Liebe Leserinnen und Leser,
gerade mit den Krisen und Kriegen der letzten Monate in diversen
Regionen, sollten wir, meiner Meinung nach, kritisch sein, welcher
Berichterstattung wir Glauben schenken und wie viel. Zugegeben, der
Film „Wag the Dog - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ aus dem
Jahr 1997 mit Robert de Niro und Dustin Hoffman in den Hauptrollen,
ist als Satire und Unterhaltung gedacht. Eventuell ist trotzdem ein
Funken Wahrheit darin und könnte auch eure Sichtweise der
Berichterstattungen in ein neues Licht rücken.
Stellt euch vor, ihr seid in Amerika und es ist die Zeit vor einer
Präsidentschaftswahl. Natürlich will der aktuelle Präsident wieder
gewählt werden. Aber plötzlich wird ihm vorgeworfen, eine
minderjährige Schülerin sexuell belästigt zu haben. Wie könnte
man die Bevölkerung von diesem Skandal ablenken? Conrad Brean
(gespielt von Robert de Niro) hat da eine Idee: eine Geschichte, die
für noch mehr Gespräch sorgt als ein Sex-Skandal ist ein Krieg. Ein
Krieg gegen welches Land aber? Nun, wie viel wisst ihr über
Albanien? Wahrscheinlich so viel wie ich: nämlich gar nichts. Also
warum nicht diese Unwissenheit ausnutzen und das Gerücht verbreiten,
Amerika wäre im Krieg gegen Albanien. Im Studio, mit der Hilfe von
Stanley Motss (gespielt von Dustin Hoffman) werden angebliche
Augenzeugenberichte produziert und verbreitet und schon ist der
Konflikt mit Albanien in den Medien.
Die CIA erfährt zwar davon, dass der Konflikt erfunden ist und
führt daraufhin ein ernstes Gespräch mit Brean, der es allerdings
schafft, sich herauszureden und den Kopf aus der Schlinge zu
bekommen. Dumm nur, dass kurze Zeit später bekannt gemacht wird,
dass der Albanien-Konflikt gelöst ist. Brean und Motss haben aber
langsam Gefallen gefunden an ihrem Schwindel und wollen wieder die
Oberhand gewinnen. Kurzerhand entwickeln sie die Geschichte von einem
einsamen Soldaten, der noch in Albanien feststeckt und gerettet
werden muss. Sein Name ist William Schumann, genannt „Old Shoe“.
Die Geschichte soll völlig harmlos, aber sympathisch mit der
Befreiung von Schumann enden, der wenige Tage vor der
Präsidentschaftswahl wieder nach Amerika kommt. Bis dahin ist der
Film witzig, unterhaltsam und hat teils schwarzen Humor. Richtig
spannend wird es, als sich heraus stellt, dass der Schauspieler, der
Schumann darstellen soll, in Wirklichkeit ein Schwerstkrimineller
ist. Er wird mit einem Flugzeug geflogen, um die triumphale Rückkehr
von Schumann zu feiern, doch das Flugzeug stürzt ab. Brean, Motss
und der Sträfling überleben den Absturz, doch die Psychopharmaka,
die den Gefangenen ruhig stellen sollen, verlieren langsam aber
sicher ihre Wirkung.
Wie die Geschichte um William Schumann aus geht, das müsst ihr
euch schon selbst ansehen. Übrigens: auch wenn man es kaum glauben
mag, da es so viele Parallelen zu geben scheint, aber der Film war bereits
fertiggestellt als die „Lewinsky-Affäre“ auf kam.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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