Montag, 31. März 2014

M&M: Lachsfischen im Jemen

Liebe Leserinnen und Leser,

basierend auf dem gleichnamigen Buch von Paul Torday kam 2011 der Film mit Ewan McGregor als Dr. Alfred Jones, Emily Blunt als Harriet Chetwode-Talbot und Amr Waked als Sheikh Muhammadin den Hauptrollen.

Der Scheich ist ein begeisterter Angler und möchte gerne im Jemen Lachs angeln können. Also engagiert er die Anwältin Harriet, sich darum zu kümmern. Die wiederum nimmt Kontakt zum Angelexperten Dr. Alfred Jones auf. Dieser hält das ganze zunächst für einen schlechten Scherz. Aber Harriet ist so überzeugt und engagiert, dass Alfred echte Probleme hat, das Projekt zum scheitern zu bringen. Alfred hat jedoch keine Wahl als mitzumachen, denn die Pressesprecherin der Regierung zwingt ihn dazu, nachdem sie erkennt, was so ein Projekt für Großbritannien bedeuten kann, wenn es gelingt. Alfred und Harriet machen sich schnell eine Art Spiel daraus. Alles rein theoretisch, da Lachsfischen in einer Wüstengegend wie dem Jemen völlig irrsinnig ist. Alfred stellt hohe Forderungen, von denen er hofft, dass Harriet diese nicht erfüllen kann... und Harriet erfüllt sie ausnahmslos. Durch das Lachsprojekt kommen sich Alfred und Harriet näher. Alfred hat jedoch eine Frau zuhause. Zugegeben, sie ist karrierehungrig und dadurch sind sie und Alfred sich ohnehin nicht mehr nah, aber trotzdem... Harriet wiederum hat erst vor wenigen Wochen den Soldaten Robert kennen gelernt, der jetzt in Afghanistan stationiert ist. Dann bekommt sie die Meldung, Robert wäre vermisst. Ist das die Chance für Alfred und Harriet zusammen zu kommen? Alles scheint gut zu laufen, die Fische schwimmen und der Scheich kann angeln. Ausgerechnet jetzt taucht Robert wieder auf und wird für PR-Zwecke extra als Überraschung für Harriet in den Jemen eingeflogen. Doch das Projekt Lachsfischen im Jemen ist zu gut gelaufen bis dahin. Einer kleine Gruppe Rebellen gefällt nicht, dass für die Fische ein Damm gebaut wird, damit geangelt werden kann für den so weltoffenen Scheich. Sie sprengen den Damm und es scheint aus für die Fische. Doch ist es das wirklich? Und für wen wird sich Harriet entscheiden: Alfred oder Robert?

Es macht viel Spaß Harriet und Alfred zusammen zu sehen, wie sie miteinander umgehen. Erst arbeiten sie rein theoretisch und gegeneinander und dann doch miteinander und für ein Lachsfischen im Jemen. Möglicherweise braucht es manchmal nur Menschen, die fest entschlossen sind und ein großes, schier unmögliches Projekt Schritt für Schritt anpacken und zunächst rein theoretisch. Am Ende funktioniert es möglicherweise dann doch ganz real. Ein sehr schöner Film über die Möglichkeit von (scheinbar) unmöglichen Projekten.


Bis zum nächsten Blog,
sarah

Sonntag, 30. März 2014

Hirnkammer vs. Gedächtnispalast

Liebe Leserinnen und Leser,

das hier ist mein Blog, meine Gedanken. Keine Ahnung, in wie weit diese der wissenschaftlichen Meinung entsprechen.

Ich glaube, dass es einen Unterschied gibt zwischen einer Hirnkammer und einem Gedächtnispalast. Beide speichern Dinge, jedoch auf etwas unterschiedliche Weise. Sherlock Holmes sagt, dass wir in unserem Kopf alle möglichen Dinge speichern. Wie in einem Dachboden.  Ein Dachboden hat viele Kisten, in denen Dinge verstaut sind. Möglicherweise enthält der Dachboden mehrere Bereiche, aber es ist ein begrenzter, abgegrenzter Bereich. Ein Gedächtnispalast dagegen ist ein Gebäudekomplex mit diversen Räumen. Ein Palast kann ausgebaut und Räume können angebaut werden.

In Der Gedächtnispalast habe ich verschiedene Beispiele genannt, in denen Menschen von ihrer Art, sich Dinge zu merken. Joneseys Erinnerungslager scheint eher einem Dachboden zu gleichen. Er erklärt den anderen, dass er immer wieder Informationen entfernen muss, um neue aufzubewahren.

Vor vielen Jahren habe ich angefangen bestimmte Dinge auf Karteikarten zu schreiben. Sie sind mit Trennkarten alphabetisch sortiert und teilweise durch Pfeile und Schlüsselworte miteinander verknüpft. Ich wollte Informationen zu bestimmten Themen knapp gehalten sortiert haben. Karteikarten schienen mir dabei eine geeignete Methode. Der Vorteil von Karteikarten ist, dass ich diese immer wieder nachschauen kann und durch ein loses Kartensystem kann ich problemlos neue hinzufügen, wenn mir danach ist. Die Karten habe ich immer noch. Mittlerweile sind die Themen etwas weiter gefasst als das ursprüngliche Themengebiet.

