Donnerstag, 31. Oktober 2013

M&M: Poltergeist

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen zu einem weiteren Movie of the Month! Heute: Poltergeist. Der Film kam 1982 in die Kinos. Jetzt gerade fällt mir noch "Der Exorzist" ein. Als ich über Horror-Filme nachdachte, die ich kenne, kam mir als erstes "Poltergeist" in den Kopf. Abgesehen vom Film an sich, gibt es noch den sogenannten "Poltergeist Fluch". Dazu später mehr.

In "Poltergeist" geht es um eine Familie mit 3 Kindern. Der Vogel der jüngsten Tochter, Carol Ann (Heather O’Rourke), wird im Garten beerdigt. Der Bruder, Robbie (Oliver Robins) und die ältere Schwester, Dana (Dominique Dunne), machen sich ein bisschen lustig darüber. Nachts dann sitzt Carol Ann vor dem grauen, rauschenden Fernseher und verkündet ihren berühmten Satz: "Sie sind hier!" ("They're here!") Außerdem passieren (noch) harmlose Dinge im Haus. Stühle bewegen sich von selbst und Carol Ann kann auf dem Boden in der Küche rutschen, aber schnell, so als ob sie von einer Kraft bewegt wird. Eines nachts ein heftiger Tornado die Familie aus dem Schlaf holt und Carol Ann verschwindet. Sie wird in ihren Schrank gezogen. Sie ist aber nicht völlig verschwunden. Über den Fernseher können sie Carol Ann hören und mit ihr reden.

Natürlich müssen Wissenschaftler kommen und helfen der Familie. Das ganze wirkt wie eine Mischung zwischen einerseits "Ghost Busters" von den Charakteren her, die Atmosphäre ist aber eher gruselig und unheimlich mehr zum "Der Exorzist" hin. Seltsame Dinge passieren, vor allem in Carol Anns Zimmer, das die Familie nicht mehr wagt zu betreten. Die Wissenschaftler vermuten zunächst Poltergeister statt eines klassischen Spuks. Das Medium Tangina Barrons (Zelda Rubinstein) wird als letzte Rettung geholt. Ihre Rettungsaktion geht fast schief und es gelingt nur knapp, Carol Ann wieder auf die richtige Seite zu bringen. Doch auch danach hören die übernatürlichen Phänomene nicht auf. In einer Gewitternacht wollen Kräfte wieder Carol Ann holen. Die Mutter geht raus, damit Nachbarn helfen und fällt dabei in den völlig schlammigen Swimming Pool, aus dem plötzlich Leichen auftauchen. Die Familie hatte sowieso einen Umzug geplant. Diese Nacht wäre die letzte in dem Haus. Allerdings fahren sie noch in derselben Nacht in ein Hotel.

Wer nicht wissen will, warum diese Geisterprobleme auftreten, sollte den nächsten Absatz überspringen. Ich kann nicht anders, ihn trotzdem zu schreiben, weil es einer meiner liebsten Szenen aus dem Film ist!

In der letzten Gewitternacht fällt dem Vater plötzlich eine Bemerkung seines Arbeitgebers, einem Immobiliemmaklers, ein. Für eine geplante Siedlung soll der Friedhof umgesiedelt werden. Aber die Firma macht es sich einfach: Sie setzen nur die Grabsteine um. Die Phänomene, die die arme Familie erlebt ist entsprechend die Rache der ruhelosen Seelen, die unter ihrem Haus begraben sind. Der Vater geht zu seinem Arbeitgeber und schreit ihn an: "Sie verdammter Schweinehund! Sie haben zwar den Friedhof verlegt, aber die Leichen haben sie drin gelassen! Sie Mistkerl, Sie haben die Leichen drin gelassen und nur die Grabsteine versetzt! Ja, Sie haben nur die Grabsteine versetzt! Warum?! Warum?!"

