Samstag, 28. November 2015

M&M: Operation: Kingdom

Liebe Leserinnen und Leser,

Operation: Kingdom (Original: The Kingdom) ist ein Film aus dem Jahr 2008. Ob ein Film gut oder schlecht ist, ist sicher immer auch Geschmackssache. Ich stieß auf den Film, weil ich den Komponisten Danny Elfman mag, der die Filmmusik für diesen Film geschrieben hat. Mehr zur Filmmusik weiter unten.

Den Film an sich finde ich nicht besonders gut bis eher sogar schlecht. Es ist länger her, dass ich ihn gesehen habe und viel wusste ich auf Anhieb gar nicht mal mehr, so dass ich erst einmal einiges wieder nachgelesen habe. Warum schreibe ich trotzdem über den Film, wenn er mir nicht gefallen hat? Am Ende des Films machen zwei Figuren eine Aussage, die die Absurdität von Kriegen deutlich machen. Das, was sie gesagt haben war für mich in dem Moment gruseliger und erschreckender als jede nur denkbare Kriegsszene. Aber fangen wir am Anfang an. Die Handlung des Films ist folgende:

Als Vorspann werden gewisse Schlüsselmomente der Beziehungen Saudi-Arabiens mit Amerika als kurzer Gang durch die Geschichte gezeigt von 1932 bis hin zu den Anschlägen am 11. September 2001.

Die eigentliche Handlung fängt mit einem Softballspiel von Amerikanern in Riad an, bei dem ein terroristischer Anschlag verübt wird und Amerikaner auch getötet werden. Eine Ermittlerin vom FBI erfährt während einer Besprechung, dass ihr Freund unter den getöteten Amerikanern ist. Ein Kollege flüstert ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie sich beruhigt. Die beiden und andere FBI Agenten gehen nach Riad, um die Umstände und Beteiligten des Anschlags zu ermitteln. Gegen Ende geraten sie in einen Hinterhalt und einer der Gruppe wird entführt. Jedoch können die Entführer bis zu einem verlassenen Haus verfolgt werden, wo dann der Showdown stattfindet. Ein anwesender Großvater auf der Seite der Saudis wird tödlich verletzt. Er flüstert noch seinem Enkel etwas ins Ohr. Der Fall ist damit für das FBI erledigt und sie kehren nach Amerika zurück. Einer aus der Gruppe fragt seinen Kollegen und die Frau, was er damals bei der Konferenz geflüstert hat. Parallel dazu fragt die Tante der Saudis ihren Neffen, was der Großvater ihm vor seinem Tod ins Ohr geflüstert hat.

Achtung, wer den Film sehen möchte, sollte selbst entscheiden, ob ihr vorher schon wissen wollt, was sie geflüstert haben.


Beide antworten mit dem gleichen Satz: „Keine Angst, wir bringen sie alle um.“ (Don't fear them. We are going to kill them all.)

Operation Kingdom ist, aus meiner Sicht, ein recht typischer, amerikanischer Kriegs-Film. Ich persönlich stimme den negativen Kritiken zu, dass (mal wieder) Amerikaner sich mit diesem Film und mit viel Action letztlich nur selbst feiern und islamische Personen, wie so oft in letzter Zeit real und in Filmen, als Sinnbild des Bösen gelten. Es gibt hier zwar auch Ausnahmen in Operation Kingdom, aber die sind, meiner Meinung nach, fast bedeutungslos. Amerikaner sind die Größten und der Islam und Islamisten sind die Feinde. Finde ich höchst traurig, unnötig und letztlich überflüssig. Damals als ich den Film gesehen habe schon, und im Hinblick auf die aktuellen Konflikte, in die Amerika (wieder einmal) verwickelt ist, um so mehr. Ich habe mir den Film nur einmal angesehen, weil ich quasi die Bilder zur Filmmusik sehen wollte und der letzte Satz mich sehr beeindruckt hat. Die Sinnlosigkeit von Krieg ist damit, für mich jedenfalls, sehr treffend auf den Punkt gebracht.

Ein paar abschließende Worte nun zur Filmmusik: Danny Elfman ist vor allem durch seine Arbeit mit Tim Burton und seinen Filmen bekannt. Die Filmmusik hier ist deutlich anders. Sehr elektronische, insgesamt als schlicht laut zu bezeichnende Stücke wechseln sich ab mit ruhigeren (elektrische) Gitarrenklängen. Letztere haben wiederum wesentlich mehr Melodie und Struktur besitzen. Eine sehr ungewöhnliche Mischung, die man sicher so nicht unbedingt häufig anhören würde. Die elektronischen Stücke passen vermutlich vor allem eher zum Film als einfach so anzuhören. Die Gitarren-Stücke erinnern mich persönlich ein wenig in ihrer Art an den Soundtrack von „Thelma & Louise“ von Hans Zimmer.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

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