Montag, 25. Mai 2015

Das geheimnisvolle Päckchen

Liebe Leserinnen und Leser,

neulich sah ich wieder eine Folge von "Sherlock", in der Sherlock Holmes einen kleinen Briefumschlag bekommt. "Wir haben ihn durchleuchtet. Keine Sprengladung", erklärt Inspektor Lestrade. "Wie beruhigend", kommentiert Sherlock Holmes trocken und nimmt den Umschlag.

Das erinnerte mich wieder an ein Erlebnis kurz vor Weihnachten. Ich war bei meinem Vater und hatte ihm gerade die Post vom Briefkasten in die Küche gebracht. Unter anderem hatte er ein Päckchen bekommen. Ich war neugierig und fragte, ob ich es öffnen sollte. "Nein, lass mich das lieber machen", meinte mein Vater und wirkte plötzlich sehr unsicher. Er konnte sich nicht erklären, wer ihm das Päckchen geschickt hätte. Den Absender kannte er gar nicht und noch viel wichtiger als der Absender: was war der Inhalt dieses Päckchens?

Mein Vater ging zu seinen Messern und nahm eines. Ich stand dadurch ihm gegenüber am anderen Ende vom Tisch und reichte ihm das Päckchen rüber. Vorsichtig öffnete er es mit dem Messer, nahm vor allem Zeitungspapier heraus und letztlich dann... einige kleine Stäbe aus dunklem Holz.

Jetzt war es an mir unsicher zu sein und dumm zu gucken. Ich musste ihn erst fragen, was diese Holzstäbe waren. Kleine Löffel für Marmelade zum Beispiel, erklärte er mir. Ich fragte ihn, was er erwartet hätte, was da in dem Päckchen gewesen sein könnte, dass er erst so unsicher gwesen war. "Eine Bombe?", fragte ich ihn. Doch so abwägig schien es ihm in dem Moment wohl tatsächlich nicht gwesen zu sein. Warum auch immer ihm jemand mit Absender auf dem Päckchen eine Bombe schicken könnte. Ich dachte mir noch: selbst wenn es eine Bombe gewesen wäre, ob ich das Päckchen nun geöffnet hätte oder nicht, wahrscheinlich wäre auch ich verletzt worden, so dicht, wie wir trotz Tisch zwischen uns zusammen gestanden hatten.

Das war das geheimnisvolle Päckchen vor Weihnachten. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass mein Vater noch nicht all zu vertraut damit ist, Pakete und Päckchen von Fremden zu bekommen. Bisher hatte es eher meine Mutter gemacht und mein Vater bestellt ansonsten eher bei amazon, die ja doch jeder kennt.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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