Die letzte Szene im Film sieht die ganze Familie in das Hotelzimmer gehen. Der Vater bleibt kurz stehen und geht dann selbst rein, schließt die Tür hinter sich. Kurz darauf geht die Tür wieder auf. Der Vater schiebt den kleinen Fernseher, der auf Rollen steht, aus dem Zimmer und schließt die Tür wieder hinter sich. Ein Fernseher ist wirklich das letzte, was die Familie jetzt braucht.

Und nun zum „Poltergeist Fluch“: Wie bei so vielen erfolgreichen Filmen, gab es auch zu „Poltergeist“ Fortsetzungen. Allerdings erlebte Dominique Dunne, die Darstellerin der älteren Tochter, diese nicht mehr. Sie wurde von ihrem Ex-Freund noch im Erscheinungsjahr von „Poltergeist“ ermordet. Heather O’Rourke, die Carol Ann Darstellerin, starb 1988 während der Dreharbeiten zu Poltergeist 3“ an einem Darmverschluss. Das macht Oliver Robins zu dem einzigen Überlebenden der Kinderdarsteller. William Sampson spielte in "Poltergeist 2" mit. Er starb an Komplikationen im Anschluss einer Operation. Der Schauspieler Julian Beck spielte ebenfalls in „Poltergeist 2“ mit und starb 1985, zwei Jahre, nachdem Magenkrebs bei ihm diagnostiziert worden war. Fluch oder nicht? Entscheidet selbst.

Bis zum nächsten Blog,

sarah


Samstag, 26. Oktober 2013

Freiheit heute

Liebe Leserinnen und Leser,

in der heutigen Zeit, wo wenigstens die halbe Welt scheinbar auf facebook ist, sehe ich meine Freiheit darin, gerade nicht auf facebook zu sein. Obwohl ich ein Handy habe und sogar eines mit Festnetznummer, ist das die einzige Möglichkeit, mich ständig zu erreichen, wenn man wollte. Die einzigen vier Ausnahmen wären: 1) wenn ich dusche, 2) kurz einkaufen bin oder 3) das Handy nicht höre, wahrscheinlich weil ich unterwegs bin und dabei zu laut Musik höre auf meinem ipod bzw. 4) nicht rechtzeitig dran komme.

Es ist etwas seltsam, dass ich mit meinem Handy am ehesten direkt und sofort erreichbar wäre als auf anderen Wegen. Denn ich telefoniere grundsätzlich nicht gerne und schreibe lieber oder rede direkt mit dem Menschen.

Die aller meisten Leute, mit denen ich über Chat-Programme kommunierziert habe oder immer noch schreibe, haben den Anstand, wenn sie sich unsichtbar gemacht haben, mir trotzdem zu schreiben, wenn sie gehen. Viele, die ich kenne, die diesen Status nutzen, haben ihre guten Gründe dafür. Schade finde ich nur, dass sie mich immer anschreiben und ich keine Möglichkeit habe, ein Gespräch mit ihnen anzufangen. Ich sehe ja nicht, ob sie online sind oder nicht. Das ist auch, was mich am meisten nervt daran. Ich weiß nicht, ob die Leute da sind oder nicht. Soviel ich weiß, könnten sie genau so gut von ihrem Computer weggegangen sein oder ihn sogar ganz real aus haben, so wie ihr Status durch unsichtbar schon auf "aus" steht. Zum Glück ist mir das nur selten passiert.

Der unsichtbar Status wird für mich nur noch getoppt von denen, die durch (juhu!) Smartphones jetzt ständig online sein können. Dadurch sind einige Leute (fast) dauerhaft online in Chat-Programmen, aber mit Abwesenheits-Status. Ihren Status als wahr angenommen, schreibe ich diese Leute in den aller meisten Fällen nicht an. Entweder sind sie wirklich gar nicht an ihrem Handy/Computer erreichbar oder wollen vielleicht nicht gestört werden. Also schreibe ich sie nicht an. Das ist in Ordnung für mich. Wirklich. Es wirft nur auch die Frage auf, warum sie überhaupt online sind.

