Sonntag, 19. August 2012

Stolz und Vorurteil

Liebe Leserinnen und Leser,

wie sehr unsere Meinung von etwas beeinflusst ist von Vorannahmen, um nicht zu sagen Vorurteilen konnte ich vor 2 Abenden selbst feststellen. Freitag lief Blood Diamond im Fernsehen. Ich kannte ihn schon, aber wollte ihn ganz bewusst noch einmal sehen. Vor allem kenne ich jetzt eine ganze Reihe schauspieler, die mir beim ersten Mal zumindest nicht so bekannt waren.

Ich hatte keine Erinnerung, wer die Filmmusik komponiert hatte, aber Hans Zimmer "in Verdacht". Ich mag ihn nicht. Seine Musik ist mir oft zu gewaltig, was in und für Blockbuster passen mag, aber die Musik ohne Film nur zu hören ist mir oft zu anstrengend. Die wenigen Soundtracks, die ich von ihm habe, höre ich mittlerweile gar nicht mehr. Ab und zu höre ich mal eine Remix Version vom Titelsong von "Gladiator": "Now We Are Free (Juba's Mix)" von Gladiator - More Music From The Motion Picture, eine der beiden "Gladiator" CD's. Früher habe ich sie öfters gehört. Sie gefällt mir besser als die andere CD und enthält Stücke, die Hans Zimmer zwar komponiert hat, es aber nicht in den Film "geschafft" haben. Außerdem gibt es ein paar Stücke, die Dialoge aus dem Film enthalten. Selbst wenn ich die "bessere" der beiden CDs probiere, komme ich nicht über die ersten 3 Stücke hinaus. Ich überspringe alles bis zu den letzten 2 Stücken. Das war's dann wieder.

Sherlock Holmes aus dem Jahr 2009 und Inception habe ich lange erst nicht ansehen wollen, weil eben Hans Zimmer die Filmmusik gemacht hat. Ich weiß, ich bin blöd.  (Die Filmmusik zum ersten Sherlock Holmes ist übrigens genau was ich erwartet hatte von Hans Zimmer: viel von anderen Filmen und viel Wiederholung. Ganz konkret "Der dritte Mann" und das so oft, das es mir regelrecht langweilig bis nervig wurde, schon im Film. Ein paar Male konnte ich doch trotzdem auch nur die Filmmusik hören und fand es da okay).  Den zweiten Sherlock Holmes, Sherlock Holmes: Spiel im Schatten, aus dem Jahr 2011 habe ich nicht gesehen, weil mich die Geschichte nicht so interessiert hat. Vielleicht sehe ich ihn mir doch mal an. Inception und der erset Sherlock Holmes waren aber echte Proteste. Ich hatte nicht die geringste Lust auf Hans Zimmer.

Zurück zu Blood Diamond. Ich hatte also Hans Zimmer im Kopf und einige Male, wo mir die Musik auch bewusster war, gefiel sie mir nur teilweise. Manches Mal war sie ganz gut, ich musste es zugeben. Insgesamt mögen kam natürlich nicht in Frage, obwohl einiges ganz gut war. Dann war der Film zuende. Und? Musik: James Newton Howard. Autsch. Er hat mit Hans Zimmer an Batman Begins und The Dark Knight zusammen gearbeitet. James Newton Howard hat beiden Filmen in der Musik das Emotionale gegeben, was Hans Zimmer nicht kann, weil er nur "gewaltig Blockbuster und Action" kann. James Newton Howards wunderbar minimalistischer Soundtrack zu The Village - Das Dorf ist mir sein liebster. Er hat also die Fimmusik zu Blood Diamond gemacht? Ich werde sie mir mal bald ohne Film anhören.

Ich erzählte am Samstag meiner Mutter von der quasi Verwechlsung und wie ich dadurch erst jetzt die Filmmusik mag. Sie grinste und sagte: "Siehst du. Kannst du mal sehen, wie unsere Vorurteile uns beeinflussen." Ich konnte nur zurück grinsen und nicken.

 Der "Stolz"-Teil dieses Blogs ist folgendes: James Newton Howard hatte, wie bereits erwähnt für die ersten beiden Batman Filme die Filmmusik mit Hans Zimmer komponiert. Er hat aber nicht beim dritten und letzten Teil komponiert, sondern Hans Zimmer alleine. Warum? Ich hatte neulich im Internet zufällig gelesen, dass James Newton Howard wohl von Christopher Nolan erwartet hatte, Inception gemeinsam mit Hans Zimmer zu komponieren, wie eben die beiden Batman Filme davor. Nolan hat ihn aber nicht gefragt. Ob also aus Trotz, oder Stolz oder was auch immer, jedenfalls hat Howard abgelehnt, für den letzten Batman Film die Musik zu schreiben. Wie egoistisch. Schade.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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