Obwohl ich die Karten noch immer habe, nutze ich das System als solches nicht mehr. Der Gedächtnispalast als System ist mir heute vertrauter als zur Zeit, in der ich das Kartensystem aufgebaut habe. Ich scheine zurzeit trotzdem noch auch im Kopf eher Worte und kurze Informationen gespeichert zu haben, ähnlich wie Karteikarten oder Zeitungsausschnitte. Einzelne Worte, Bilder, Fragmente. Ich bin mir nicht bewusst, in dem Sinne ein ganzes Set an Informationen zu haben oder gar einzelne Räume für bestimmte Informationen. Zumindest noch nicht. Ich bin sicher, dass beispielsweise Derren Brown durchaus bestimmte Räume gestaltet hat und diese vollständig nutzt. Ich habe zwar einzelne Räume, aber nutze sie eher für ihre Atmosphäre. Ähnlich wie jemand zum Beispiel in eine Kirche gehen würde für besinnliches Nachdenken.

Als mir die Wartezeit bis zur dritten "Sherlock" Staffel zeitweise zu lang und unerträglich war, konnte ich Szenen, Dialoge und Bilder der bisherigen Episoden zusammen in einem Raum haben. Ich ging dann aus den Raum heraus und die Tür war mit einem Schild "Sherlock" beschriftet. Ich schloss die Tür. Manchmal setzte ich mich mit dem Rücken zur Tür davor. Das sind Räume, die ich gestalten kann, aber nicht in dem Sinne als Raum mit Inhalt nutze. Es ist kein bewusstes Vergessen. Natürlich waren die Informationen weiterhin vorhanden. Aber sie waren hinter einer Tür und nicht mehr unmittelbar. Abstand zur Information schafft auch emotionalen Abstand. Ich sage nicht, dass so etwas einfach ist. Ich habe wiederholt die Tür verschließen und mehr als einmal davor gesessen, um vergessen zu können, dass ich noch unerträglich lange warten musste für eine neue Episode von "Sherlock". Gedankenkontrolle auf diese Weise ist dennoch möglich. Wenn man nicht gerade auf die nächste Folge von "Sherlock" wartet, die eine halbe Ewigkeit entfernt scheint, können solche Gedankenexperimente auch Spaß machen.

Vermutlich wächst die Hirnkammer, der Dachboden irgendwann zu einem Gedächtnispalast, wenn man die Kammer pflegt und mit und an ihr arbeitet. Insofern ist meine Überschrift wohl nicht ganz korrekt. Es ist kein entweder oder, kein das eine oder das andere. Wahrscheinlich ist die Hirnkammer eher der mögliche Anfang eines Gedächtnispalastes. So wie meine Karteikarten der Anfang waren, bewusster Dinge zu merken und wieder abzurufen wann und wie ich es will.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Montag, 24. März 2014

Imkerin sein oder nicht sein, das ist hier die Frage...

Liebe Leserinnen und Leser,

gewöhnlich ist langweilig. Also wäre es doch interessant, Bienen zu haben. Im Gegensatz zu anderen Haustieren, die nur Kosten verursachen, kann man den Honig und das Wachs der Bienen nutzen und sogar verkaufen. Außerdem sind sie halbwegs selbstversorgende Lebewesen. Sicherlich muss man kontrollieren und schauen, dass sie genug Futter und Wasser haben. Aber es ist nicht wie zum Beispiel Meerschweinchen mit einem Käfig, der wöchentlich sauber gemacht werden muss und man kiloweise Heu, Stroh und Einstreu braucht oder wie eine Katze mit Katzenklo, das täglich gereinigt werden muss und auch nicht wie ein Hund, der täglich mehrmals Gassi geführt werden muss. In Büchern habe ich immer wieder gelesen, dass übers Jahr verteilt der Zeitaufwand für die Bienenpflege bei etwa 10 Stunden im Jahr liegt. Wenn ich das mal mit meinen Meerschweinchen vergleiche: beeile ich mich mit dem Käfig, kann ich in 10 Minuten fertig sein, meist dauert es eher etwas um 20 Minuten bis halbe Stunde jeweils einmal die Woche. Selbst bei 10 Minuten die Woche, komme ich auf 40 Minuten im Monat nur für Käfig sauber machen.

Es gibt hier einen Imker, der eine so genannte Patenschaft anbietet. Die Bienen stehen bei dir im Garten und es kommt ein Pate/erfahrener Imker vorbei, sich um die Bienen zu kümmern. Man kann auch angeleitet werden und behält in jedem Fall den Honig für sich selbst.

Wichtig ist natürlich auch einen Bienengift-Test zu machen. Ich bin nicht allergisch. Soweit bin ich also schon. Und nun weiter? Soll ich den Imker anrufen oder nicht? Das Telefonat steht als einziges noch zwischen den Bienen und mir. Okay und ein Besuch von einem Imker zu klären ob und wo die Bienen am besten hier stehen können oder nicht. Ich weiß noch nicht recht. Traue mich noch nicht, den Imker anzurufen. Möglicherweise will ich auch nur ein wenig Aufmerksamkeit mit einem ungewöhnlichen Hobby. Alleine die Neuigkeit, dass ich mir eventuell Bienen hole, finden viele Leute spannend.

Bis zum nächsten Blog,
sarah