Die Antwort ist wahrscheinlich facebook. Die halbe Welt (wenigstens) ist auf facebook, also muss ich es auch sein. Immer mehr Leute haben ein Smartphone und damit ein Handy, das internetfähig ist. Also ist es die Gelegenheit, ständig online zu sein, insbesondere auf facebook, wo sowieso die meisten fast ständig online sind. Oder etwa nicht? Welche Panik erst, wenn der Akku vom Smartphone unvorhergesehen seinen Geist aufgibt und man möglicherweise gerade unterwegs ist und nicht aufladen kann. Ich kann nicht mehr lesen, was mir andere auf facebook geschrieben haben! Buhu! Auf der wikipedia Seite über facebook ist unter dem Abschnitt Ausstieg das Ergebnis einer Studie der Universität Wien von 2013 nachzulesen, wonach 48% sich abmelden, weil sie sich Sorgen um ihre Privatsphäre machen. Es ist auch der Hauptgrund, warum ich mich gar nicht erst anmelden will. Zumal unter dem nächsten Abschnitt Kritik, zu lesen ist, dass Arbeitgeber das facebook Konto von Angstellten beobachtet und diese daraufhin gekündigt haben wegen Nachrichten, die sie dort geschrieben haben. Danke, aber nein danke. Das brauche ich nicht. 6% der Studie über den Ausstieg bei facebook gaben an, dass facebook süchtig macht. Danke, mir reicht das Internet schon als Suchtfaktor genug. Wer mich erreichen möchte, kann mich anrufen, mir eine E-Mail schreiben oder mit Chat-Programmen chatten. Ich muss mich nicht noch auf einer Seite anmelden, um mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben. Die wirkliche Welt ist immer noch da draußen, außerhalb von Bildschirmen, wo man den ganzen Menschen sehen kann und gemeinsam etwas unternehmen kann in der realen Welt.

In der ersten Folge mit dem 11. Doctor von "Doctor Who" ("The Eleventh Hour"/"Fünf vor zwölf") verdunkeln Aliens für die Menschen auf der Erde die Sonne und bereiten sich vor, die Erde zu verbrennen. Der Doctor steht draußen und schaut sich die Menschen an, die nichts besseres zu tun haben, als das Schauspiel der Sonne mit ihrem kamerafähigen Handy zu filmen oder fotografieren. Der Kommentar des Doctors dazu macht mich persönlich höchst traurig: "Da kommen sie auch schon. Die Menschheit erlebt ihr eigenes Ende wie erwartet: durch die Linse eines Fotohandys."

Nennt mich egoistisch, arrogant, altmodisch oder was auch immer an negativen Beschreibungen einfällt. Aber ich selbst möchte nicht Teil einer Gesellschaft sein, in der ich immer und ständig online erreichbar sein muss und obwohl ich online diesen Blog hier schreibe, muss ich nicht jedes kleine bisschen meines Lebens online festhalten. Die Folge "Die Glocken von Saint John" (Staffel 7, Folge 7) fasst der Doctor in einem Moment der Ruhe die Situation bisher, wie er sie versteht wie folgt zusammen: "Diese ganze Welt schwimmt im WLAN. Wir leben in einer WLAN-Suppe. Angenommen, etwas drang darin ein. Und angenommen, es wäre etwas Lebendiges im WLAN, das menschliche Intellekte erntet, sie extrahiert. Stell dir das vor. Menschlichen Seelen, gefangen wie die Fliegen, im World Wide Web, stecken auf ewig fest, schreien um Hilfe." Claras Kommentar darauf: "Ist das nicht im Prinzip Twitter?"

