Samstag, 25. Juli 2015

Die Sprache der Sinne

Liebe Leserinnen und Leser,

ähnlich wie schon in meinem Organsprache Eintrag gibt es nicht nur eine Ausdrucksweise, die Organe oder den Körper betreffen. Wer sich mit dem Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) beschäftigt, wird auch auf die Tatsache gestoßen sein, dass wir Formulierungen betreffend unserer Sinnesorgane verwenden. NLPler (Personen, die NLP anwenden und sich damit beschäftigen) benutzen diese Tatsache gerne, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein Mensch, der viel visuelle Ausdrücke oder das Sehen betreffende macht, ein "visueller Typ" wäre. Man könnte dann gut Zugang und Vertrauen zu einem solchen Menschen aufbauen, indem man selbst entsprechende Formulierungen und Redewendungen anwendet.

Ich denke, man sollte trotzdem nicht den Fehler machen und mit jemanden bemüht sein in Formulierungen nur eines Sinnesorgans zu sprechen. Es ist sicherlich gut um diese Formulierungen zu wissen und sich ihnen bewusst zu sein. Bestimmt kann es auch helfen, wenn man am Anfang eines Kontaktes zu einer Person bewusster hinhört und Formulierungen wahrnimmt und aufgreift. An einen reinen zum Beispiel "visuellen Typ" an sich glaube ich trotzdem nicht und ich halte es für kontraproduktiv aus diesem Glauben heraus bewusst nur visuelle Formulierungen zu benutzen. Sowas kann steif und manipulierend wirken, was es, meiner Meinung nach, dann letztlich auch ist. Das ist sicherlich einer der Vorwürfe an NLP, dass es manipulativ ist

Während meines Studiums hatte die Dozentin im Englischkurs einmal einige Arbeitsblätter zum Thema Lernen ausgeteilt. Natürlich ging es wieder darum, welcher "Lern-Typ" wir wären. Während wir in Partnerarbeit diese Blätter und Typen besprachen, ging die Dozentin rum und sprach mich an. Ich erklärte ihr, dass ich am besten lernen würde nicht durch hören von Aufnahmen oder Filmen, auch nicht durch wiederholtes Lesen und/oder Schreiben der Worte oder häufig selbst die Worte zu sprechen, sondern durch eine Kombination all dieser Möglichkeiten. Ja, aber wenn wir herausfinden würden, welcher Typ wir sind und durch welche dieser Methoden wir am besten lernen würden, könnten wir das zu unserem Vorteil nutzen und effektiver lernen.

Ja, wahrscheinlich gibt es eine Lernmethode, die für Sprachen bei jedem Menschen jeweils effektiver ist als andere Methoden. Ich würde es wirklich auf bestimmte Dinge eingrenzen, die zu lernen sind. Mathematik erfordert eine andere Art zu Denken und möglicherweise auch eine andere Lernmethode. Trotzdem glaube ich persönlich nicht an den Lern-Typ x. Genau so wenig wie ein Mensch ein rein "visueller Typ" sein kann. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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