Dienstag, 30. Dezember 2014

Droge der Wahl

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Bonbon für euch zu Silvester, obwohl die meisten von euch es wahrscheinlich nicht rechtzeitig lesen werden, um Zeit zu haben, sich entsprechend vorzubereiten auf die Feier. Jedenfalls...

Drug of choice” (wörtlich: Droge der Wahl) wurde von Richard Bandler entwickelt. Die Idee ist, dass unser Körper Empfindungen und Reaktionen erinnert. Tatsächlich sind es nicht die Drogen, die uns in einer bestimmten Weise fühlen und die Welt erleben lassen. Es ist die körperliche Reaktion auf die Droge, die das macht. Also beispielsweise ist es nicht das LSD, dass uns fühlen lässt, wie wir fühlen, sondern unsere körperliche Reaktion auf das LSD.

Natürlich mit dem Namen “Droge der Wahl” verbinden wir als erstes Drogen: LSD oder Alkohol sind die häufigsten, schätze ich. Es kann aber auch helfen, wenn ihr schlafen wollt, ohne Schlaftabletten zu nehmen. Richard Bandler folgend, nimmt man die Tablette, oder was auch immer, einmal und erinnert sich daran und wenn man sich gut genug erinnert, ist das eine Mal nehmen genug, um die Empfindungen nachzuempfinden und zwar so oft man will und es braucht. Ich erinnere mich, dass Bandler davon sprach, dass ihm mehrere Zähne gezogen worden waren und er irgendwelche Medikamente nehmen musste. Angeblich nahm er sie einmal und machte es dann die anderen Male mit der “Droge der Wahl”. Das Gute an der “Droge der Wahl” ist, dass zum Beispiel mit Alkohol, die negativen Neben- oder Nachwirkungen wie Kater, Kopfschmerzen und dergleichen ausbleiben. “Droge der Wahl” bedeutet praktisch: kostenlose Drogen, so viele man will!

Also wie macht man es denn nun? Sagen wir, ihr möchtet betrunken werden. Ihr erinnert euch an eine vergangene Zeit, in der ihr betrunken wart oder zumindest getrunken habt. Wo ist der erste Ort, an dem ihr es in eurem Körper fühlt? Ich vermute, es war euer Mund. Was für ein Gefühl war es? Vielleicht war es ein kühlendes Gefühl in eurem Mund. Wo habt ihr als nächstes etwas gefühlt? Und was für ein Gefühl war es? Nur als Vorschlag: euer Hals? Bauch? Wie ist es mit euren Händen? Euren Füßen? Wie ist es mit eurem Kopf? Geht nun euren Körper durch und erinnert euch an all die Orte in eurem Körper, in der Reihenfolge, in der ihr die Effekte merkt, wenn ihr Alkohol trinkt. Habt ihr sie alle? Geht sie noch einmal durch. Wie immer, geht sie durch, in der Reihenfolge, in der sie für euch passieren. Wiederholt es einige Male und ihr werdet wahrscheinlich recht schnell betrunken sein. Eventuell wollt ihr beim ersten Mal oder bei den ersten Malen, wenn ihr das macht, dafür sitzen. Und passt auf, wenn ihr wieder aufsteht!

Ihr könntet auch einen Anker für Betrunkenheit setzen. Auf diese Art könnt ihr dort nächstes Mal schneller sein und müsst euch nicht explizit hinsetzen und alle Orte in eurem Körper immer wieder durchgehen.

Es gibt ein nettes Video mit dem Magier Derren Brown, wo er es mit diesem Mann macht (englisch):

http://www.youtube.com/watch?v=zryGzTbU49I

Derren ist etwas gemein mit seinem Anker, wenn er ihm in einem unerwarteten Moment eine SMS schickt. Achtet auf den Mann mit dem Turban, der vor dem Mann sitzt. Das ist Derren. Er ist in Kostüm/Verkleidung von einem vorigen Trick, den er vorher in der Show gemacht hat. Es ist also nicht so, dass Derren nur Nachrichten schickt und ihn alleine betrunken lässt. Ein sehr verantwortungsbesuwsster Mann ist er.