Verschwindet alle im Internet. Registriert euch alle bei facebook und twitter. Ich werde dann zwar nichts mehr von euch mitbekommen, weil ich bei beiden nicht angemeldet bin. Aber was soll's. Wenn Kommunikation heute reduziert ist auf facebook und twitter, dann sage ich hiermit lebet wohl. Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn die Welt aufhört zu existieren oder schon, wenn der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist. Ich habe die Vermutung, dass beides nicht (nur) online geschehen wird.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Sei besser viele

Liebe Leserinnen und Leser,

vor dem Film "Das Schweigen der Lämmer" war das gleichnamige Buch von Thomas Harris und vor dem Buch war das Buch "Roter Drache". (Letzteres übrigens zweimal verfilmt, eimmal 1986 unter dem Titel "Manhunter - Roter Drache" mit William Petersen in der Hauptrolle des Ermittlers und Brian Cox als Dr. Hannibal Lecter. Die Verfilmung aus dem Jahr 2002 hat Edward Norton als Ermittler und Anthony Hopkins in seiner Paraderolle als Dr. Hannibal Lecter.) In "Roter Drache" geht es um den ehemaligen FBI Agenten Will Graham. Dieser wurde berühmt, indem er half, Lecter als Täter zu identifizieren und festzunehmen.

Der ehemalige Vorgesetzte besucht Graham und bittet ihn um Hilfe bei brutalen Morden an zwei Familie. Diesem fällt auf, dass im Verlauf des intensiven Gespräches, Graham immer mehr die Syntax und den Rhythmus seines Gesprächspartners übernimmt. Graham tut dies nicht bewusst, um eine Beziehung zu seinen Gesprächspartnern aufzubauen, sondern unbewusst.

Auch mir ist das passiert und aufgefallen. Einmal war ich für eine gute Woche bei meiner Tante in Hamburg und nach zwei, drei Tagen, fiel mir auf, dass ich plötzlich ganz anders sprach als sonst. Wieder zuhause sprach ich wieder wie sonst auch.

Angehende Personen im sozialen Bereich, so wie Therapeuten, werden darauf hingewiesen, auf die Stimme, Rhythmus, Tempo und Wortwahl ihrer Klienten zu achten und das eigene Sprechen daran anzupassen. Das schafft auf einer unbewussten Ebene Sympathie und Verbundenheit zwischen den Gesprächspartnern.

Es gibt den Spruch, dass der Hund oft dem Besitzer gleicht. Das ist kein Wunder, zumal wenn sie bereits lange miteinander wohnen und leben. Ein Angleichen geschieht also nicht nur auf der sprachlichen Ebene, sondern auch im Aussehen oder in Gesten und Körperhaltung. Manchmal bewusst, meistens eher unbewusst.

Auf diese Weise können auch Trends gesetzt werden. Wir mögen eine Person und uns gefällt, was sie trägt oder wie sie etwas trägt, also übernehmen wir es. Über viele Jahre trug ich meine Armbanduhr mit dem Zifferblatt an der Innenseite meines Handgelenkes. Ich hatte gesehen, dass Bruce Willis seine Uhr in vielen Filmen so trägt und auch Matt Smith in seiner Darstellung als der 11. Doctor in "Doctor Who" schaut in wenigstens zwei Episoden auf seine Armbanduhr, deren Zifferblatt am inneren Handgelenk ist. Seit einigen Wochen, ebenfalls wie der 11. Doctor, trage ich eine Taschenuhr. Meine Armbanduhr trage ich zurzeit gar nicht mehr. Nein, es ist nicht die Eulen-Taschenuhr, die ich mir im April geholt hatte. Es ist eine richtige Taschenuhr mit Klipper zum Befestigen am Taschenrand und mit Kette. Ich dachte vor allem an Derren Brown und Hypnotiseure allgemein, von denen man doch fast erwartet, dass sie einem mit der Taschenuhr vor dem Gesicht wedeln, um einen in Trance zu versetzen. Meine Taschenuhr hat also nichts mit dem Doctor zu tun!!!

