Mittwoch, 2. Januar 2013

K-PAX oder warum ich oft Namen und Orte und ähnliches nur in kleinen Buchstaben schreibe

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Eintrag ist eher relevant für meinen englischen Blog. Die deutsche Grammatik und Rechtschreibung ist anders als die englische und das "nur in kleinen Buchstaben schreiben" betrifft eher den englischen Blog. Im Deutschen schreiben sich ja Substantive und Nomen auch groß. Da ist das ganze komplexer. Im Englischen schreibt sich fast alles im Satz klein und viele meiner E-Mails, ob deutsch oder englisch, unterschreibe ich mittlerweile alles nur in kleinen Buchstaben. Wie auch den Blog hier. Im Deutschen würde es insgesamt aber eher auffallen und als Faulheit durch gehen. Also schreibe ich im Englischen Blog und überhaupt im Englischen alles klein. "I", also "ich" variiert bei mir. Orte, Namen und andere Dinge, die man sonst im Englischen groß schreiben würde, abgesehen vom Satzanfang, schreibe ich in der Regel mittlerweile alles klein in meinen englischen Texten. Im Deutschen mache ich es nur bei meinen SMS, wo mir die Umstellung bzw. Einstellung zur Großschreibung zu umständlich ist für kurze Nachrichten. In Chats wiederum, wo viele mittlerweile alles klein schreiben, behalte ich oft die Großschreibung bei.

Nun also meine Erklärung, vor allem für den englischen Blog. Sie ist insofern auch hier relevant, als dass meine Schreibart ihren Ursprung in einer Buchreihe hat. Das erste Buch bzw. den Film möchte ich hier heute in diesem Zusammenhang vorstellen.

Vor Jahren empfahl mir eine Freundin meiner Mutter, den Film "K-PAX" anzuschauen. Also schaute ich ihn mir an.

In "K-PAX" geht es um einen Mann (gespielt von Kevin Spacey und er hätte einen Oscar dafür bekommen sollen!), der über eine Frau gebeugt aufgegriffen wird. Sie wurde Sekunden vorher ausgeraubt. Die Polizei befragt ihn und seine Antworten wirken etwas seltsam. Also nehmen sie ihn mit und er landet letztlich in der Psychiatrie. Einer der hochgestellten Ärzte dort ist Dr. Mark Powell (gespielt von dem großartigen Jeff Bridges). Wir erfahren, dass prot, wie der Mann sich nennt, glaubt vom Planeten K-PAX zu sein. Natürlich ist es kein Thema im Film, wie prot Dinge und Namen und Orte schreibt oder buchstabieren würde. Aber im Buch, geschrieben von Gene Brewer, das die Vorlage für das Drehbuch lieferte, ist es Thema. Das Buch ist aus der Sicht des Arztes geschrieben und in seiner Art, seinen Respekt gegenüber prot zu zeigen, übernimmt er deren Art zu schreiben. Nach prots Auffassung sind Namen von Personen oder Orten nicht wichtig in der Gesamtschau des Universums. Sie sind es also nicht wert, in großen Buchstaben geschrieben zu werden, daher: prot. Planeten dagegen spielen eine wichtige Rolle, also schreibt prot sie ganz in Großbuchstaben, daher: K-PAX. Er würde auch ERDE oder WELT schreiben. Eine Zeit lang schrieb ich im Englischen "Earth", statt "earth", was für mich mehr Sinn machte als "EARTH". Das mache ich jetzt aber nicht mehr. Aus keinem bestimmten Grund. Ich finde "EARTH" ein wenig verwirrend, aber ich habe prots Art zu schreiben trotzdem ein wenig übernommen, wie ihr sicher an meiner Unterschrift im Blog schon gemerkt habt und wie weiter oben bereits beschrieben. Im Englischen schreibe ich zum Beispiel auch "english" und "german" statt "English" oder "German" und in meinen Blogs werdet ihr mich nie anders unterschreiben sehen als mit "sarah".

Was hat es nun mit prot auf sich? Ist er wirklich von einem anderen Planeten oder einfach wahnhaft? Untersuchungen ergeben, dass er ultraviolettes Licht sehen kann, was für Menschen unmöglich ist zu sehen. Auch ist er in einem Moment in der Geschichte scheinbar einfach verschwunden. Andere Patienten erklären dem Personal vom Krankenhaus, dass sie sich keine Sorgen machen müssten, dass prot nur für kurze Zeit weg ist, um die anderen wenigen Orte auf der Erde anzuschauen, die er bisher noch nicht gesehen hat. Aber in seinen Recherchen findet der Psychiater auch etwas über einen Mann heraus, der als ertrunken galt, nachdem er seine Frau und Tochter durch einen mörderischen Vergewaltiger verloren hat. Am Ende vom Film oder Buch liegt es an dir zu entscheiden. Beide, Buch und Film, geben Hinweise auf beides: eine sehr menschlich, irdische Tragödie und einige außerirdische, unerklärliche Dinge passieren ebenso. Ich habe meine Ideen, aber ich werde sie nicht hier in meinem Blog diskutieren. Wenn ihr eure Gedanken mit mir teilen wollt oder wissen wollt, was ich denke, was los ist, sendet mir eine Nachricht.

Durch seine Arbeit ist mein Vater (er ist Psychiater und Psychotherapeut) immer sehr kritisch gegenüber "Psychiatrie-Filmen". Und oft wird ihm langweilig und er sagt, der Film hätte kürzer sein sollen. Aber K-PAX hat ihm sehr gefallen. Er sagte, er mochte vor allem die beiden Möglichkeiten der menschlichen Tragödie und der möglichen außerirdischen Erklärung. Glaubt es ihm also: der Film ist durchaus sehr sehenswert!

Eine letzte Sache noch über das Buch: der Autor ist ein gewisser Gene Brewer, wie ich oben schon erwähnte. In dem Buch heißt der Psychiater auch Gene Brewer, aber ist völlig frei erfunden. Der Autor hat keinen Abschluss in Psychiatrie, noch ist die Geschichte in "K-PAX" in irgendeiner Weise zusammenhängend mit einem realen Fall. Jedenfalls ist mir keiner bekannt. Ich möchte nur kurz darauf aufmerksam machen, da oft darüber gesprochen wird und Leute glauben, dass der Autor tatsächlich Psychiater war oder ist und über reale Ereignisse schreibt. So weit ich weiß, ist das nicht der Fall.

Bis zum nächsten Blog,

sarah