Samstag, 19. Juli 2014

Multitasking ist Blödsinn

Liebe Leserinnen und Leser,

es wird oft gesagt, dass wir Frauen eher wähig sind mehrere Dinge auf einmal zu machen als Männer. Frauen sind multitasking fähig, Männer nicht. Oder sind wir letztlich doch alle unfähig zu Multitasking? Mag sein, dass ich hier gerade schreiben kann und gleichzeitig die Musik läuft und ich zusätzlich ein Chatfenster auf habe. Ich könnte sicherlich auch irgendwelche Übungen im Sitzen machen, während ich hier schreibe. Mental wäre meine Aufmerksamkeit allerdings definitiv geteilt und bei keinem der Dinge so ganz. Ohne jetzt Studien dazu recherchiert zu haben, würde ich stark annehmen, dass die Konzentration und Produktivität darunter leidet, verschiedene Dinge quasi "gleichzeitig" zu machen. Denn keines der Dinge wäre mit voller Aufmerksamkeit gemacht. Mal ganz abgesehen von der Frage, wie lange man es aushält, länger mehrere Dinge so geteilt gleichzeitig zu machen und dabei geistig und körperlich gesund zu bleiben.

Penn Jillette vom Zauberer Duo Penn & Teller hat einmal darüber gelesen, dass man lieber keine Musik hören sollte beim Radfahren. Weil es eben die Konzentration im Straßenverkehr beeinträchtigt. Streng genommen müsste man auch im Auto die Musik, das Radio, ausgeschaltet lassen. Hat Penn dann auch eine Zeit lang gemacht. Seine Erkenntnis ist nicht besonders überraschend: er stellte fest, dass er deutlich aufmerksamer war und mehr mitbekam im Verkehr.

Es gibt verschiedene Varianten einer Geschichte eines Zen-Meisters. Er wurde gefragt, was das Geheimnis seiner Erleuchtung wäre. " Wenn ich schlafe, dann schlafe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich", sagte der Zen-Meister. Der Schüler war verwirrt. Er waren fest überzeugt, dass er das auch machte. "Nein", sagte der Zen-Meister. "Wenn du aufsteht, denkt du daran, was du essen wirst. Wenn du isst, denkst du daran, wohin du gehen wirst."

Für Kenner dieser Geschichte gibt es quasi eine Fortsetzung. Der Zen-Meister sitzt am Morgen am Tisch, isst sein Frühstück und liest die Zeitung. "Meister", sagt der Schüler. "Hast du nicht gesagt, wenn du isst, dann isst du nur. Wenn du gehst, dann gehst du nur? Jetzt sitzt du hier und isst dein Frühstück und liest gleichzeitig die Zeitung. Ist das nicht ein Widerspruch zu deiner Lehre?" Darauf der Zen-Meister: "Wenn ich die Zeitung lese und frühstücke, lese ich die Zeitung und frühstücke nur."

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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