Solche Dinge können wie kleine Glücksbringer oder Mutmacher wirken. Jedenfalls ist es bei mir so. Einen Schal zu tragen wie Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes beispielsweise. Möglicherweise ein Schal in lila, die Lieblingsfarbe von Milton Erickson...

David Calof war ein Schüler von Milton Erickson. In seinem Audio-Set "Hypnotic Techniques" steigt er ein mit der Bemerkung: "Ich bin einer der Leute, die glauben, dass Ericksonismus 1980 starb, als Erickson starb und dass wir tatsächlich in einer Post-Erickson Ära sind. " Er würde also nicht hier stehen und sagen, er wäre Ericksonisch. Obwohl er das Privileg hatte, bei ihm zu studieren. Er wäre nicht Ericksonisch. Er nehme an, er wäre Calofisch. Das ist zunächst zwar eine ganz witzige Bemerkung und vielleicht auch ein bisschen arrogant. Man mag darüber streiten, ob Ericksonismus wirklich nur von Erickson selbst betrieben werden konnte und damit in der Tat mit Erickson starb. Die "reinste" Form sicherlich. Erickson war als Mensch und Therapeut unglaublich komplex und vielschichtig. Keine Person alleine wird ihn völlig erfassen und selbst verinnerlichen können. Und keiner sollte es, meiner Meinung nach. Erickson war ein Genie in dem, was er tat und wie er es tat. Nur um des Genies Willen sein zu wollen wie er und ihm in seinem Handeln gleich zu werden, wäre nur eine Kopie. Erickson war sehr kreativ und hat in seiner Zeit die Psychotherapie und Hypnotherapie revolutioniert. Es lohnt sich, sich mit seiner Herangehensweise und Arbeitsweise auseinanderzusetzen. Am Ende sollte jedoch jeder seine eigene Therapieweise für sich finden. Es wäre schade, nur eine billige Kopie eines anderen zu werden. Vor allem gibt es nicht nur Erickson, der mit seinen Ansätzen gutes geleistet hat. Auch Calof sagt, er hätte auch die Grenzen von Ericksons Arbeitsweise kennen gelernt. (Leider, wie ich finde, geht er nicht weiter auf diese Grenzen ein. Mich würde interessieren, wo er die Grenzen wahrnimmt.)

Außerdem: so sehr man als Therapeut möglicherweise eine Therapieart oder eine Methode innerhalb einer Therapieart bevorzugt: nicht jeder Mensch spricht gleich gut auf diese eine Methode an. Das wäre auch für Therapeuten langweilig, denn dann bräuchten alle nur die eine Therapieform lernen und ausüben und alle würden nur auf diese eine Weise geheilt und ihnen geholfen werden. Das wäre doch langweilig, oder? Wie Betty Alice Erickson, eine von Milton Ericksons Töchter in einem Interview mit Paul Anwandter sagt: "Man kann keine eine Regel der Psychotherapie haben, die für alle gilt." (You can't have a rule of psychotherapy that applies to everyone.)

Wie Ralph Waldo Emerson bereits sagte: "Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist." Genau so sollten wir die anderen als Individuen respektieren und nicht so werden wollen wie eine einzelne Person. Im ungünstigsten Fall wären wir nicht nur sprichwörtlich eine "billige Kopie" und im besten Fall würden die Leute immer noch von uns reden als jemand wie xy.

Als Kind hatte ich eine Decke aus verschiedenen viereckigen Mustern zusammen genäht. Eine schöne, bunte Patchwork-Decke. Das würde ich mir für uns alle wünschen, dass wir in unserem Handeln, Denken und Aussehen eine bunte Patchwork Person werden. Uns einzelne Aspekte von vielen, verschiedenen anderen nehmen und sinnvoll nutzen. Alles andere wären langweilige billige Kopien. Das braucht niemand.

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Schnell einschlafen... wenn man will und daran denkt...

