Freitag, 29. August 2014

M&M: Pans Labyrinth

Liebe Leserinnen und Leser,

Kinder sind oft Sinnbilder der Unschuld. Doch auch wenn die Kinder alles daran setzen, gut zu sein und zu helfen, muss das längst nicht ebenfalls auf die Eltern zutreffen. Das bekommt Ofelia (Ivana Baquero) in Guillermo del Toros "Pans Labyrinth" aus dem Jahr 2006 besonders zu spüren. Die Geschichte spielt wenige Jahre nach dem spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1944.Ofelia und ihre schwangere Mutter, Carmen (Ariadna Gil), sind auf dem Weg zum Stiefvater von Ofelia, dem faschistischen Hauptmann Vidal (Sergi López).

Der Hauptmann führt einen erbitterten Krieg gegen die Partisanen und hat auch für Ofelia nichts übrig. Das wird ihr schon bei ihrer ersten Begegnung klar. In der Nacht kann sie nicht schlafen. Ein Insekt, dem sie schon auf der Fahrt zum Hauptmann begegenet ist, taucht wieder auf. Es ist kein gewöhnliches Insekt. Nicht nur, weil es so groß ist. Als Ofelia dem Insekt ihr Märchenbuch zeigt, verwandelt es sich in eine Fee, wie aus dem Buch. Die Fee führt Ofelia zum in der Nähe befindlichen Labyrinth. In deren Mitte vom Labyrinth, an einer Statue eines Mädchens mit einem Baby, erwacht Pan gerade aus dem Schlaf. Er erzählt Ofelia, dass sie eine Mensch gewordene Prinzessin wäre und nach der Verwandlung ihre wahre Identität vergessen habe. Ihr Vater, der König, würde auf sie warten. Sie müsste drei Prüfungen bestehen, um den Fluch zu brechen.

Doug Jones ist als Pan, wie schon in Guillermo del Toros Hellboy Filmen als Abe Sapien, völlig in Kostüm und Maske gehüllt. Seine Figur ist irgendwie seltsam. Einerseits hilft er Ofelia, andererseits bringen die Prüfungen, die er ihr auferlegt, sie immer wieder in Schwierigkeiten. Die Prüfungen und Schwierigkeiten aus der fabelhaften Märchenwelt stehen in Gefahr und Brutalität denen der Erwachsenenwelt in nichts nach. Das gilt insbesondere für den Stiefvater. Als dieser herausfindet, dass die Hausangestellte Mercedes und der Arzt Dr. Ferreiro Partisanen unterstützen, wird der Stiefvater mehr als ungehalten.

Ist Pan am Ende auf Ofelias Seite? Oder hat er sie von Anfang an nur für seine Zwecke genutzt? Hat Hauptmann Videl doch ein Herz für seine Stieftochter? Oder hat ihn der Krieg völlig herzlos gemacht? Seht und entscheidet selbst.

Mich persönlich beeindruckt der Film, weil reale Geschichte auf höchst interessante Weise mit Elementen aus Märchen verbunden sind. Zumal auf Guillermo del Toro in Sachen Horror und Fantasy ohnehin Verlass ist. Für mich kommt deutlich rüber, mit wie viel Liebe und Sorgfalt der Film gestaltet ist. Insbesondere die Ausgestaltung der Charaktere und Darstellung der Wesen aus der Märchenwelt. Obwohl der Film deutliche Elemente von Märchen nutzt, ist er alles andere als ein Kinderfilm. Bestenfalls ist es ein Märchenfilm für Erwachsene. Ein sehr beeindruckender Film, aber nichts für sanfte, zimperliche Gemüter.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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