Dienstag, 25. Dezember 2018

M&M: Passengers

Der Film Passangers von 2008 erzählt die Geschichte der Psychotherapeutin Claire Summers (Anne Hathaway), die gerufen wird, die einzigen fünf Überlebenden eines Flugzeugabsturzes zu betreuen. Eric (Patrick Wilson) ist einer der Überlebenden und ungewöhnlich fröhlich bis euphorisch nach dem Crash. Er weigert sich, an den Gruppentreffen teilzunehmen und bestätigt Claire mehrfach, dass er kein Patient sei. Er lehnt eine Therapie völlig ab. Claire und Eric kommen sich über „Hausbesuche“ trotzdem näher. Während dessen verschwinden die anderen Überlebenden. Eric hat bereits bei seiner ersten Begegnung mit Claire angedeutet, sie sollte mit ihrer Schwester Kontakt aufnehmen. Doch auf Anrufversuche reagiert sie nicht und als Claire sie besucht, ist sie nicht zu Hause. Dafür trifft sie einen Vertreter der Fluggesellschaft, der ihr versichert, dass alle Passagiere gestorben seien und der Pilot am Unglück Schuld gewesen sei. Der Mann lässt einen Pilotenkoffer stehen. In ihm findet Claire eine Passagierliste. Auf dieser Liste ist auch ihr eigener Name.

Der Film ist insgesamt recht ruhig ohne große Action-Szenen. Mir persönlich hat vor allem die Beziehung zwischen Claire und Eric besonders gefallen und das Zusammenspiel der beiden Schauspieler. Claire ist bemüht ihm zu helfen, zu seinen Bedingungen, indem sie ihn nicht zu den Treffen der anderen zwingt. Eric wiederum wirkt, zumindest für mich, trotz (oder gerade wegen?) seiner positiven, draufgängerischen, euphorischen Art sympathisch.

Die Auflösung, was es mit den Passagieren auf sich hat, ist am Ende vermutlich nicht besonders überraschend und aus ähnlichen Filmen bekannt. Am Ende ist der Film für mich gar nicht mal so sehr ein Mystery-Thriller oder Drama, als die er durchaus gesehen werden kann. Für mich handelt der Film vor allem um Beziehungen zu einander und von Menschen, die um andere bemüht sind. Claire ist bemüht um die Passagiere und ihre Nachbarin (gespielt von Dianne Wiest) und andere sind ebenso um sie bemüht. Wie sehr und warum wird für sie erst gegen Ende deutlich.

Als ich den Film das erste Mal sah, dachte ich unweigerlich an eine gewisse bekannte Fernsehserie. Das Ende dieser Serie und damit die Auflösung, was mit diesen Charakteren dort los ist, hat viele enttäuscht. Ich selbst schaffte es nicht weiter als bis zum Ende der ersten Staffel dieser Serie. So bekannt die Wendung von Passengers möglicherweise am Ende ist, halte ich die Art, wie Passengers erzählt wird und konstruiert ist für weitaus besser und fairer dem Zuschauer gegenüber als die Serie war.

Bei all den Beziehungen und Bemühungen um andere Menschen, gibt es eine Chance für die Beziehung zwischen Claire und ihrer offenbar entfremdeten Schwester? Das müsst ihr euch selbst anschauen.

Dieser Film spielt nicht zur Weihnachtszeit, nicht einmal im Winter. Entscheidend für mich, ihn als Rezension im Dezember auszuwählen war eine Bemerkung von Eric: „That crash. It's like being born again.“ („Dieser Absturz. Es ist wie eine Wiedergeburt.“) Weihnachten feiert die Geburt von Jesus (wenn auch nicht seine Wiedergeburt) und ist mehr als andere christliche Feste ein Fest der Beziehungen.


Sonntag, 23. Dezember 2018

Meine Weihnachtslieder "Liste" 2018

Hier nun eine weitere Inspiration an Liedern für Weihnachten:

Elvis Presley, Martina McBride - Blue Christmas:
Elvis mit einem eigens komponierten Lied, wie er selbst sagt.

https://www.youtube.com/watch?v=3KK6sMo8NBY

Barbara Streisand - Jingle Bells:
Eine ungewöhnlich schnelle Version des bekannten Liedes, vermutlich trifft etwas für jeden.

https://www.youtube.com/watch?v=3Nq0CuUKTjc

Destiny's Child - 8 Days Of Christmas:
Nicht jedes Weihnachtslied muss besinnlich und langsam sein, wie Destiny's Child zeigen.

https://www.youtube.com/watch?v=ikOWQ9YIb-A

The Jackson 5 - I saw Mommy kissing Santa Claus:
Was soll man davon halten, dass ein Junge davon singt, dass er Mommy jemand anderen küssen sah als Daddy?

https://www.youtube.com/watch?v=PITCmngiMfA

Brenda Lee - It's A Marshmallow World:
Ist für den verrückten Titel auf meine Liste.

https://www.youtube.com/watch?v=tm-k54HTWgI

The Beach Boys - Little Saint Nick:
Auch dieses Lied ist zwar weihnachtlich, aber peppiger als so viele andere.

https://www.youtube.com/watch?v=0_3HLtW8mCw

The Kinks - Father Christmas:
Dieses Lied hat vermutlich viele ärmere Kinder angesprochen (Father Christmas, give us some money/Don't mess around with those silly toys).

https://www.youtube.com/watch?v=l-oVPVsCqs4

The Rolling Stones - Winter:
Wahrscheinlich wünschen sich viele weibliche Fans, dass sie die Frau wären, über die Mick singt: Sometimes I wanna wrap my coat around you. Weiß gar nicht, was meine Mutter von dem Lied hielt. Sie war ein Fan.

https://www.youtube.com/watch?v=frt_f0eP_Hs

Hier ist Meine Weihnachtslieder "Liste" 2013

Samstag, 1. Dezember 2018

Schon wieder... warum ich?

Ich war heute einkaufen und am Boden etwas hinter der Kasse lag etwas rundes mit einem Kreuz dran. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, es aufzuheben und der Kassiererin abzugeben, steckte es dann doch in meine Jackentasche. Auf dem Weg nach Hause kam mir nur ein Gedanke:

"Warum? Warum?! WARUM?! Warum finde ICH schon wieder sowas?"

Ich weiß nicht einmal, wovon das ist oder wofür. Weiß das jemand? Dann schreibt es mir in den Kommentaren.

Ich entschuldige mich für die schlechte Bildqualität. Die Aufnahme ist mit meinem Handy gewesen.

Schon wieder so etwas religiöses zu einer religiösen Zeit. Wie zu Ostern die Statue und der Anhänger. Verrückte Zeit.




Freitag, 30. November 2018

Heute Morgen an der Haltestelle

Irgendwelche Schalen von Kernen über einen breiten Bereich von der Haltestelle verteilt. Die vier dunklen Flecken sind außerdem Spucke. Übrigens nicht das erste Mal, dass das passierte.

Sonntag, 25. November 2018

M&M: In der Stunde des Luxes

Ein junger Mann taucht in einem verschneiten kleinen Ort auf und tötet, scheinbar grundlos und brutal ein älteres Ehepaar in einem Haus. Der Mann, mit Namen Drengen, wird gefasst und in den Hochsicherheitsbereich eines Gefängnisses gebracht. Dort wagt die junge Psychologin Lisbeth ein Experiment und gibt den Inhaftierten Haustiere. So auch Drengen, der eine rothaarige Katze erhält. Ein anderer Insasse wird jedoch neidisch wird während eines Freigangs im Hof, die Katze über die Mauer. Drengen, der überraschend eine starke Bindung zu dieser Katze aufgebaut hat, tötet daraufhin den anderen Insassen. Die Katze kann wieder gefunden werden. Doch Lisbet muss das Experiment abbrechen. Da es die letzte Nacht mit den Tieren ist, bekommt Drengen die Katze zum Abschied zurück. Doch dieser behauptet, es wäre gar nicht seine Katze. Er ist überzeugt, dass Gott durch die Katze zu ihm spricht und ihn zum Suizid drängen will. Lisbet weiß sich keinen anderen Rat und zieht die Pastorin Helen hinzu.

Drengen ist völlig verschlossen und es ist nichts Sinnvolles von ihm zu erfahren. Helen überredet daher einen Wärter, sich über Nacht mit Drengen in die Zelle schließen zu lassen. In der Nacht fängt Drengen an zu reden und die Dinge fangen an, mehr Sinn zu machen als er von seiner Vergangenheit zu erzählen beginnt. Was er erzählt, müsst ihr selber schauen. Der Originaltitel des dänisch-schwedischen Films lautet im Übrigen: I lossens time.