Liebe Leserinnen und Leser,

was soll man davon halten: eine Nachteule schreibt darüber, wie man schnell einschlafen kann. Nun, das bin ich jetzt gerade und hier! Ich mag die Nacht, weil sie ruhig und still und friedlich ist. Die Hektik vom Tag ist weg. Ich werde oft nachts kreativ.

Tatsächlich ist meine Methode schnell einzuschlafen, ähnlich wie meine aktuelle Methode der Schmerzkontrolle, geliehen. Es ist ein Vorschlag, den ich von Richard Bandler hörte. Er sagt, das Problem, das an Schlaflosigkeit Leidende haben, ist dass sie sich selbst schlechte Suggestionen geben. Sie reden mit sich selbst im Gedanken ("Was schreibt sie da? Im Gedanken mit sich selbst reden? Das tu ich nicht!" Genau dieses mit sich selbst im Gedanken reden meine ich!) in einer schnellen, hektischen Art und reden sich ein "kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen...". Natürlich schläft man auf diese Weise nicht ein! Es ist nah dran an dem alten rosa Elefant. Okay, vielleicht haltet ihr euch auch wach, indem ihr über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt. Was auch immer es ist, es ist nicht gut, denn ihr haltet euch wach wenn ihr schlafen solltet!

Bandler schlägt also vor, seinen innere Stimme zu verlangsamen. Ich glaube, ich habe noch nicht mit jemanden von Angesicht zu Angesicht darüber gesprochen. Es war irgendwie immer nur online. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es hilft die Leute daran zu erinnern, wenn einer anfängt zu gähnen, dass man selbst auch anfängt zu gähnen. Wenn man also schnell spricht, kann man nicht schlafen. Verlangsamt man seine innere Stimme, macht sie müde und ihr werdet dadurch einschlafen.

Wenn Leute behaupten, sie hätten Probleme einzuschlafen, frage ich sie immer, was in ihrem Kopf vorgeht. Ich fange also nicht gleich an mit "verlangsamere deine innere Stimme". Ich hatte eine Person, die mir sagte, sie sieht Bilder in ihrem Kopf. Wie einen Film, den sie in ihrem Kopf den Tag wiederholt oder was am nächsten Tag passieren wird oder Dinge wie das. Ich sagte ihr, dass sie den Film langsamer spielen soll. Es wie slow motion machen, wie in den Matrix Filmen in den Kampfszenen. Ich weiß nicht, ob Bandler das jemals vorgeschlagen hat. Ich erinnere mich nur, dass er über den Dialog gesprochen hatte. Aber es machte Sinn für mich, ihr zu sagen, dass sie den Film langsamer spielen soll, wenn sie Bilder im Kopf hat.

Manchmal liege ich spät nachts im Bett und kann wohl gemerkt nicht einschlafen. Die Technik schnell einzuschlafen erfordert manchmal Disziplin. Wenn ich nicht einschlafen kann, schaue ich nicht auf die Uhr. Ich weiß, das macht es nur schlimmer. Es wird dazu führen, dass ich anfange mit "Oh nein, es ist x Uhr jetzt. Ich muss wirklich einschlafen jetzt!" Es ist unnützes Gerede, also fange ich erst gar nicht damit an und schaue nicht nach der Zeit. Statt dessen sage ich mir: "Da haben wir es wieder. Du weißt, was du machen musst." Und schon beim zweiten Satz fange ich an langsamer zu werden. Ich wende mich vielleicht wieder vorigen Gedanken zu, aber es wird langsamer und vielleicht ein oder zwei Mal gähnen...

Wie mit vielen anderen NLP Techniken auch, geht es darum, einen Punkt zu erreichen, an dem man etwas anderes möchte als bisher. Manchmal brauche auch ich eine Zeit, bis der Punkt erreicht ist. Aber wenn ich ihn erreiche, kann ich recht schnell einschlafen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah