Samstag, 31. Oktober 2015

M&M: The Devil's Backbone

Liebe Leserinnen und Leser,

The Devil's Backbone aus dem Jahr 2001 ist ein weiterer toller Film von Guillermo del Toro. Er ist im Grunde sowas wie der erste Teil von Pans Labyrinth, den ich bereits besprochen habe. Ich habe zuerst Pans Labyrinth gesehen und daher die „umgekehrte“ Besprechung, auch wenn The Devil's Backbone davor kommt. Während Pans Labyrinth kurz nach Ende des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) angesiedelt ist, spielt The Devil's Backbone während des spanischen Bürgerkriegs.

Der Film erzählt die Geschichte von Carlos, der in ein Waisenhaus kommt, dass fern ab von der Stadt liegt. Er freundet sich mit einigen Jungen an und erfährt, dass es einen Geist geben soll, der in dem Waisenhaus spukt. Geleitet wird das Haus von Dr. Casares und Carmen. Beide sympathisieren mit den Republikanern und bunkern Gold für die Republikaner. Der Angestellte Jacinto ist in dem Waisenhaus aufgewachsen und hinter dem Gold her.

Im Verlauf des Films erfährt man, dass Jacinto bereits einmal das Gold an sich nehmen wollte, aber dabei von einem Jungen, Santi, überrascht wurde. Jacinto schubste Santi so heftig, dass dieser fiel und sich am Kopf schwer verletzte. Um diesen Vorfall zu vertuschen, beschwerte Jacinto Steine am Körper des sterbenden Jungen und warf ihn in ein Versorgungsbecken im Haus. Seither spukt Santi als Geist im Waisenhaus.

Als der Krieg auch dem Waisenhaus näher kommt, beschließen Dr. Casares und Carmen mit den Kindern und dem Gold das Waisenhaus zu verlassen. Jacinto, der das Gold wieder an sich reißen wollte, wurde kurz vorher aus dem Waisenhaus gejagt. Er kommt aber wieder und will sich rächen, indem er in der Küche mit Benzin einen Brand legt. Es kommt zu einer heftigen Explosion, bei der Carmen und einige Kinder sterben. Auch Dr. Casares ist schwer verletzt und stirbt wenig später.

Jacinto kommt am nächsten Tag für das Gold wieder. Aber die überlebenden Kinder beweisen, ähnlich wie in Pans Labyrinth unglaublichen Mut und Einfallsreichtum und setzen sich gegen den Erwachsenen zur Wehr. Wie und ob es ihnen gelingt, das müsst ihr selbst sehen.

Ähnlich wie auch in Pans Labyrinth ist The Devil's Backbone visuell von den Bildern her sehr schön gestaltet, finde ich. Obwohl Santi als Geist im Waisenhaus ist, würde ich The Devil's Backbone nicht als Geister-Film bezeichnen. Es ist, so seltsam es klingen mag, für mich eher ein Film mit einem Geist, als ein Geister-Film. Der Geist hat von seiner Gestalt eher etwas von einem Zombie mit langsamen, unbeholfen wirkenden Bewegungen. Er hat wenig von den sonst typisch für Geistern hellen Durchsichtigkeit, sondern ist dunkel gehalten und Blut kommt noch immer in Form einer Art Dampfwolke aus seinem Kopf. Obwohl er ein Geist ist und damit keine feste Gestalt, also theoretisch nicht verletzen könnte, strahlt er vom Aussehen und der Art zunächst etwas unheimliches und bedrohliches aus. Erst als deutlich wird, dass er im Grunde nicht böse ist, ändert sich das. Ein erfrischend anderer Geist, als ich es sonst gewohnt bin. Überhaupt: wer oder was ist ein Geist? Was ist ein Geist auch außerhalb der traditionellen Vorstellung in Literatur oder Film? Das ist eine Frage, um die es in The Devil's Backbone geht.

The Devil's Backbone ist insgesamt ein eher ruhiger Horror-Film und setzt mehr auf Atmosphäre als Effekte. Freunde von Blutlachen und Slasher-Filmen dürften hier eher enttäuscht werden. Der sehr reale Horror kommt hier nicht vom Geist, sondern von einzelnen Erwachsenen und durch den Krieg. In ähnlicher Weise ist das später auch in Pans Labyrinth zu sehen.

Um beim Thema des Films zu bleiben: welche Bedeutung hat für euch ein Geist? Schreibt es mir in den Kommentaren, wenn ihr wollt.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Apophis

Liebe Leserinnen und Leser,

Apophis ist ein erdnaher Asteroid, der 2004 entdeckt wurde und in dem Jahr entsprechend für Aufregung sorgte. Anfangs hieß es nämlich, dass er der Erde sehr nah kommen würde. Mittlerweile sind mehr Daten über ihn bekannt und die Flugbahn konnte genauer berechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes mit der Erde ist sehr, sehr gering bis eher unwahrscheinlich.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wann Apophis der Erde so gefährlich oder ungefährlich nah kommen wird? Aktuellen Berechnungen nach ist das am 13. April 2029 der Fall. Nicht lachen, wenn ich euch den Wochentag nenne, denn es ist allen Ernstes ein Freitag, der 13.

Als Kind war ich, natürlich, skeptisch, ob an einem Freitag, den 13. schlimme Dinge passieren würden. Aber in der Grundschule hatten wir eine Probe für einen Auftritt von unserer Blockflöten Gruppe an einem Freitag, den 13. und die Probe ist ohne Probleme verlaufen. Damit habe ich schon früh meine Bedenken gegenüber diesem speziellen Tag verloren.

Was könnte passieren, wenn der Asteroid doch der Erde zu nah kommt oder sogar mit ihr zusammenstößt? Nun, das hängt vom Eintrittswinkel ab und dem Ort des Aufpralls. Wenn er in tiefes Wasser fällt, muss mit hohen Tsunamis gerechnet werden. Obwohl der Asteroid durchaus Potential hat, einen gewissen Schaden anzurichten, wenn er mit der Erde zusammenstößt, wird nicht davon ausgegangen, dass er eine globale Katastrophe anrichten könnte. Wie gesagt, nach aktuellem Stand gibt es ohnehin keinen Zusammenstoß. Wir werden wohl Freitag, den 13. April 2029 abwarten müssen, um sprichwörtlich zu sehen, was passiert.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Dienstag, 6. Oktober 2015

Schneller lesen

Liebe Leserinnen und Leser,

einige Leser haben mehr oder weniger schon auf diesen Eintrag gewartet. Hoffentlich kann ich euch nun endlich helfen. Ich denke, dass es keine „die eine“ Methode gibt, um schnell oder schneller zu lesen. Mit diesem Beitrag möchte ich euch einige Gedanken mitteilen und verschiedene Ansätze vorstellen.

Manche behaupten, dass es länger dauert, die Worte mit dem Mund zu formen, als sie einfach nur über die Augen wahrzunehmen. Damit meine ich nicht unbedingt, dass laut gelesen werden müsste. Auch das unbewusste Formen der Worte im Gedanken kostet Zeit.

Grundsätzlich sollte man sich vor dem Lesen Gedanken machen, was man mit dem Text machen will und wofür man den Text liest. Ich habe mir meine Methode schnell zu lesen selbst erarbeitet aus einer Mischung von verschiedenen Ideen und Anregungen. Mir sind also bestimmte Fachbegriffe oder Bezeichnungen für die Arten zu lesen nicht bekannt. Mir geht es hier nur darum, Ideen weiterzugeben, die mir helfen.

Wir hatten im Studium ein Seminar zum wissenschaftlichem Arbeiten gehabt, in dem die Dozentin uns darauf hinwies, dass wir erst Überschriften anschauen sollten für einen ersten groben Überblick. Bei Büchern hilft da natürlich das Inhaltsverzeichnis gut. (Wenn es um wissenschaftliche Texte geht oder Sachbücher, habe ich gemerkt, dass ein Blick auf die letzten Seiten bzw. Zeilen ebenfalls hilfreich ist. Die meisten guten Sachbücher und Fachbücher sowieso, sollten ein Literaturverzeichnis haben, wo sichtbar ist, wie aktuell die genutzte Literatur für das Buch überhaupt noch ist. Je nach Thema schaue ich auch gerne, ob bestimmte Autoren und ihre Werke eingeflossen sind oder nicht.) Der nächste gute Hinweis war, dass Texte unmittelbar bei Grafiken oder Diagrammen immer auf diese eingehen. Man kann sich also den Text sparen und die Grafiken und Diagramme so anschauen und selbst erarbeiten.

Wie sehr vertraust du deinem Unbewussten, dir beim Lesen zu helfen und nützlich zu sein? Kennst du vielleicht auch schon diese Studie hier?


Abhängig davon wie gut wir lesen können, fällt es leichter oder schwerer, diesen „Buchstabensalat“ der Studie zu entwirren und sinnvoll zu lesen. Texte sind im Allgemeinen kein solcher Buchstabensalat und dadurch noch einfacher aufzunehmen. Anfangs ist es ungewohnt, aber mit Übung nimmt man mehr wahr und kann Worte schneller aufnehmen.

Vielleicht war es bei euch in der Grundschule ähnlich wie bei mir. Wir sollten anfangs den Finger unter die Zeile bzw. die Worte legen, die wir gerade lasen. Für meine Methode Texte schneller zu lesen nutze ich das Lesezeichen längs gelegt unter der Zeile, die ich gerade lese, um die Zeile schneller durchgehen zu können und nicht zu verrutschen.

Manche schlagen vor, dass man einen gewissen Teil am Anfang einer Zeile liest und einen Teil am Ende der Zeile. Unser Gehirn würde sich den Mittelteil quasi denken können. Ob es stimmt oder nicht, weiß ich nicht. Mein Gedanke dazu wäre, dass man durch diese Methode sehr mit den Augen springt. Nämlich jeweils von Anfang zu Ende zu Anfang zu Ende der Zeile. Mein Gefühl sagt mir, dass eine ruhigere Bewegung der Augen für mich persönlich angenehmer ist.

Der Zauberer Derren Brown hat vor Jahren eine Serie „Trick or Treat“ gemacht, in der er Teilnehmer eine blinde Wahl zwischen einem positiven Erlebnis (trick) oder einem eher düstereren Erlebnis (treat) gegeben hat. Glen Brighton ist ein durchschnittlicher Mann, der Spaß an pub quizzes hat. Derren Brown hat ihn für ein bestimmtes Quizz angemeldet und will Brighton dafür entsprechend vorbereiten, um den ersten Platz zu machen. Das heißt, er muss viel lesen und Wissen verinnerlichen in einer sehr begrenzten Zeit. Derren Brown lässt ihn dafür die Finger zu einer Faust machen und dann den kleinen Finger und Zeigefinger ausstrecken. Glen Brighton soll sich nur auf den Bereich zwischen den ausgestreckten Fingern konzentrieren. Mir persönlich erscheint das eine sinnvollere Augenbewegungen mittig im Text herunter, statt auf Anfang und Ende einer Zeile zu konzentrieren. Auch ist es vermutlich mehr Text, der auf diese Weise wahrgenommen und verarbeitet werden kann.

Falls ihr die Sendung dazu sehen wollt: Teil 1, ca. 10 Minuten: https://www.youtube.com/watch?v=ycHhiv5g_8k und Teil 2, ebenfalls ca. 10 Minuten: https://www.youtube.com/watch?v=DcVCrALes58.

Ich mache es oft so, dass ich mein Lesezeichen, wie oben beschrieben, nutze um in der Zeile zu bleiben und ohne explizit jedes Wort zu lesen die Zeile komplett entlang gehe mit den Augen. Es ist kein direktes Lesen, mehr ein visuelles Aufnehmen der Worte mit den Augen. Ich garantiere euch, dass ihr alleine mit dieser Methode schneller Texte aufnehmen könnt. Vertraut darauf, dass ihr nicht jedes einzelne Wort genau braucht, um den Inhalt zu verstehen. Einzelne wichtige Worte werdet ihr sowieso wahrnehmen. Vertraut darauf, dass ihr nicht jedes Detail braucht, um das Ganze zu verstehen. So wie viele Sprachlehrer in der Schule davon reden, dass man bei einem fremdsprachigen Text oder Film nicht jedes Wort genau verstehen muss. Fangt langsam an. Nutzt ein Lesezeichen, so wie ich, oder eventuell für den Anfang auch euren Finger für die einzelnen Worte. Geht gleichmäßig die Zeilen durch und nehmt die Worte auf, ohne exakt zu lesen.

Wenn ihr einen Text nach bestimmten Informationen durchlesen wollt oder sollt, macht euch der Worte bewusst. Habt ein Bild von ihnen im Kopf. Und dann ist es wie in diesen Kreuzworträtseln, wo scheinbar Buchstabensalat in einem Quadrat ist und ihr vorgegebene Worte senkrecht oder waagerecht oder sonst wie, wieder finden müsst. Wenn ihr das Wort „Hund“ finden müsst, solltet ihr besser nicht jede Zeile nach „Hund... Hund...Hund...“ absuchen, sondern nach „h“ und wenn ihr ein „h“ habt, dann schauen, ob drumherum ein „u“ zu finden ist. Wenn nicht, geht es weiter zum nächsten „h“ oder es gilt zu schauen, ob dem „u“ ein „n“ folgt. Das geht so kurz, weil das Quadrat nur wenige Buchstaben hat.

Für einen längeren Text mit Sätzen macht es natürlich mehr Sinn, doch „größer“ zu suchen. Ich garantiere euch, dass wenn ihr ein großes „q“ sucht in dem vorigen Absatz, euch das Wort „Quadrat“ selbst beim sprichwörtlichen „Überfliegen“ von dem Absatz anspringen wird. Schaut euch den Absatz zum Versuch einmal an und vertraut eurem Unbewussten dabei. Das große „Q“ ist ungewöhnlich genug als Wort. Es wird euch auffallen. Doch auch wenn ihr ein großes, eher unauffälligeres „B“ finden wollt, wie zum Beispiel in „Buchstaben“, werdet ihr diese Worte in dem obigen Absatz finden. Ihr müsst nur im Kopf haben, wie das große „B“ aussieht und wonach ihr sucht. Habt ein Bild vom „B“ im Kopf und macht euch auf die Bildersuche. Mit etwas Übung könnt ihr auch unbekannte Texte nach Informationen absuchen, selbst die, die ihr nicht konkret im Kopf habt und irrelevante Worte verschwinden aus eurer bewussten Wahrnehmung. Das passiert ganz automatisch, so wie manchmal manchmal ein Wort zweimal hintereinander im Text stehen kann, ohne dass es beim unbewussten Lesen auffällt und erst, wenn man aufmerksam gemacht wird. Oder ist euch aufgefallen, dass ich im Satz davor „manchmal“ zweimal hintereinander geschrieben habe? Wenn ihr wollt, schreibt es mir in den Kommentaren oder auch, ob euch meine Tipps geholfen haben.

Bis zum nächsten Blog,
sarah