weshalb "Harry" als Vorname kam. Auf der englischen wikipedia-Seite heißt es, dass ihn Freunde schon "Harry" nannten. Die deutsche wikipedia-Seite wiederum nennt den Zauberer Harry Kellar als Vorbild für ihn war und er den Vornamen in Anlehnung an ihn benutzte. Der Name "Houdini" kommt von einem weiteren Zauberer-Vorbild: Eugène Robert-Houdin. Ein Freund von Houdini erzählte ihm, dass im Französischen, wenn man bei "Houdin" ein "i" hinzufügen würde am Ende, es bedeuten würde "wie Houdin". Das stimmt zwar nicht, aber macht trotzdem eine ganz nette Geschichte um die Namensentwicklung, wie ich finde.

Er trat im Zirkus auf und das nicht nur in Amerika, sondern auch Europa, auch Deutschland und Russland. Am ehesten bekannt ist Harry Houdini sicherlich durch seine Entfesslungskünste. Er ließ sich unter anderem fesseln und dann in Flüsse untertauchen. Im Tower of London war er auch einmal in einer Zelle eingesperrt (als Teil des Tricks, nicht weil er etwas verbrochen hätte) und gefesselt und konnte sich dann befreien. Viele kennen ihn von solchen Kunststücken her. Aber er hat auch anders gezaubert und beispielsweise ein Buch über Papierzauber geschrieben. Er beschreibt darin Techniken, um aus Papier Dinge zu falten. (Letztlich also sowas wie Origami.) Ich habe gehört, mit Kartenzauber soll er auch sehr gut und geschickt gewesen sein. Bekannt ist er heute allerdings durch seine Entfesslungskünste. In einer Dokumentation, die ich über Harry Houdini gesehen habe, sagten sie, dass er in einer Zeit die Entfesslungen gemacht hat, wo das Volk in Amerika sich selbst auch sehr gefesselt/gefangen fühlte. Zu sehen, wie er sich dann entfesselt war weit mehr als ein bloßer Unterhaltungsakt. Es war für viele auch ein Symbol von Freiheit für sie selbst.

Harry Houdini war ein Mamasöhnchen und als sie starb, war er tief getroffen. Zu der Zeit waren viele Leute aktiv, die behaupteten, mit den Toten Kontakt aufnehmen zu können. Aber Harry Houdini war durch sein eigenes Wissen um Zauberei schlau genug, um die Tricks dieser Leute zu durchschauen. Da er durch den Tod seiner Mutter wusste, wie schmerzhaft dieser Verlust ist, verbrachte er sein restliches Leben damit, diese Scharlatane zu entlarven und die trauernden Menschen vor Abzockern zu schützen. Denn man kann sehr wohl ganz gut Geld machen auf diese Weise, wenn man es "geschickt" genug anstellt. Allerdings habe ich absolut keinen Respekt vor diesen Menschen. Meiner Meinung nach nutzen sie wirklich den Schmerz aus und verdienen daran. Es ist eine Sache vom Beerdigungsinstitut zu sein und Geld zu verlangen für den Sarg und die Trauerfeier und Beerdigung und all sowas. Aber zu behaupten, dass man mit den Toten reden kann und in Wirklichkeit ist alles nur gespielt, da ist für mich eine klare Grenze überschritten. Vielleicht glauben einige dieser Menschen auch, dass sie ehrlich mit den Toten reden können. Ich glaube aber, die meisten von ihnen wissen ganz genau, dass das nicht die Wahrheit ist und das das, was sie da tun schlicht weg eine respektlose Lügengeschichte ist.

Das amerikanische Zauberer-Duo Penn & Teller hat eine Fernsehserie gemacht, in der sie Dinge, die wir für selbstverständlich halten untersuchen und mit Experten darüber reden. Die Serie heißt "Bullshit" und die erste Folge ging um das Reden mit den Toten. Am Anfang steht Penn vor einem Grabstein mit Harry Houdinis Namen und Daten und redet eben mit ihm. Dass nach so vielen Jahren und trotz seiner Bemühungen die Leute immer noch mit den Toten reden. Dann wendet er sich zur Kamera und sagt, "See? Anyone can talk to the dead. Getting an answer, that's the hard part." (Sehen Sie? Mit den Toten zu reden ist einfach. Eine Antwort zu bekommen, das ist der schwere Teil.)

Harry Houdinis Tod ist recht mystisch. Man geht von folgendem aus: er hatte bereits Blinddarm- bzw. Bauchprobleme schon vor dem 31. Oktober. Ein Student war am 22. Oktober zu ihm gekommen, um Houdini zu testen. Er hatte behauptet, wenn er die Muskeln anspannt, könnte er jeden Schlag, den ihm jemand zufüge, ertragen und unverletzt überstehen. Also schlug ihn dieser Mann in den Bauch. Später soll Houdini behauptet haben, die Bauchprobleme hätten sich durch den Schlag entwickelt, weil er, Houdini, nicht genug Zeit gehabt hätte, sich auf den Schlag vorbereiten zu können. Die Bauchprobleme verschlimmerten sich darauf. Ein Arzt diagnostizierte eine Appendizitis („Blinddarmentzündung“). Houdini trat ein letztes Mal am 24. Oktober auf, ging danach ins Krankenhaus und verstarb dort am 31. Oktober 1926 im Alter von 52 Jahren.

Houdini und seine Frau hatten ein Codewort überlegt. Wenn einer von ihnen sterben würde, würde die Person versuchen mit der noch Lebenden Kontakt aufzunehmen. Das Wort wäre der Beweis, dass die Verbindung echt ist. Das Codewort war "Rosabelle believe". Bis 10 Jahre nach Houdinis Tod hielt seine Frau jährlich an Halloween eine Seance ab, um mit ihrem Mann in Kontakt zu treten. Was jedoch zu keinem Zeitpunkt gelang. Nach dem letzten Versuch kommentierte sie, "ten years is long enough to wait for any man." (Zehn Jahre sind lange genug, um auf irgendeinen Mann zu warten.)

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Es ist vorbei

Liebe Leserinnen und Leser,

am Montag gegen 5:30 Uhr morgens klingelte das Telefon. Im aller ersten Moment dachte ich, dass vielleicht ein bestimmter Freund meiner Eltern anrufen würde. Er steht nämlich immer früh auf. Aber um diese Uhrzeit würde er uns auch nicht wecken. Es konnte nur das Krankenhaus sein und war es dann auch. Meine Mutter ist gestorben.

Ich freue mich für sie. Meine Mutter war Französin und hatte den Unfall während eines Urlaubes in Frankreich. Sie fuhr sehr viel Fahrrad und hatte den Unfall eben auch auf dem Fahrrad. Mein Vater war bei ihr und ein paar gute Freunde ebenfalls. Das Wetter war super. Abgesehen vom Schock über den Sturz, war sie, denke ich, glücklich in dem Moment. Als mein Vater bei ihr war am Unfallort, war sie bereits im Koma. Ich weiß, dass es selbst unter den Ärzten Diskussionen gibt, wie viel jemand im Koma noch mitbekommt. Ich möchte gerne glauben, dass sie zumindest nicht mehr viel mitbekam seit dem Unfall. Ihre letzten bewussten Momente waren jedenfalls schön und das freut mich sehr für sie.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Sonntag, 7. Oktober 2012

Verdammte Spiegelneuronen!

Liebe Leserinnen und Leser,

meine Mutter wird sterben. Wir waren am Dienstag bei der Ärztin für die MRT Ergebnisse und kurz gesagt, blutet meine Mutter tief im Gehirn an vielen Stellen. Seit Donnerstag oder so hat sie wohl auch Fieber. Die Ärztin sagte am Dienstag schon, dass ein Infekt schon nachgewiesen wäre. Es gibt also keine Hoffnung mehr. Wenigstens wissen wir jetzt Bescheid und ihr Leiden, unser aller Leiden, ist halbwegs absehbar.

Seit einigen Wochen schon habe ich immer wieder mal Kopfschmerzen. Mein Vater sagte mir neulich auch, dass er zeitweise Kopfschmerzen hätte. Bei mir wechselt es, glaube ich. Ich achte nicht sehr darauf. Bei meinem Vater tut der Kopf weh, wo auch meine Mutter aufgeschlagen ist mit dem Kopf. Verantwortlich für unsere Kopfschmerzen sind sogenannte Spiegelneuronen. Spiegelneuronen sind Nervenzellen bei Primaten, die aktiviert sind, wenn wir anderen bei etwas zuschauen. Das besondere dabei ist, dass die gleichen Nervenzellen aktiv sind bei dem, der (passiv) zuschaut wie bei dem, der (aktiv) ausführt. Es spielt für das Gehirn also keine Rolle, ob wir jemandem nur zuschauen, oder tatsächlich eine Aktivität selbst ausführen. In beiden Fällen sind die gleichen Bereiche, die gleichen Nervenzellen aktiv. Es wird viel diskutiert über Spiegelneuronen. Nach meinem Verständnis jedenfalls spielen Spiegelneuronen auch eine Rolle dabei, wir lächeln, wenn jemand anderes uns anlächelt. Als ich klein war, soll ich, wenn eine bestimmte Freundin geweint hat, auch angefangen haben zu weinen.