Und noch ein Video in dem mit Ankern gearbeitet wird, um die Intensität zu verstärken hier (englisch):

http://www.youtube.com/watch?v=RsqZYezp_38

Die Grundidee davon ist, dass man die Empfindungen vorher hatte und sich an die Reihenfolge erinnert. Aber andere sind der Meinung, dass man nicht selbst betrunken sein musste, um sich betrunken zu machen auf diese Art. Wir alle haben betrunkene Menschen gesehen, entweder im realen Leben oder in Filmen. Wir haben also Vorlagen, auch wenn wir es nicht an uns selbst erlebt haben. Manche sagen, dass das ausreicht. Ich habe das noch nicht getestet.

Möglicherweise möchtet ihr das weiter bringen, als nur die Schlaftabletten los zu werden. Man hat mir nur ein- oder zweimal welche vor Operationen gegeben. Aber ich nehme sonst keine und würde es auch nicht wieder machen, im Anbetracht meines jetzigen Wissens um Hypnose. Sicherlich hat man mir irgendwas zur Beruhigung vor Operationen gegeben. Ihr könnt diese Empfindungen auch wiedererwecken, wenn ihr Schlaftabletten niht gewohnt seid. Ich bin sicher, dass ihr so schnell schlafen werdet. Auch wenn ihr keine Schlaftabletten nehmt. Ich weiß, dass ich sehr schnell auf diese Art schlafen könnte, wenn ich wollte. Allerdings nehme ich, wenn ich Schlafprobleme habe weniger “dramatische”, aber ähnlich effektive Methoden, wie ich bereits in vorigen Einträgen schrieb.

Ihr könntet Schlaftabletten ersetzen, wenn ihr sie regelmäßig nehmt und nicht mehr nehmen wollt. Ideallerweise solltet ihr ohnehin ohne regelmäßig Schlaftabletten zu nehmen schlafen gehen. Sicherlich könnt ihr auch hypnotisch betrunken werden mit dieser Methode. Wie ist es mit ersetzen von Pillen, die euch für sexuelle Funktionsstörungen helfen, mit dieser Methode? Wie ist es, wenn ihr Gewichtsprobleme habt und ihr euch eure eigene “Droge der Wahl” kreiert, um euch damit zu helfen? Oder ein Selbstbewusstsein-Verstärker für schüchterne Menschen? Oder... schreibt eure Ideen, um diese Methode zu nutzen in den Kommentaren. (Lest auch meinen Eintrag Lang lebe Placebo, falls ihr es noch nicht gelesen habt.)

Ihr könntet auch Effekte oder Effekte von verschiedenen Substanzen verbinden und eure eigene kostenlose Droge herstellen! Es ist kostenlos, keine Neben- oder Nachwirkungen. Und ihr könnt sie haben so oft und so lange ihr wollt. Ich habe diese naïve Idee, dass Menschen diese Methode Abhängigen beibringen und die Beschaffungskriminalität und Drogentoten sinken und Drogeneinnahmen sinken. Aber vielleicht ist das nur Wunschdenken von mir. Ich habe nicht mit Abhängigen gearbeitet, ich kenne mich nicht wirklich mit Abhängigkeit aus. Es wäre aber cool, wenn es funktionieren würde.

Seid bitte vorsichtig, wenn ihr diese Methode benutzen wollt, um Medikamente zu ersetzen, die ihr wirklich braucht. Wie zum Beispiel Diabetiker, die regelmäßig Insulin spritzen müssen. Zumindest solltet ihr vorher mit eurem Arzt darüber sprechen. Es gibt gewisse Arzneimittel, die tatsächlich genommen werden und nicht einfach so ersetzt werden sollten. Jedenfalls nicht ohne vorherige Beratung mit einem Arzt.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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