Etwas anderes gehört auch noch dazu, denke ich: ideomotorische Bewegungen. Ich weiß nicht, ob das wirklich so stimmt, aber ich setze mir das die Worte zusammen aus "Idee" und "Motorik". Die Idee, also der Gedanke an eine Bewegung, führt real zur Bewegung. Es sind nur kleine, quasi Mikro-Bewegungen, aber trotzdem Bewegungen. Das sind dann Muskelbewegungen bzw. Muskelanspannungen, sowas in der Art und nicht unbedingt auch sichtbare Bewegungen. Obwohl man "gedachte Bewegungen" auch sichtbar machen kann. Nimm dir mal eine Schnur. Egal was, irgendetwas langes, dünnes. Hänge an einem Ende etwas an, das als Gewicht dienen kann. Es muss nichts sehr schweres sein, nur so, dass du ein Pendel bekommst. (Alternativ kannst du natürlich auch gleich ein Pendel nehmen. Ich nehme gerne eine Kette von mir mit einem Anhänger.) Das Pendel muss frei schweben können. Das heißt, idealerweise hält man die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger. Den Ellenbogen kann man abstützen, aber das Handgelenk und Unterarm sollten frei sein. Den Ellenbogen könnte man auf einer Sessellehne haben und das Pendel neben dem Sessel pendeln lassen oder vom Tisch aus oder sowas. Dann konzentriert man sich nur auf das frei schwebende Ende vom Pendel. Fürs erste reicht, wenn man es sich nur in Bewegung vorstellt. Dann kann man anfangen zu spielen: seitlich von links nach rechts und zurück pendeln lassen oder vor und zurück oder im Kreis. Wer mag kann, wenn das Pendel gut in Bewegung ist, doch einmal einen Blick auf die Hand werfen. Sie macht die Bewegung. Die Schnur dient mehr oder weniger als Verstärkung und Verlängerung der Bewegung und das Gewicht, also eine gut sichtbare Sache am Ende der Schnur, macht die Bewegung noch mehr sichtbar. Viele mögen das Pendel als Werkzeug einer Hexe kennen, um (vermeintlich) mit Geistern zu kommunizieren. Tatsächlich steckt aber nichts anderes dahinter, als sichtbar gemachte Mikro-Bewegungen durch unsere Vorstellung, das Pendel solle sich bewegen. Auch wenn es einige möglicherweise empört oder andere immer noch skeptisch sind, aber auch das sogenannte Hexenbrett oder Ouija-Board, funktioniert auf diese Weise. (Das ist ein Brett, wo alle Buchstaben des Alphabetes stehen und eine oder mehrere Personen dann einen Pfeil auf das Brett legen, dann die Finger auf den Pfeil legen und der Pfeil bewegt sich zu den Buchstaben, um Worte zu bilden und auf Fragen zu antworten.) Tische oder anderes schweben zu lassen, das sind noch mal andere Tricks, aber was bekannt ist als Tischerücken oder Gläserrücken, ist auch ideomotorische Bewegung. Das Ouija-Board funktioniert nur, wenn mindestens eine der beteiligten Personen die richtige Antwort weiß. Derren Brown beschreibt in seinem Buch "Tricks of the Mind", dass er einmal eine Gruppe Freunde mit einem seiner verstorbenen Verwandten kommunizieren lassen wollte. Er wusste zu dem Zeitpunkt von ideomotorischen Bewegungen und wollte ganz bewusst nicht den Pfeil vom Ouija-Board berühren. Als dann der Name des Verwandten vom Board erfragt wurde, kam zwar ein Name raus, aber es stellte sich heraus, dass es nicht der Name des Verwandten war und später erklärte einer aus der Gruppe, dass er den Namen im Kopf gehabt hätte. Das hatte letztlich zu dem Namen geführt.

Bedeutet das, dass das Pendel nichts weiter ist als ein billiges Spielzeug um ideomotorische Bewegungen sichtbar zu machen? Nein. Man kann durchaus mit Hilfe des Pendels kommunizieren. Mit unserem Unbewussten. Man kann beispielsweise das Pendel benutzen, wenn man sich bei einer Entscheidung unsicher ist. Entweder legt man eine Bewegung für ja und nein jeweils fest. (Achtung: nicht links heißt ja und rechts heißt nein. Lieber klare Bewegungen wählen, beispielsweise nach links und rechts ist ja und Kreis ist nein.) Oder man wünscht sich offen eine Bewegung für ja und wartet, bis die dann kommt und macht das gleiche für nein. Und dann kann man alle möglichen Fragen stellen und sehen, wie das Unbewusste darüber denkt durch die jeweilige Bewegung. Man könnte mit mehr als ja und nein arbeiten, aber ich würde das ganze nicht unnötig verkomplizieren. Man könnte diagonal für "vielleicht" noch dazu nehmen oder vor und zurück für "weiß nicht". Etwas in der Art. Es gibt auch die Möglichkeit, dass man auf einem Stück Papier jeweils in die vier Ecken Worte (etwa: ja, nein, weiß nicht, vielleicht) schreibt, die Mitte des Blattes als "Startpunkt" festlegt und dann pendelt. Die Antwort geht dann auf die Ecke hin jeweils.

Der große Entfesslungskünstler Harry Houdini war ein richtiger Mama-Sohn. Es traf ihn sehr tief, als seine Mutter gestorben war. Er hätte gerne mit ihr Kontakt gehabt. Aber er erkannte, welche Methoden die sogenannten Medien benutzten, um vermeindlich mit den Toten zu kommunizieren und verwendete viel Zeit darauf, diese Scharlatane zu entlarven. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, mit den Toten zu kommunizieren oder nicht. Was ich jedoch weiß und hier beschreiben wollte ist, dass Dinge wie das Pendel und das Ouija-Board jedenfalls ganz ohne "Geisterhand" funktionieren. Und trotzdem faszinieren mich die Effekte und Möglichkeiten, diese real zu nutzen.

Ich habe einmal gehört, unsere Muskeln machen bereits ideomotorische Bewegungen, bevor wir die Bewegungen real ausführen. Also weiß unser Körper schon, wie wir uns als nächstes bewegen werden, bevor wie es tatsächlich tun. Wozu ist dann unser Bewusstsein gut?

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Dienstag, 2. Oktober 2012

Schildkröte

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist schwer nichts machen zu können, außer zu warten. Ganz so ist es auch wieder nicht. Wir haben meiner Mutter gestern einen mp3 Player mitgebracht mit Musik. Ich wünschte, ich könnte mehr machen. Andere sagen uns auch immer wieder, wir sollen uns melden, wenn sie etwas für uns tun können. Aber die größte Arbeit muss meine Mutter jetzt im Moment selbst erledigen.

Heute war eine Dokumentation im Fernsehen. Die Top 10 ältesten Tiere der Welt. Ich hatte erst gedacht, wir könnten die Sendung zusammen sehen. Aber dann hatten sich Freunde meiner Eltern für abends angekündigt. Ich habe die Sendung also nicht gesehen. Aber sofort kam mir der Gedanke an Schildkröten. Ich habe einmal gehört, der Grund, warum Schildkröten so alt werden ist, weil sie alles langsam machen. Hektik, Schnelligkeit und Hetze macht den Körper kaputt.

Heute und gestern wirkte mein Vater besonders bedrückt. Vielleicht sehen meine Schwester und ich die Situation wirklich positiver als sie ist. Oder mein Vater ist zu pessimistisch, da er das ganze medizinische Zeug versteht und eher das negative sieht. Wahrscheinlich werden wir uns irgendwo in der Mitte davon treffen.

Jedenfalls bevor mein Vater ins Bett ging, sagte ich ihm, dass die Schildkröten so alt werden, weil sie alles langsam machen. Ich sagte ihm, "Gib ihr Zeit. Gib dir Zeit." Dann ging er ins Bad und ich in mein Zimmer. Ich wusste, ich habe hier noch eine Stoffschildkröte. Die hatte irgendwer irgendwann gekauft und als ich vor einiger Zeit nach einer Handpuppe für mich suchte, fand ich die Schildkröte wieder und hatte sie in mein Zimmer mitgenommen. Ich fand sie, ging damit in den Flur. Ich zögerte. Aufs Bett oder auf den Schreibtisch? Ich entschied mich für den Schreibtisch im Flur und ging wieder zurück in mein Zimmer. Einige Minuten später steckte mein Vater seinen Kopf in mein Zimmer und sagte mit sehr müdem Blick: "Ich nehm sie mit ins Bett." Das war, was ich sowieso gehofft hatte. :-)

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 28. September 2012

Bauchreden hilft (Teil 2)

Liebe Leserinnen und Leser,

wir waren gestern bei meiner Mutter. Für meine Schwester und mich war es das erste Mal. Ein Freund meiner Eltern, der auch auf der Radtour dabei war, hat uns gefahren. Er und mein Vater haben sie schon öfters auch im Krankenhaus in Frankreich schon gesehen. Ich habe ihr noch nicht gesagt, was ich im letzten Eintrag beschrieben habe, ihr sagen zu wollen. Obwohl ich schon überlegt hatte, was und wie ich es ihr sagen könnte, falls andere mit hören würden und ich nicht ganz so direkt sein wollte, wie ich es mit ihr alleine wäre. Während der Besuchszeit nehmen sich die Ärzte ganz bewusst Zeit, durch die Zimmer zu gehen und auch mit den Angehörigen zu reden. Viel hat die Ärztin nicht gesagt. Die nächsten Schritte sind uns sowieso schon klar und wir müssen im Grunde jetzt nur abwarten. Als die Ärztin da war, erzählte sie, dass meine Mutter recht doll beißen würde, bei der Mundpflege. Verständlich. Wer mag schon gerne, dass jemand einem im Mund "rumfummelt" und der Schlauch zum Atmen ist sicher auch nicht angenehm. Als die Ärztin dann weg war, hätte ich meiner Mutter gerne gesagt, was ich ihr sagen will. Gerade weil die Ärztin von zu beißen gesprochen hat. Nicht, dass das direkt für meine Mutter als glatte Aufforderung dazu aufgefasst werden könnte. Ganz wohl war mir trotzdem nicht dabei, dass solche Worte in ihrer Anwesenheit gefallen sind. Ich glaube nicht, dass man das nicht ganz ganz streng sehen müsste und jetzt jedes Wort dreimal überlegen muss, ehe man es in ihrer Anwesenheit benutzt. Immerhin ist sie noch sehr weit weg und sie haben sie einmal für die Fahrt nach Deutschland und neulich wieder für das Wechseln der Schläuche sediert, alos ihr Beruhigungsmittel gegeben. Ein Teil von mir fragt sich böse, wie sie überhaupt aus dem Koma aufwachen soll, wenn man sie sediert wird. Andererseits sehe ich schon auch, dass es richtig war und nötig ist, das zu machen. Warten wir es ab. Ich frage mich, ob es möglich ist, jemanden aufzuwecken, indem man den eigenen Atemrhythmus anpasst und dann die quasi Führung übernimmt und durch gemeinsames Atmen wach werden könnte. Anpassung der Atmung bzw. dann führend gemeinsam anders zu atmen ist zwar sehr indirekt und wird von der anderen Person oft nicht bewusst wahrgenommen, kann aber sehr viel bewirken und verändern. Das spielt gerade bei Hypnose und Entspannung eine unscheinbare, aber große Rolle. Wenn uns Menschen auch im Alltag sympathisch sind, kann es oft passieren, dass wir im gleichen Rhythmus mit der Person atmen, das Sprechtempo von uns und der anderen Person sich aneinander angleichen und auch andere Aspekte sich angleichen und zusammenspielen. Ich weiß nicht, was für meine Mutter und mich in der Richtung möglich ist. Mein Wissen über Hypnose ist vor allem theoretisch und beschränkt sich sonst eher auf kleinere Spielereien bei mir selbst. Bis auf die beiden erwähnten Versuche mit zwei Freunden, die nicht so gut gelaufen sind. Die Situation mit meiner Mutter wird also wirklich ein Test, so wie die Überschrift im letzten Eintrag schon lautete. Das so zu schreiben hat einen etwas makaberen Beigeschmack für mich, jedenfalls könnte man das so lesen. Test. Als wäre sie eine Versuchsperson, jemand, mit dem man herumspielen könnte. Wir werden sehen, was sich ergibt. (So viel zum Thema: keine regelmäßigen Details...)

Ich glaube, es war Anfang dieser Woche, dass ich meine Fledermaus Gaston von Bochum wieder zu meinen Eltern hier zurück holte. Ich wollte ihn haben, um realer Bauchreden zu üben mit einer Puppe. Außerdem ist er schön weich und warm und damit ein ganz guter Ersatz für die Meerschweinchen, die ich sonst oft abends vor dem Fernseher aus dem Käfig nehme und auf meinem Schoß habe. Bis vor zwei Tagen ging es meinem Vater vom Bauch her überhaupt nicht gut. Ich hatte ihm erst ein großes Herzkissen gegeben, aber er meinte, das passt nicht so gut. Dann neulich hatten wir gemeinsam etwas fern gesehen. Ich hatte mir Gaston auf meinen Bauch gelegt, weil es mir auch nicht ganz gut ging. Mein Vater hatte ihn abgelehnt zu nehmen für seinen Bauch. Dann aber wollte ich in die Küche etwas holen. Normalerweise habe ich früher die Meerschweinchen, die ich dann auf dem Schoß hatte, an meine Eltern abgegeben, damit ich sie nicht mit in die Küche nehmen müsste. Und so gab ich jetzt auch Gaston halb beiläufig an meinen Vater weiter. Er legte ihn sich, die Flügel ausgebreitet, so wie ich vorher, auf seinen Bauch. Einige Zeit später meinte er dann, dass die Fledermaus wirklich gut sei. Die Flügel würden schön warm halten. Bis vorgestern wechselten mein Vater und ich uns dann ab Gaston zu nehmen. Wenn er ihn hatte, nahm ich das Herz dafür. Vorgestern wollte er Gaston dann nicht mehr haben. Nur gestern gab ich Gaston dann wieder etwas beiläufig an meinen Vater ab und sah noch im Weggehen, dass er seine Hand in Gaston steckte. Als ich dann mit einem Joghurt für mich aus der Küche wieder kam, sagte Gaston zu mir, "Hallo. Na, hast du Hunger?" Ich sah, dass die Lippen meines Vaters dabei, ganz "fachmännisch" leicht geöffnet, aber ansonsten tatsächlich unbeweglich waren. Wir mussten beide grinsen.

Bauchreden hilft. Und sei es nur, dass eine Handpuppe umfunktioniert wird als Wärmer für den Bauch. Ein anderer Aspekt ist noch, dass der Kiefer beim Bauchreden entspannt sein muss. Anspannung merkt man sonst nach einiger Zeit im Kiefer. Viele Menschen beißen beim Stress nicht nur sprichwörtlich die Zähne zusammen und haben deshalb auch einen angespannten Kiefer. Ich habe gemerkt, dass ich erst jetzt wieder anfange ruhiger zu sein und spielerischer zu werden und mehr Bauchreden zu trainieren. Anscheinend achte ich gar nicht auf meinen Kiefer, wenn ich angespannt bin. Theoretisch aber könnte Bauchreden helfen gegen Stress, da man ja beim Bauchreden einen entspannten Kiefer braucht. Jetzt, da meine Mutter wieder näher bei uns ist, entspannt sich die Situation für uns alle etwas. Es war schön zu sehen, dass auch bei meinem Vater jetzt ein wenig spielerisches wieder raus kommt und er ein wenig mit Gaston spielen konnte. Dafür, dass er gar keine Ahnung hat und nur immer wieder einige kurze Bauchredner Videos von mir gesehen hat, war ich gestern Abend wirklich positiv überrascht. Allerdings hat "Hallo. Na, hast du Hunger?" auch keine schweren Buchstaben, bei denen wir normalerweise die Lippen bewegen müssten. ;-)

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 27. September 2012

Der Test(?)

Liebe Leserinnen und Leser,

drei Tage nach meinem Geburtstag, also am 09. September hatte meine Mutter einen schweren Fahrradunfall. Sie war mit meinem Vater und Freunden unterwegs und ist gestürzt. Im Moment befindet sie sich noch im künstlichen Koma, was allerdings normal ist bei schweren Kopfverletzungen und ein übliches Verfahren, sie dann in ein künstliches Koma zu versetzen. Viel mehr kann man im Moment noch nicht sagen und ich möchte auch hier aktuell nicht darüber schreiben. Nicht weil es schlimm wäre, sondern um mir auch zu ersparen, immer wieder Details aktualisieren zu müssen über ihren Zustand.

Ich glaube, in schweren Situationen, Krisen, versuchen die Menschen einen Sinn zu sehen, damit diese schwere Lage nicht völlig "sinnlos" ist. Der Zustand meiner Mutter bringt mich gerade wieder mehr zu Hypnose und Trance. Daher ist der Zustand meiner Mutter hier auch erwähnenswert für mich. Denn ich halte ein Koma für einen ähnlichen Zustand wie eine Trance. (Obwohl "Trance" und "Hypnose" nicht das gleiche ist, können einige von euch vielleicht mehr damit anfangen, wenn ich von Hypnose schreiben würde anstatt Trance.) Ich werde bald über meinen Lieblingstherapeuten Milton Erickson schreiben und in dem Zusammenhang mehr auf Trance, Hypnose und andere damit zusammenhängende Dinge eingehen.) Trance und Koma sind in jedem Fall veränderte Bewusstseinszustände. Beides sind Zustände, in denen wir das, was andere uns sagen, viel weniger gefiltert aufnehmen und einfacher akzeptieren, als im Wachzustand.

Es dauerte ein wenig, bis mir diese Gedanken kamen. Anfangs war sie sowieso in Frankreich, da sie dort unterwegs waren und sie ist erst seit der Nacht vom 17. auf den 18. wieder in Deutschland, in einer Nachbarstadt hier. Daher hätte ich gar nichts machen können, selbst wenn ich gewollt hätte. Und auch jetzt noch kann ich nicht ganz so helfen, wie ich gerne möchte. Denn ich habe seit ein paar Tagen eine Erkältung bekommen. Da meine Mutter noch immer im Koma auf der Intensivstation liegt, möchte ich vermeiden, dass ich sie anstecke.

Hier ist mein Gedanke: Ein Koma ist ein besonderer Bewusstseinszustand, zumindest in Teilen ähnlich einer Trance. Außerdem ist es gut möglich, dass Ärzte, Pfleger und jetzt auch Besucher wie meine Familie und Freunde, möglicherweise entweder direkt meiner Mutter etwas sagen oder auch nur untereinander aber in Anwesenheit meiner Mutter, Worte benutzen, die ihr schaden könnten im Heilungsprozess. Beispielsweise erwähnen, dass sie gelähmt sein könnte oder ähnliches. Ja, die Gefahr ist real da. Aber in ihrem Zustand so etwas zu hören, halte ich für höchst bedenklich. Selbst wenn sie die Dinge um sie herum nicht bewusst mitbekommt, glaube ich, dass sie irgendwie, irgendwo unbewusst schon noch Dinge wahrnimmt.

Ich würde ihr daher gerne sagen, was ich auch anderen Leuten sagen würde, die mit mir mit Hypnose arbeiten wollen, nämlich etwa folgendes: "Manche Leute glauben, du hörst nicht. Aber du hast zwei Ohren, die gut funktionieren und damit hörst du hier viele Dinge, die andere Leute sagen. Entweder reden sie mit dir, oder mit anderen hier im Raum. Ich möchte, dass du nur das im Kopf behältst, was du für richtig und wichtig hältst und dir jetzt hilft. Alles andere kannst du einfach ignorieren und vergessen."

So etwas zu sagen, bevor man mit jemanden mit Hypnose arbeitet, halte ich für wichtig. Denn das gibt der Person die Möglichkeit, die Legitimation(!), dass nicht alles, was ich der Person sage, auch von ihr akzeptiert werden muss. Es kann durchaus sein, dass ich unbewusst oder unwissend Dinge sagen könnte, die der Person so gar nicht passen. Mit diesen wenigen Sätzen kann sie genau diese Dinge dann mit einem guten Gefühl ignorieren, ohne sich schlecht zu fühlen, oder gleich alles, was ich ihnen danach sagen würde komplett abzulehnen, weil ein Teil davon nicht ihren Werten und Vorstellungen entspricht. Ich sehe das daher als wichtigen Schutz auch für meine Mutter jetzt. Gerade jetzt. Selbst wenn sie das alles nicht bewusst mitbekommt und ich ihr etwas in der Art möglicherweise besser noch öfters sage, solange sie weiterhin im Koma ist.

Ich glaube an keinen Gott. Aber das hier beschriebene sind die Gedanken, die mir in den letzten Tagen kamen. Vielleicht eine Art Schubs quasi zurück zu Hypnose. Nachdem ich zwei Freundinnen hypnotisch betrunken machen wollte und es bei einer gar nicht und bei der anderen nur ein bisschen geklappt hat, habe ich Hypnose bei anderen eher aufgegeben. Obwohl ich weiß, dass keiner an diesen misslungenen Versuchen "Schuld" war. Es hat mich trotzdem bedrückt und ich mache mir unfairerweise Vorwürfe und viel zu viele negative Gedanken. Jetzt ist meine neue Chance mit meiner Mutter und ihr wirklich zu helfen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 6. September 2012

Weiter geht's

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist soweit, ich bin in meiner neuen Wohnung. Leider habe ich den Fehler gemacht, schnell dort erreichbar sein zu wollen und es dabei billig haben zu wollen. Ich hätte statt auf den Preis auf Qualität achten sollen. Also habe ich jetzt gerade Internet und werde bald wieder nicht erreichbar sein, wie schon vorher mit der Reparatur des Laptops, denn ich werde meinen Anbieter wechseln.

Ich war unsicher, habe total schlecht geschlafen, aber meine Entscheidung steht jetzt fest und die Frau am Telefon war auch ganz nett, mir zu helfen, wie ich aus den Verträgen wieder raus komme. Jetzt muss ich nur noch gleich zum neuen Anbieter hin und den neuen Vertrag in die Wege leiten und beim alten die Dinge wieder zurück ins Geschäft bringen, wo ich sie noch vor einer Woche geholt hatte. Wieder kein Internet. Aber das macht nichts. Ich habe schon in der letzten Zeit gelernt, dass es auch ohne geht. All zu lange wird es wohl eh nicht dauern.

Ansonsten ist die neue Wohnung hier klein aber fein. Viel Platz brauche ich als einzige Person sowieso nicht. Die meisten Kartons sind auch schon ausgepackt, obwohl ich nicht mal eine Woche hier wohne.

Schritt für Schritt geht es weiter. "Und warum fallen wir Bruce? Damit wir lernen können, uns wieder aufzurappeln." Thomas Wayne in "Batman Begins"

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Sonntag, 19. August 2012

Stolz und Vorurteil

Liebe Leserinnen und Leser,

wie sehr unsere Meinung von etwas beeinflusst ist von Vorannahmen, um nicht zu sagen Vorurteilen konnte ich vor 2 Abenden selbst feststellen. Freitag lief Blood Diamond im Fernsehen. Ich kannte ihn schon, aber wollte ihn ganz bewusst noch einmal sehen. Vor allem kenne ich jetzt eine ganze Reihe schauspieler, die mir beim ersten Mal zumindest nicht so bekannt waren.

Ich hatte keine Erinnerung, wer die Filmmusik komponiert hatte, aber Hans Zimmer "in Verdacht". Ich mag ihn nicht. Seine Musik ist mir oft zu gewaltig, was in und für Blockbuster passen mag, aber die Musik ohne Film nur zu hören ist mir oft zu anstrengend. Die wenigen Soundtracks, die ich von ihm habe, höre ich mittlerweile gar nicht mehr. Ab und zu höre ich mal eine Remix Version vom Titelsong von "Gladiator": "Now We Are Free (Juba's Mix)" von Gladiator - More Music From The Motion Picture, eine der beiden "Gladiator" CD's. Früher habe ich sie öfters gehört. Sie gefällt mir besser als die andere CD und enthält Stücke, die Hans Zimmer zwar komponiert hat, es aber nicht in den Film "geschafft" haben. Außerdem gibt es ein paar Stücke, die Dialoge aus dem Film enthalten. Selbst wenn ich die "bessere" der beiden CDs probiere, komme ich nicht über die ersten 3 Stücke hinaus. Ich überspringe alles bis zu den letzten 2 Stücken. Das war's dann wieder.

Sherlock Holmes aus dem Jahr 2009 und Inception habe ich lange erst nicht ansehen wollen, weil eben Hans Zimmer die Filmmusik gemacht hat. Ich weiß, ich bin blöd.  (Die Filmmusik zum ersten Sherlock Holmes ist übrigens genau was ich erwartet hatte von Hans Zimmer: viel von anderen Filmen und viel Wiederholung. Ganz konkret "Der dritte Mann" und das so oft, das es mir regelrecht langweilig bis nervig wurde, schon im Film. Ein paar Male konnte ich doch trotzdem auch nur die Filmmusik hören und fand es da okay).  Den zweiten Sherlock Holmes, Sherlock Holmes: Spiel im Schatten, aus dem Jahr 2011 habe ich nicht gesehen, weil mich die Geschichte nicht so interessiert hat. Vielleicht sehe ich ihn mir doch mal an. Inception und der erset Sherlock Holmes waren aber echte Proteste. Ich hatte nicht die geringste Lust auf Hans Zimmer.

Zurück zu Blood Diamond. Ich hatte also Hans Zimmer im Kopf und einige Male, wo mir die Musik auch bewusster war, gefiel sie mir nur teilweise. Manches Mal war sie ganz gut, ich musste es zugeben. Insgesamt mögen kam natürlich nicht in Frage, obwohl einiges ganz gut war. Dann war der Film zuende. Und? Musik: James Newton Howard. Autsch. Er hat mit Hans Zimmer an Batman Begins und The Dark Knight zusammen gearbeitet. James Newton Howard hat beiden Filmen in der Musik das Emotionale gegeben, was Hans Zimmer nicht kann, weil er nur "gewaltig Blockbuster und Action" kann. James Newton Howards wunderbar minimalistischer Soundtrack zu The Village - Das Dorf ist mir sein liebster. Er hat also die Fimmusik zu Blood Diamond gemacht? Ich werde sie mir mal bald ohne Film anhören.

Ich erzählte am Samstag meiner Mutter von der quasi Verwechlsung und wie ich dadurch erst jetzt die Filmmusik mag. Sie grinste und sagte: "Siehst du. Kannst du mal sehen, wie unsere Vorurteile uns beeinflussen." Ich konnte nur zurück grinsen und nicken.

 Der "Stolz"-Teil dieses Blogs ist folgendes: James Newton Howard hatte, wie bereits erwähnt für die ersten beiden Batman Filme die Filmmusik mit Hans Zimmer komponiert. Er hat aber nicht beim dritten und letzten Teil komponiert, sondern Hans Zimmer alleine. Warum? Ich hatte neulich im Internet zufällig gelesen, dass James Newton Howard wohl von Christopher Nolan erwartet hatte, Inception gemeinsam mit Hans Zimmer zu komponieren, wie eben die beiden Batman Filme davor. Nolan hat ihn aber nicht gefragt. Ob also aus Trotz, oder Stolz oder was auch immer, jedenfalls hat Howard abgelehnt, für den letzten Batman Film die Musik zu schreiben. Wie egoistisch. Schade.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Samstag, 4. August 2012

Trautes Heim, Glück allein?

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt ist es so weit: ich habe meine eigene Wohnung. Vertrag ist unterschrieben, die Schlüssel habe ich. Der Umzug kann beginnen.

Im Moment ist noch keine Freude da. Dafür ist noch zu viel zu regeln.

Aber ich werde mir bald einen Schaukelstuhl holen. Das wollte ich, wenn ich eine eigene Wohnung habe und das habe ich jetzt.

Und noch etwas werde ich mir holen: einen Charlie McCarthy. Leider sind die meisten bei ebay mit Schnur im Nacken zum Ziehen für den Mund, also die ganz einfache Version. Ich hätte mindestens gerne die nächste Version. Das heißt, wie alle professionellen Puppen dieser Art, mit Stab für die Kontrolle des beweglichen Kopfes, der vom Rücken aus mit einer Hand bewegt wird. Bei der Schnur müsste man mit einer Hand die Schnur ziehen und mit der anderen die Puppe festhalten, damit sie vom Ziehen nicht fällt. Ich weiß gerade nicht den Anbieter, aber bei ebay gibt es einen, der noch eine weitere Version Puppen anbietet. Die sind mit Kopfstab, zusätzlich auch mit Steuerung der Augen, dass die Puppe nach links und rechts schauen kann und Perücke für Haar. Ich hoffe, ich bekomme eine der 2. Version oder kann mit dem Anbieter über eine Mischung aus 2 und 3 verhandeln. Denn Edgar Bergens Charlie McCarthy hatte keine beweglichen Augen und die Haare beim Anbieter sind dunkel braun. Dabei müssten sie, wenn rot sein. Die Augen sind mir egal ob beweglich oder nicht. Aber auf die roten Haare bestehe ich - oder gar keine und wie bei vielen Figuren, die verkauft werden zum Spielen für Kinder und so. Da sind die Haare aus dem gleichen Material wie der Rest des Kopfes. Also Version 2. Wäre für mich auf jeden Fall okay als erste richtige Figure. Obwohl Haare nett wären. Abwarten, was der Anbieter sagen wird. Für's erste bräuchte ich überhaupt meinen Laptop wieder!

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 3. August 2012

Der missing link

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Laptop ist seit letzten Samstag in Reparatur. Ich schreibe ein paar Gedanken auf Papier vor für den Blog später und beschränke meine Zeit am Computer meiner Eltern auf das Nötigste: Mails lesen, Jay Johnsons Blog auf neue einträge prüfen (schön, gerade las ich, dass auch er ein Computerproblem hatte. Nach 4 Stunden Servicetelefon war sein Problem behoben. Mein Laptop wäre in 3-4 Wochen wieder da, meinte die Verkäuferin.) Dann schau ich noch auf Bob's Vlog, ob es dort neues gibt. Das war's.

Natürlich könnte ich noch mehr machen. Will ich aber nicht am Computer von anderen, auch wenn meine Eltern mich lassen würden. Ich könnte z. B. die Blog-Einträge abtippen und veröffentlichen. Wäre mir aber wieder zu viel an einem anderen Computer. Das finde ich aber gar nicht mal so schhlimm. Immerhin kann ich auch auf Papier vor schreiben.

Das ich wirklich über alles vermisse ist Edgar Bergen und Charlie McCarthy in ihrer Radio Show zu hören. Ja wohl. Nicht chatten, nicht einmal das Internet in irgendeiner Form vermisse ich am meisten, sondern eine alte Radio Show. Ich hätte die Dateien auch auf der externen Festplatte und könnte die an den Fernseher anschließen. Das müsste gehen. Wäre aber nicht so schön wie über den Laptop. Ein paar kurze Stücke habe ich auch auf dem ipod, aber das wird langweilig bei 6 Titeln von vielleicht je ca. 5 Minuten. Die Shows sind 30-60 Minuten und längst nicht durchgehört, als ich den Laptop abgegeben habe zur Reparatur.

Also: mein "missing link" ist eine alte Radio Show.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Montag, 30. Juli 2012

Ich bin nicht wir!

Liebe Leserinnen und Leser,

mit den olympischen Spielen, wie schon zur EM, kommt wieder ein Gemeinschaftsgefühl auf, und sei es nur in Form des gemeinsamen Wunsches, dass die Teilnehmer des eigenen Landes gewinnen mögen. Nicht "eine Manschaft" muss gewinnen, sondern "wir" müssen gewinnen. Ich habe bisher nicht einmal die Eröffnungsfeier gesehen oder auch nur eine Disziplin. Einfach weil mich so etwas nicht interessiert. Trotzdem ist auch mir nicht entgangen, dass die Deutschen bisher sehr schlecht waren. (Ich frage mich, wie sehr die noch offenen Wettkämpfer in ihren Leistungen von den bisherigen schlechten Leistungen beeinflusst, das heißt selbst heruntergezogen werden.)

Neulich bei den Nachrichten als über das fechten der Männer berichtet wurde, sagte der Reporter tatsächlich etwas wie "wir müssen im Fechten besser abschneiden bei den Frauen". Ich schaute zu meinem Vater, der mit mir die Nachrichten sah und meinte: "Wir müssen besser abschneiden im Fechten? Ich kann gar nicht fechten. Kannst du?" Er sagte nichts darauf. Das war auch nicht nötig.

Wer ist wirklich gemeint, wenn vor allem Politiker oder andere mächtigen Leute wieder etwas sagen und es dann heißt "die Deutschen", "die Amerikaner", "die..."?

Wenn mein Vater auf die Amerikaner schimpft, sage ich ihm schon immer wieder: "Einer deiner bestehen Frehnde ist Amerikaner!" Aber das ist dann wieder etwas anderes. Oder ist es das?

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Montag, 16. Juli 2012

Mein Motivations-Zimmer



Liebe Leserinnen und Leser,

ich lebe zurzeit noch bei meinen Eltern. Also kann ich nicht die gesamte Wohnung einrichten, wie ich es machen würde, wenn es meine eigene wäre. Ich bin auch nicht sicher, was ich ändern würde. Jedenfalls möchte ich heute über mein Zimmer schreiben.

Ich war glücklich, als 2008 "The Dark Knight" in die Kinos kam. Ich rannte nicht sofort ins Kino, wie vielleicht viele andere, um einen der letzten Filme mit Heath Ledger zu sehen. Ich hatte bereits den ersten Christopher Nolan Batman Film gesehen, "Batman Begins" und mochte den schon. Also war es recht normal für mich, auch den zweiten zu sehen und ja, ich werde mir auch den dritten und letzten ansehen! Was machte mich glücklich bei "The Dark Knight"? Die Joker Poster. Nicht wegen Heath Ledger, sondern was auf den Postern stand: "Why So Serious?" Ich holte mir ein Poster wo der Joker drauf ist und diese Zeile in Blut geschrieben hat. Ich hatte das Poster eine Zeit lang an meiner Zimmertür. Jetzt habe ich das Poster durch andere Zeilen ersetzt, die ich gleich noch beschreiben werde. "Why So Serious?" hat mir eine ganze Zeit lang geholfen. Es wirkte als Erinnerung zu lächeln.  Selbst wenn es ein gezwungenes Lächeln war für den Moment. Die Frage schien passend. Warum rum laufen und so schlecht gelaunt aussehen? Ich habe vergessen mir das genaue Zitat aufzuschreiben und weiß auch nicht mehr, von wem es ist, aber es war sinngemäß: "Ob du lächelst oder unglücklich aussiehst, die Zeit geht trotzdem weiter. Also kannst du genau so gut lächeln." Die Zeile vom Joker ist allerdings kürzer.

Jetzt ist das einzige, was mich an TDK erinnert die drei Mini-Poster an meinem Kleiderschrank. Ich habe drei Türen und die Poster passen je an eine Tür. Das ganz links zeigt Harvey Dents Gesicht, seine rechte Hand erhoben wie er eine seiner Button mit "I believe in Harvey Dent", der seine rechte Gesichtshälfte verdeckt. Die mittlere Tür zeigt Batmans Gesicht, wie er mit der rechten Hand einen seiner Bat-Boomerangs, wie auch immer man diese Bat-Dinger nennt, die er manchmal wirft. Auch der verdeckt seine rechte Gesichtshälfte. Auf der rechten Tür ist das Gesicht vom Joker, wie er in der rechten Hand eine Joker Spielkarte hält, die auch seine rechte Gesichtshälfte verdeckt. Ich mag diese Poster. Harvey Dents mag ich am liebsten, weil er ich ihn im Film am liebsten mag. Ich habe übrigens mittlerweile auch eine dieser Button.

Dann ist da noch mein Schreibtisch. Er steht direkt an einer Wand. Und ich habe ein kleines Bücherregal auf dem Schreibtisch an der Wand und ein anderes kleines Bücherregal etwas höher an der Wand. Das eine an der Wand hat einige Postit Sticker dran. Auf einem steht: "It's not over until it's over. Yogi Berra" (Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist.) Auf einem anderen steht: " Like my mother used to tell me - if you're good at something, never do it for free. The only sensible way to live in this world is without rules. Oh, and you know the thing about chaos: it's fair." (Wie meine Mutter mir sagte - wenn du gut in etwas bist, mach es nicht kostenlos. Die einzige vernünftige Art in dieser Welt zu leben ist ohne Regeln. Oh und weißt du, was Chaos eigentlich ist? Es ist fair.) Diese drei Sätze sagt der Joker im Film. Ich finde, die Mutter vom Joker hat einen guten Rat gegeben. Die anderen beiden Sätze... darüber lässt sich streiten, denke ich. Hier ein weiterer Sticker: "Who knows, Master Wayne? You start pretending to have fun, you might have a little by accident." ( Wer weiß, Master Wayne, wenn Sie das mal ausprobieren, haben Sie vielleicht sogar tatsächlich ein bisschen Spaß.) Das ist ein großartiger Satz aus "Batman Begins". Bruce Wayne's Butler sagt das zu ihm. Wayne ist voll von blauen Flecken von Kämpfen als Batman und der Butler sagt Wayne, richtigerweise, dass er eine Ausrede für die blauen Flecken braucht. Der Butler schlägt Polo vor. Wayne gefällt das ganz und gar nicht. Das ist der Moment, wo der Butler den Satz sagt. Er liegt so richtig damit. Manchmal müssen wir Dinge einfach anfangen und dann sind sie doch nicht so schlecht im Nachhinein.

Dieses Zitat ist eine schöne Verbindung zu dem Film "Love Happens". Ich weiß, kitschiger Titel, aber es ist wirklich ein schöner Film. Nicht einer dieser blöden, dummen Liebe-Romanze-Filme die man erwartet. Und Aaron Eckhart spielt mit, der auch Harvey Dent spielt in TDK. Jedenfalls im Film geht es um Burke Ryan, der seine Frau durch einem Autounfall verloren hat einige Jahre zuvor. Er hat seinen Verlust überwunden, jedenfalls denken das alle. Er hat ein Buch darüber geschrieben und gibt jetzt Seminare, um anderen bei ihrer Trauer zu helfen. Manchmal hören wir Aaron Eckhart als Off-Stimme, wie er aus seinem Buch zitiert. Ein Satz daraus ist: "Devote five minutes a day to smiling, just smiling, and after a while it'll come naturally." (Verbringe fünf Minuten am Tag damit zu lächeln. Einfach nur lächeln und nach einer Weile kommt es von ganz alleine.) (Seltsamerweise sehen wir ihn in dem Moment alleine in einem Hotelzimmer auf dem Bett sitzend, wie er leer und traurig drein schaut.) Ich werde euch nicht verraten, was mit ihm los ist. Das müsst ihr selbst sehen. Es gibt keinen Satz aus "Love Happens" an meinem Bücherregal, aber ich mag seinen Ratschlag und er passt gut zu den Zeilen vom Butler. Es gibt noch einige andere Zitate auf den Stickern, aber sie fallen auf den Tisch runter. Ich rate euch außerdem, dass ihr nicht einfach meine Auswahl übernehmt, sondern aussucht, was für euch passt. Ich habe diese und andere Zeilen ausgesucht, weil sie für mich etwas besonderes sind und bedeutsam sind für mich. Ich schreibe euch die hier nur, um euch Ideen zu geben, was funktionieren könnte.

Ich habe beschrieben, dass meine Tür nicht mehr das Joker-Poster hat. Jetzt sind da einige selbst gemachte Papiere. Eines hat die ersten Zeilen, die Dracula zu Jonathan Harker sagt, als er ins Schloss kommt, obwohl ich mir die Freiheit nahm, ein Wort zu ändern. Die Gründe dafür dürften klar sein. Hier das Original: "Welcome to my house! Enter freely and of your own free will and leave some of the happiness you bring." (Willkommen in meinem Haus! Treten Sie herein und lassen ein wenig von dem Glück hier, das Sie mit sich bringen.) Letztlich sagt es, dass die Person, die in mein Zimmer kommt, Glück bringen und ein wenig davon hier lassen soll. Ich mag diesen Gedanken. Traurigkeit raus, Glück rein. Ein anderes Papier zeigt Charlie Chaplin auf einer Treppe vor einem Haus sitzend. Er sieht traurig aus mit einem Hund neben ihm, als ob er der letzte Freund ist, den Charlie noch hat. Ich habe dem eine Sprechblase hinzugefügt mit einem Zitat von Charlie Chaplin, nämlich: "Nothing is permanent in this wicked world, not even our troubles." (Nichts ist ewig in dieser grausamen Welt, nicht einmal unsere Probleme.) Ich denke, es ist sehr wichtig, das im Kopf zu haben. Manchmal denken wir von unseren Schwierigkeiten und Problemen als ob sie unendlich wären, aber sie hören auf. Eine sehr wichtige Erinnerung. Ich wollte, dass Charlie Chaplin trotzdem traurig aussieht auf dem Bild. Und dem Zitat damit ein wenig Witz geben. (So wie Burke Ryan uns sagt zu lächeln, während er alleine und traurig im Hotelzimmer sitzt.)

Ich habe noch eine recht neue Ergänzung an meiner Tür. Es ist eine deutsche Zeile, vermeintlich von einer dementen Person, die das fragt. Die Zeile lautet: "Ist heute Dienstag oder Mai?" Es ist auch in einer der alten Schriften geschrieben. Ich liebe diesen Satz.

Ich habe auch eine Zusammenstellung von fünf meiner liebsten Zauberer gemacht mit einem in je einer der vier Ecken (unter anderem Derren Brown und Harry Houdini, falls es euch interessiert) und das Duo Penn & Teller in der Mitte. Ein Satz steht dadrüber: "Hour youth income ache sad if stow watch oath ink." Eine Übersetzung ist leider unmöglich. Ich denke, Milton Erickson hätte dieser Satz gefallen. Hinweis: Lies den Satz laut und hör darauf, wie die Worte klingen. Wenn ich guter Laune bin, könnte es sein, dass ich euch die Antwort für diese Zeile in einer Nachricht schreibe und sage, was es wirklich bedeutet. Das hängt an meiner Wand neben dem einen Bücherregal sogar in einem Rahmen.

Falls ihr eines meiner selbst gemachten Poster, wie das Charlie Chaplin, wollt, schreibt mir eine Nachricht und ich schicke sie euch. Ich habe auch eine Zusammenstellung von Zitaten aus "Batman Begins" und "The Dark Knight". Ich weiß nur nicht, wo ich damit hin soll. Es sind mehrere Zeilen, unter anderem die oben erwähnten, alle in verschiedenen Farben.

Legt los, spielt mit Zitaten, klebt sie bei eurem Haus! Ich würde mich freuen, eure Ideen zu lesen und was ihr euch ausgedacht habt! Schreibt mir einfach.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Samstag, 7. Juli 2012

Bauchreden hilft

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wusste schon länger, dass der Bauchredner Paul Winchell tot ist. Ich wusste es nicht erst seit dem Eintrag neulich, als ich über einige bekannte Bauchredner geschrieben habe. Doch erst Anfang der Woche bekam ich so etwas wie eine Ahnung davon, was die Dinge, von denen er im letzten Kapitel seines Buches "Ventriloquism For Fun & Profit" schrieb bedeuten könnten. Dieser Eintrag heute käme einem Brief oder einer E-Mail an ihn nicht annähernd gleich. Aber ich fürchte, es ist das einzige, was mir jetzt noch bleibt. Denn so sehr ich ihm auch gerne geschrieben hätte, ich kann es nicht mehr. Also bleibt mir nur dieser Blog-Eintrag hier.

Im letzten Kapitel spricht Paul Winchell sich vor allem für 2 Dinge aus: zum einen Bauchreden in die Schulen zu bringen als Unterricht, zum anderen Bauchreden als quasi Sprachtherapie zu nutzen beispielsweise für Stotterer und für Personen, die lispeln. Seine Argumente dabei sind so bestechend wie einfach und logisch zugleich:

Wir alle haben uns wahrscheinlich gleich viel geärgert über die scheinbar sinnlosen Unterrichtsstoffe der höheren Schulklassen. Allem voran im Bereich Mathematik kommen in den höheren Klassen Dinge dran, die so fern vom Alltag entfernt sind wie nur irgendwas. Damit sind sie nicht völlig sinnlos, aber wer nicht gerade einen Beruf ergreifen will, in dem diese Mathematikkenntnisse nötig sind, der wird tatsächlich diese Dinge nie wieder nutzen und das wird wohl der größte Teil der Schüler sein, die sich trotzdem durch den Stoff quälen müssen.

Paul Winchells Argument ist, dass statt dessen Bauchreden zu lehren und lernen weitaus sinnvoller ist. Dadurch dass in jedem Fall immer beide Hände gleichzeitig benutzt werden fürs Bauchreden: eine Hand um die Puppe zum Leben zu erwecken und die andere Hand für den Bauchredner selbst, und sei es nur zum Gestikulieren. Durch das Benutzen beider Hände werden beide Gehirnhälften aktiviert, verbunden und gleichzeitig benutzt. Es ist eine Sache, zu sagen, Aufsätze zu schreiben fördert strukturiert und gut argumentieren zu können. Es ist eine völlig andere Sache, finde ich, wenn man nicht nur unterhalten kann und Kreativität fördert, sondern auch beide Gehirnhälften mehr zusammen bringt. Was ist hier wirklich langfristig sinnvoll und ein echtes Argument?

Was das Stottern angeht, sagt Paul Winchell, dass dies bei Kindern auftritt, die schneller denken können, als es ihnen möglich ist ihre Gedanken auszusprechen. Ihre Gedanken sind zu schnell für ihre Zunge. Als Folge davon stottern sie. Als Bauchredner muss man erst einmal die Puppe zum Leben erwecken und dann einerseits für sich reden, gleichzeitig überlegen, was die Puppe als nächstes sagt und wenn die Puppe etwas sagt, gleichzeitig überlegen, was man selbst darauf antwortet. Das Kind muss also viel im Kopf haben. Das Verlangsamt die vielen schnellen Gedanken und damit hört auch das Stottern auf.

Lispeln, so sagt Paul Winchell, ist eine bestimmte Art S-Laute anders auszusprechen als andere nicht lispelnde Menschen. Für das Lispeln werden S-Laute durch das englische th ersetzt. Bauchreden ist ähnlich. Etwa eine Hand voll Buchstaben werden normalerweise mit den Lippen gebildet. F beispielsweise ist so ein Buchstabe. Aber bildet man F-Laute durch das englische th, bekommt man einen ganz guten Ersatz für F. Das Lispeln bekommt man auf die gleiche Weise weg. Wenn ein lispelndes Kind den Lautersatz für das Bauchreden versteht und anwenden kann, dürfte es kein Problem darstellen das gleiche Prinzip für S-Laute anzuwenden und das Lispeln ist Geschichte, wie man so schön sagt.

Anfang der Woche nun dachte ich über meine eigene Behinderung nach. Seit meiner Geburt ist mein Oberkiefer, mein oberer Gaumen und meine Oberlippe zweimal gespalten. (Doppelte Lippen-Kiefer-Gaumenspalte nennt sich die Behinderung entsprechend.) Das heißt, jetzt nicht mehr. Es wurde natürlich operiert. Vor den Operationen ist der Gaumen oben offen und die Oberlippe auch nicht geschlossen.  Das heißt ja, dass Kinder mit dieser Behinderung, wenigstens bis entsprechende Operationen stattgefunden haben, ihre Oberlippe nicht richtig gebrauchen können. Beim Bauchreden braucht man seine Lippen erst gar nicht.

Ich wünschte, ich hätte früher über das Bauchreden, Lautersatz und Lautbildung überhaupt erfahren. Ich glaube, Bauchreden ist auch für Menschen mit einer Behinderung wie ich sie habe eine Chance. Manche Buchstaben sprechen wir nämlich anders aus und hören sie bei uns selbst auch anders als sie dann tatsächlich für andere klingen. Deshalb müssen Menschen mit einer Behinderung wie meiner auch oft zu Sprachtherapeuten. Durch den Lautersatz beim Bauchreden sprechen Menschen ohne eine Behinderung wenigstens auch undeutlicher bzw. schlechter als normal. Außer sie alle lernen den Lautersatz zu perfektionieren.

Paul Winchell war auch derjenige, der in seinem Buch geschrieben hat, dass die Zungenspitze bei D, N und T an der gleichen Stelle den Gaumen. Das habe ich bisher in keinem anderen Buch gelesen und meine Lautbildung ist nicht unbedingt als Maßstab zu nehmen bei meiner Behinderung. So ist T etwa einer der Buchstaben, die für Menschen mit einer Behinderung wie ich problematisch sein können. Paul Winchells Hinweis war da für mich eine guter Hinweis wohin mit der Zungenspitze für das T.

Ich hatte vor einigen Wochen einmal meine Stimme aufgenommen. Einfach um zu hören, wie ich jetzt klinge. Ich hatte nur von früher als Kind von Aufnahmen meine Stimme im Kopf. Ich wollte wissen, wie ich jetzt spreche. Ich brauchte mehrere Anläufe, um überhaupt den Aufnahmeknopf zu drücken. Ich zwang mich am Computer meine Stimme aufzunehmen. Das erste Mal ging schief, weil ich die Stecker für Mikro und Kopfhörer genau falsch reingesteckt hatte. Ich hatte nichts aufgenommen. Das zweite Mal ging die Anzeige für den Ton in den grünen Bereich. Nachdem ich die 2 Sätze zum Mikro einstellen gesprochen und aufgenommen hatte, war ich dann doch neugierig und wollte direkt hören, wie ich klang. Ich löschte die Aufnahme direkt, nachdem ich mich gehört hatte. Ich weiß, viele Menschen finden ihre eigene Stimme schrecklich. Trotzdem denke ich, sollte ich einmal einen Text mit Lautersatz sprechen. Immerhin hören sich dann alle Menschen gleich schrecklich an. Bauchreden gibt gleiches Recht für alle.

Während ich diesen Eintrag schreibe kommt wieder die Traurigkeit von Anfang der Woche hoch. Dieser Eintrag erscheint mir so sinnlos. Aber das, was ich wirklich möchte, Paul Winchell zu schreiben, ist nun mal nicht mehr möglich. Ich bin gut 7 Jahre zu spät. Paul Winchell starb 2005 im Alter von 82 Jahren eines natürlichen Todes (laut wikipedia). Was bleibt ist dieser Blog-Eintrag.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Samstag, 30. Juni 2012

Entmenschlicht eure Haustiere

Liebe Leserinnen und Leser,

ich hatte nie behauptet, dass der Blog hier nur vom Bauchreden handelt. Eher "aus dem Bauch heraus" ist. Daher heute einmal ein "nicht-bauchrednerisches Thema". Obwohl es doch nicht völlig weit entfernt ist vom Bauchreden. Aber zu der Verbindung zum Bauchreden später noch mehr.

Neulich sah ich mir das Live-Programm "Hund - Deutsch, Deutsch - Hund" vom "Hundeprofi" Martin Rütter an. Vielen von euch dürfte er möglicherweise schon bekannt sein. (Der aktuelle Stern hat ihn als Titel!) Er ist schlicht der Mann, den man sich holt, wenn man mit seinen Hunden nicht (mehr) klar kommt: der Hundeprofi eben.

Hier einmal Ausschnitte des Programmes.

Er macht während des erwähnten Auftrittes auf ein Phänomen aufmerksam: nämlich, dass wir mit unseren Hunden reden wie wir mit Menschen reden würden: in ganzen Sätzen. "Machst du wohl sitz."

Ich selber habe nie einen Hund gehabt. Aber neulich saß ich bei meinen Meerschweinchen und merkte auch, wie ich irgendetwas zu ihnen sagte - ja, in ganzen Sätzen - so als würden sie mich verstehen. Dann dachte ich an die Vermenschlichung und sagte nichts mehr.

Eine der beiden Meerschweinchen hat zurzeit auch Zysten an den Eierstöcken. Das heißt Hormonschwankungen und insbesondere: drauf auf das andere Weibchen! Natürlich am besten mitten in der Nacht. Wann denn auch sonst... Anfangs war Nelly auch noch schüchtern. Mittlerweile nicht mehr ganz so. Leider muss ich fast sagen. Denn die ersten Male war Stille, als ich im Bett gegen den Bettrahmen geklopft habe. Ausrufe wie: "Bist du wohl ruhig." oder ähnliches lasse ich ab jetzt ganz bleiben. Das, so merkte ich neulich, wäre ja wieder Vermenschlichung... und wird im übrigen sowieso nichts bei ihr nützen. Erstens einmal kann sie nichts für die Hormonschwankungen und zweitens ist sie mittlerweile so mutig geworden, dass sie auch mein Rufen, egal was ich denn rufen würde, nicht abhalten würde. Teile des allgemeinen Fehlverhaltens, was wir alle gegenüber Hunden betreiben, findet sich also durchaus auch mit anderen Tieren wieder. Und das nicht mal unbedingt bei Tieren, die tatsächlich auch überhaupt noch groß reagieren könnten so wie Hunde, wenn wir ihnen Anordnungen geben. Effektiv fand ich in letzter Zeit an den Käfig zu kommen und möglicherweise entweder Nelly anzustubsen mit einem Finger oder zumindest mit der Hand in ihre Nähe zu kommen. Nicht drohend, einfach nur die Hand in den Käfig. Ganz so mutig ist sie nämlich doch wieder nicht, um weiter bei Bibi zu bleiben. Das hilft dann wenigstens für den Moment. (Die Hormonspritzen helfen auch.)

Was hat das ganze nun mit Bauchreden zu tun? Ab und an habe ich auch meinen Gaston, die Fledermaus, in unseren Betreuungsgruppen. Gerade neulich erst öffnete ich mit Gaston in der Hand die Tür, um Angehörige herein zu lassen, ihren Verwandten abzuholen, die beim Anblick von Gaston doch wirklich reagierten mit: "Oh, ist das aber ein Süßer!" Andere gingen noch weiter und fragten, fast als wäre es ein echtes Tier: "Wie heißt er denn?" Möglicherweise noch gefolgt von einem vorsichtigen: "Das ist doch ein Er, oder?" Nein! Es ist ein "Es" und eine Handpuppe! Das habe ich natürlich keinem der Angehörigen gesagt. Ich antwortet immer brav mit: "Es ist ein Er." Die Frage des Namens ist schon wieder eine andere Geschichte. Im Katalog stand er als "Gaston" ausgeschrieben, eine meiner Kolleginnen nannte ihn aber von Anfang an "Gomes" und die meiste Zeit wird er ohnehin gar nicht mit Namen angesprochen. Insofern ist er ein quasi halb namenloser Gaston.

Diese Vermenschlichung und Personifizierung auch bei (Hand)Puppen macht sich der Bauchredner gerade zu Nutze. Denn genau das trägt zur Illusion bei... und auch zur Ablenkung des Bauchredners, sollten sich seine Lippen doch einmal bewegen während die Puppe "spricht". Ich bin mir nicht mehr sicher, wo ich es gelesen habe, ich meine in Edgar Bergens Buch, aber andere geben sicher auch den Hinweis: wenn man als Bauchredner mit einem Buchstaben oder ganzen Wort unsicher ist, kann man die Puppe eine deutliche Bewegung in irgendeiner Form machen lassen. Wenn das Publikum nicht sowieso schon auf die Puppe schaut, weil sie gerade "spricht", lenkt zumindest die deutliche Bewegung der Puppe wieder die Aufmerksamkeit weg von dir zur Puppe hin.

Es gibt ein Interview mit Rasheda Ali und Ronn Lucas auf youtube. Anfangs ist er noch alleine, doch dann hat er Buffalo Billy aus dem Koffer geholt und plötzlich ist das Fragen stellen nicht mehr ganz so einfach. Soll sie Billy selbst ansprechen oder mit Ronn Lucas über Billy sprechen? "Mit wem spreche ich denn jetzt?", fragt sie in einem Moment. Ronn Lucas nimmt es gewohnt mit Humor und antwortet ihr, "Das ist das Problem mit Bauchrednern."

Sowohl Jay Johnson als auch Paul Winchell wissen von Fernsehproduktionen zu berichten, in denen sie als Bauchredner auftraten und der Ton für die Puppen kaum zu hören war, obwohl alle Schauspieler klar und deutlich zu verstehen waren. Für beide war es reiner Zufall, dass sie irgendwann endlich merkten, dass der Mensch, der das Mikro für die Dialogaufnahme bediente das Mikro auf die Puppen richtete statt auf Jay Johnson bzw. Paul Winchell. So real kann also eine gute Illusion sein und als Bauchredner kann man sich nichts besseres wünschen, immerhin ist diese Illusion, eine leblose Figur zum Leben zu erwecken das, was einen guten Bauchredner aus machen sollte. Vielleicht sollte man den "Mikrofon-Menschen" allerdings vorher aufklären, wo er oder sie besser das Mikro hält, wenn die Puppe "spricht". Aber dafür haben wir ja die Anekdoten von Paul Winchell und Jay Johnson, um angehende Film- und Fernseh-Bauchredner-Stars auf eventuelle "Soundprobleme" hinzuweisen... ;-)

Unseren Haustieren dagegen täte es sicher gut, wenn wir sie konsequent entmenschlichen würden. Nicht wahr, Nelly? Bibi?

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 28. Juni 2012

Verpatzte Gelegenheit

Liebe Leserinnen und Leser,

die DVDs sind heute Abend noch immer nicht hier angekommen. Aber das nur am Rande...

Heute sprach mich eine meiner Chefinnen an und hatte eine Aufgabe für mich. Bevor sie mir zeigen konnte, was ich wie machen sollte, brauchten wir von einer anderen Kollegin noch Unterlagen und meine Chefin fragte mich, ob ich die andere Kollegin Sietzen oder dutzen würde. Ich sagte ihr, wir würden uns dutzen und nutzte gleich die Gelegenheit, um zu fragen, wie wir beide es halten wollten. Ob wir nicht auch zum du übergehen wollten. (Das sagte ich ihr zwar nicht, aber immerhin arbeite ich über ein Jahr jetzt dort und die Chefin und ich kommen gut miteinander klar.) Können wir gerne, meinte sie daraufhin.

Ich hatte schon länger vor gehabt, ihr das du anzubieten, allerdings nie so recht gewusst wie. Und jetzt im Nachhinein, fand ich es etwas plump, wie ich es nun tatsächlich gemacht habe. Nun ja, jetzt ist es passiert.

Ich habe bisher hier ja gar nicht von Gaston, meiner Fledermaus "Handpuppe" erzählt! Die hatte ich mir nämlich im April besorgt, nachdem Lucy und Fritzchen, wie ich bereits erzählt habe, nicht besonders günstig waren für gutes Bauchreden. Von Gaston ein anderes Mal mehr... In einem Anflug an "Frustkauf" hatte ich mir Ende Mai gleich 4 Bücher über das Bauchreden geholt: Edgar Bergens Buch "How To Become A Ventriloquist", was ich gestern im Blog vergessen hatte zu erwähnen, Paul Winchells Buch und 2 Bücher von Ronn Lucas und Chris Clober, die ich ebenfalls gestern vergaß zu verwähnen. Ich erzähle euch später mal mehr von den Büchern. Angeregt durch eines der Bücher von Ronn Lucas und Chris Clober kam ich nun auf die Idee, meiner Chefin das du über Gaston anzubieten. Mein Plan war Gaston folgender: Meine Chefin sprach mich bisher immer mit "Frau Grabke" an, was quasi das "Stichwort" für Gaston wäre. Er hätte dann gesagt: "Sie traut sich nicht, es Ihnen direkt zu sagen, dass Sie Sarah zu ihr sagen sollen." In dem Moment hätte ich dann mit meiner freien Hand Gaston den Mund zu gehalten und etwas gesagt wie: "Er ist frech, aber er hat Recht. Wollen wir nicht zum du übergen?"

Mein Plan war, Ronn Lucas danach davon stolz berichten zu können. Zumal das, was ich da Gaston in den Mund legen wollte hätten tatsächlich funktioniert ohne Lippenbewegungen. In dem Buch, was mich zu dieser kleinen Situation inspiriert hat, schreibt Ronn Lucas, dass er gerne sehen wollen würde, wie der Leser/die Leserin einige der vorgeschlagenen Situationen tatsächlich nutzen und umsetzen. Aufnehmen können hätte ich das sicher nicht. Aber ich wollte ihm so gerne davon erzählen können in einer Mail. Schon Dienstag hatte ich eine Möglichkeit gehabt, in der ich das Du halbwegs unverfänglich hätte anbieten können, aber ganz bewusst nicht die Situation genutzt. Jetzt ist die Gelegenheit verpatzt. Mist.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Mittwoch, 27. Juni 2012

Ich habe Schmerzen in meinem Sägemehl

Liebe Leserinnen und Leser,

der heutige Blog-Titel ist (m)eine Übersetzung eines englischen Liedes: "I've got a pain in my sawdust". Das Lied entstand im frühen 20. Jahrhundert in Amerika und erzählt das Leiden einer Keramikpuppe. Bekannt wurde mir selbst das Lied erst vor kurzem. Ich hatte auf der bekanntesten Internetseite für Filme auf imdb.com nach Jeff Dunham geschaut, um zu erfahren, in welchen Filmen er mitgewirkt hatte. Ich stieß dabei auf eine Dokumentation: "I'm No Dummy". Darüber kam ich erst auf Jay Johnson und warte jetzt sehnsüchtig, ja, mit Schmerz in meinem Sägemehl, auf 2 DVDs von Ronn Lucas.

Ich möchte den Blog hier und heute dafür nutzen, euch einmal einige bekannte Bauchredner ein wenig vorzustellen... Ach so, das Lied! Jay Johnson spielte 2007 in einer CSI Episode ("Lebende Puppen") mit. Dort spielt er einen Bauchredner (nein, spielt er nicht jedes Mal, wenn er in einem Film mitspielt) und lässt seine Puppe in einer Vorstellung dort die letzte Strophe des Liedes singen. Wenn ihr mich fragt, ist das die beste Art, das Lied zu darzustellen. Sicher, die Puppe, die leidet ist keine Bauchrednerpuppe, aber keine andere Art Puppe könnte für sich singen und eine Puppe sollte doch schon selbst singen, oder nicht?

Berühmte Bauchredner also. Hier einmal eine kleine persönliche, absolut unvollständige Auswahl, ohne besondere Reihenfolge:

Edgar Bergen (1903-1978): bekannt wurde er vor allem mit und durch Charlie McCarthy. Bergens Kontrolle der Lippenbewegungen war hoffnungslos. Was sicher daran lag, dass er vor allem durch Radiosendungen bekannt wurde und man dort ja eh nicht sieht, ob jemand seine Lippen bewegt oder nicht. Aber mit Charlie McCarthy schuf er einen Jungen, der eine scheinbar selbstständige kleine Persönlichkeit war. Das war schon etwas besonderes. Die meisten dürften Charlie mit Anzug, Zylinder und Monokel kennen. Aber lasst euch nicht von Charlies schickem Aussehen täuschen! Der Junge war schlagfertig und nahm kein Blatt vor den Mund . Neben Radiosendungen wirkten Bergen und Charlie McCarthy auch in Filmen mit, wo sie oft sich selbst darstellten. Tatsächlich wird Charlie McCarthy oft auch extra aufgeführt als "sich selbst spielend" oder als "Charlie McCarthy" spielend. Zwar war Charlie McCarthy die Hauptperson, die wohl jeder mit Edgar Bergen verbindet, aber er war nicht der einzige. Mortimer Snerd, ein dümmlicher Landjunge, war ebenso bekannt.
Einiges von Edgar Bergen findet sich auf youtube. Kurzfilme wie "Nut Guilty" beispielsweise oder "The Eyes Have It" und (aktuell wenigstens noch) sogar den kompletten Spielfilm "Letter of Introduction" in einem Stück! Ich bin selbst noch dabei, Dinge von ihm zu entdecken, aber einen weiteren Spielfilm kann ich euch noch empfehlen: "You Can't Cheat an Honest Man", in dem Bergen und Charlie sich selbst spielen in einem Zirkus arbeitend mit einem Direktor, der seine Leute abzockt. Charlie will sowieso schon längst weg. Als einmal die Tochter des Direktors vorbei schaut, verliebt sich Bergen und hätte seinerseits nichts dagegen mehr zu bleiben...

Paul Winchell (1922-2005): Er war nicht nur ein Bauchredner, sondern auch Erfinder! Die erste Konstruktion eines künstlichen Herzens geht beispielsweise auf ihn zurück, sogar mit Patent! Als Kind hatte er Polio und konnte viel nur im Bett liegen. Statt depressiv davon zu werden, nutzte er die Gelegenheit und besorgte sich von einer Anzeige in einer Zeitschrift Infos zum Bauchreden. Erinnert ein wenig an Milton Erickson, der ebenfalls als Kind mit Polio viel Zeit im Bett liegend verbringen musste. Paul Winchell hat außerdem für Disney in den Winnie Puh Filmen die Stimme von Tigger gesprochen. Als Bauchredner war er besonders berühmt mit Jerry Mahoney und Knucklehead Smiff. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich vor allem zu einem Bauchredner für Kinder und machte entsprechende Fernsehsendungen für Kinder. Wer von euch Bauchredner werden will und außerdem kreativ und handwerklich halbwegs geschickt ist, dem sei Paul Winchells Buch "Ventriloquism for Fun and Profit" es ist informativ für den Anfänger, unterhaltsam durch viele Anekdoten aus Pau Winchells eigenem Leben und enthält eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung wie man selbst eine Puppe bauen kann, je nach Wunsch aus Pappmaché oder Holz! Auch von ihm gibt es diverse Clips, die ihr euch auf youtube ansehen könnt.

Jimmy Nelson: Inspirierte und unterstützt noch immer junge Menschen, die Bauchreden lernen wollen. Bekannt wurde er für viele sicher durch seine Nestle Werbung mit Danny O'Day und dem Hund Farfel. Außerdem hat er 2 Schallplatten rausgebracht, um angehenden Bauchrednern zu die Kunst beizubringen.

Jay Johnson (geb. 1949): Jay Johnson hatte ich ja bereits oben erwähnt. Wie viele andere Bauchredner auch, fing er schon als Kind an diese Kunst zu lernen. Er ist außerdem Legasteniker, was für ihn die Schulzeit nicht sehr angenehm machte. Dann ein Hobby zu haben, bei dem er endlich einmal nicht immer wieder konkurrieren musste mit anderen, war sicher positiv für ihn. Wie ich schon in meinem vorherigen Blog erzählte, wurde Jay Johnson vor allem bekannt durch sene Rolle des Bauchredners Chuck Campbell in "Soap". Daraus resultierend wurde auch Bob bekannt und blieb seine berühmteste Partnerfigur. Vor Bob gab es noch Squeaky, aber wie Jay Johnson in seiner ein-Mann-Show "Jay Johnson: The Two And Only" (für die er übrigens einen Tony bekam!) berichtet, war Squeaky den Produzenten zu niedlich für die Rolle des schroffen Bob. Edgar Bergen und Charlie McCarthy waren immer zusammen und Paul Winchell immer mit Jerry Mahoney. Aber jetzt konnte Jay Johnson nicht mehr mit Squeaky als Hauptpartner arbeiten. Anfangs dachte er zwar, dass er nach "Soap" einfach wieder mit Squeaky weiter machen könnte. Aber Bob war die Figur, mit der er durch "Soap" bekannt war. Diverse Clips von Chuck und Bob aus Soap, so wie Jay Johnson mit anderen seiner Partner (Darwin!!!) finden sich mit entsprechenden Stichwortsuchen schnell und einfach. Aus gegebenem Anlass, nämlich dass Jay seine Broadway Show Mitte September diesen Jahres noch mal aufführt, um sie für eine entsprechende DVD aufzunehmen, möchte ich ganz konkret auf folgende Seiten hinweisen: "Jay Johnson: The Two And Only" auf youtube, wo Bob auch immer wieder vlogs veröffentlicht über die Vorbereitunge zur Show. Jays "normale Homepage" und die "Jay Johnson: The Two And Only" Seite.

Ronn Lucas (geb. 1954): Auch ihn habe ich schon kurz im letzten Blog einmal genannt. Mir fällt es bei ihm schwer konkret eine oder zwei Figuren zu nennen, weil er viele interessante hat, die ich mittlerweile gesehen habe. Zwei der bekanntesten sind sicherlich der freche Cowboy Buffalo Billy und der Feuer schnaubende Drache Scorch. Einige Clips mit Billy und noch viele mehr mit Scorch, einschließlich der 3 Episoden von Scorchs eigener Serie(Titel: "Scorch", bzw. auf deutsch "Scorch - Der kleine Hausdrache") findet sich, wie immer, auf youtube. Neben Billy und Scorch verwandelt Ronn Lucas auch vor den Augen der Zuschauer schnell eine Socke in eine simple, aber höchst effektive Sockenpuppe. Die Schildkröte George ist so eine. Ronn Lucas ist so kreativ und vielseitig als Bauchredner, dass er als Mann gilt, der "alles zum Sprechen bringen kann" ("the man, who can make anything talk"). Das gilt inklusive des Mikrofons das, wenn es einmal genervt ist von ihm, seine Stimme nicht synchron sprechen lässt. Angenehm an ihm finde ich, dass er in Las Vegas nachmittags Shows gemacht hat und damit kinderfreundlich ist und doch auch unterhaltsam für Erwachsene. Ronn Lucas zeigt meiner Meinung nach, dass man auch witzig, ja cool, sein kann, ohne (gewisse) Schimpfwörter zu benutzen. Komplette Folgen der "The Ronn Lucas Show" von 1990 habe ich bisher nirgends gefunden, obwohl youtube einzelne Clips davon hat. Er hat auch in einigen TV Serien Gastauftritte gehabt. Mir persönlich hat besonders die Folge von "L.A. Law" mit ihm Spaß gemacht zu sehen, obwohl er dort eher einen Bauchredner mit trauriger Geschichte spielt. Ihn dabei zu sehen, wie seine Figur im Gerichtssaal lauthals schimpft und am Ende sogar ihn selbst total fertig macht, während er dabei kaum einmal mit den Lippen zuckt, finde ich immer wieder toll. Hier findet ihr seinen youtube Kannal mit diversen Clips und seine Homepage enthält einen Auftritt mit ihm und Scorch, der mich total in Scorch verschossen gemacht hat, nämlich den MDA Telethon Auftritt. Schaut auch mal auf seiner eBay Seite vorbei! Dort verkauft er einen Plüsch-Scorch und seine beiden DVDs und versendet auch nach Europa. Offensichtlich, denn von dort habe ich die beiden Filme gekauft, auf die ich gerade so sehnsüchtig warte.

Bauchredner, von denen ihr noch gehört haben solltet:


Lynn Trefzger: auf ihrer Homepage findet ihr auch Videos, unter anderem eines mit dem Jungen Noah, der einen Gehirntumor hatte und den sie besuchte. Finde ich echt toll, dass sie so etwas mcht! Jeff Dunham machte für viele heute das Bauchreden wieder populär. Da viele von euch ihn sowieso wahrscheinlich schon kennen, gehe ich jetzt nicht viel näher auf ihn ein. (seine Homepage) Eine weitere Bauchrednerin, die ich erwähnen möchte ist Nina Conti, die selbst erst mit knapp Anfang 30 das Bauchreden für sich entdeckte. Natürlich hat auch sie ihre eigene Homepage. Dan Horn ist auch bekannt, aber ich weiß nicht viel mehr als seinen Namen und habe ihn ausschnittweise auf youtube mal gesehen. In der Dokumentation "Dumbstruck" wird er auch begleitet, neben Terry Fator, der durch "America's Got Talent" den Durchbruch schaffte. Da es eher wenige Frauen in diesem Beruf gibt, möchte ich noch kurz Carla Rhodes erwähnen. Auf sie kam ich neulich durch den Film "Dummies!", den ich zufällig im Internet angesehen habe. Obwohl in der Dokumentation noch ein Teenager, wirkt sie sehr sympatisch und scheint es, ihrer Homepage nach zu beurteilen, durchaus geschafft zu haben, sich etabliert zu haben im Bereich Comedy, Musik und Bauchreden.

Okay, wenn ihr es schafft, dass ihr bei den Clips den Blick auf den Lippen der Bauchredner lassen könnt, werdet ihr wahrscheinlich bei allen merken, dass hin und wieder doch ihre Lippen zucken. Niemand ist perfekt, aber sämtliche hier erwähnten Bauchredner sind es, meiner Meinung nach, wert einmal angeschaut zu werden. Wie gesagt, Edgar Bergen ist ein hoffnungsloser Ausnahmefall was seine Lippenkontrolle angeht, aber damit nicht weniger sehenswert. Alle hier sind großartige Künstler, die diese alte Kunst des Bauchredens am Leben erhalten haben und erhalten. Es wird sich zeigen, in wie weit ich in Zukunft selbst einer von ihnen sein werde...

Bis zum nächsten Blog!

sarah