Wie schon oben zu erkennen ist, handelt es bei Drengen um einen jungen Mann, der vor brutaler Gewalt in keiner Weise zurück schreckt. Insofern ist es kein ganz einfacher Film. Abgesehen von den beiden Morden beeindruckt der Film jedoch durch ausgesprochene Ruhe und macht, durchaus auch nach dem Abspann noch, nachdenklich über Themen wie Schuld, Vergebung und Glaube.

Vorlage des Films war übrigens das Theaterstück In der Stunde des Luchses (Originaltitel: Lodjurets Timma) des schwedischen Schriftstellers Per Olov Enquist und ist als ein Stück für fünf Personen konzipiert, im April 1988 in Stockholm uraufgeführt worden. Die erste deutsche Aufführung fand 1992 in Ingolstadt statt. 1991 produzierten außerdem der Hessische Rundfunk zusammen mit dem Sachsen Radio eine Hörspielfassung des Theaterstücks.

Freitag, 2. November 2018

Das traurige Gesicht

Achtung: Der Eintrag enthält Watchmen-Spoiler!

Im Januar 2018 kamen eine langjährige, gute Internetfreundin (du weißt, wer du bist) und ich auf Masken in einem Onlinespiel zu sprechen und als Konsequenz daraus über Masken allgemeiner. Ich erzählte ihr von meiner Scream-Maske, die sogar im Dunkeln leuchtet. (Ich schulde der Freundin noch immer ein Bild von der leuchtenden Maske, damals leuchtete sie nicht so gut sichtbar auf Fotos, da sie meist im Dunkeln im Schrank liegt.) Ich zeigte ihr auch Masken, von denen ich Version 1 oder Version 2 möglicherweise kaufen würde. Sie kommen der beweglichen Rorschach-Maske noch am nähesten mit den Mitteln, die bisher möglich sind. Die Freundin schrieb mir dann, dass sie gerade Rorschachs Tod wieder gesehen hätte. „he looks like one of his masks inkblots on the snow“ (Er sieht aus wie einer seiner Masken-Tintenflecke auf dem Schnee).

Ich schrieb ihr unter dem Titel „Rorschachmaske-Tintenflecke“ folgenden Text (hier die Übersetzung, Originaltext auf Englisch im englischen Blog zu lesen):

Rorschachs Maske bewegt sich nicht nur, sondern diese Flecken sind auch verbunden mit seinen Emotionen.

Dieses hier ist eine der Karten, die der Psychiater ihm zeigt, nachdem er gefasst ist:



Das ist die Vision oder Erinnerung, die er bekommt, als er die Karte sieht, seine Mutter (eine Prostituierte) küsst einen Klienten. Der Junge sieht die beiden, hat Angst um seine Mutter, spricht sie an, dadurch geht der Klient ohne Bezahlung weg und die Mutter schlägt ihren Sohn:



Wir sehen nicht die ganzen Körper von ihnen, wie wir auf der Karte sehen, aber es sollte nah genug dran sein für eine Verbindung.

Rorschachs, klar falsche Antwort was er sieht: “Schöne Blumen.” (Some nice flowers.)

Das ist das letzte Bild, was auf der Maske zu sehen ist, bevor er sie abnimmt und kurz darauf stirbt:



Das ist, was übrig ist von ihm, nachdem er getötet wurde:



Wenn es etwas ist, dann ist es sein “trauriges” Gesicht. Es muss es einfach sein. Natürlich ist es ein trauriger Moment in seiner Kindheit, aber das Bild auf seinem Gesicht macht Sinn, nachdem wir die Erinnerung gesehen haben, zumindest für mich. Er sieht sie küssend und wird später geschlagen. Das ist traurig für einen Jungen. Und später weiß er, dass er getötet werden wird von Doctor Manhattan. Musste er wissen. Beide wussten es. Ein weiterer trauriger Moment in Rorschachs Leben. Die Überreste haben die einzige Form, die Sinn macht.

Es gibt andere Tintenflecke im Buch und im Film, die verbunden sind mit bestimmten Emotionen. Aber das traurige Gesicht ist das am meisten offensichtliche von ihnen allen und wird mehrfach wiederholt, wie man sehen kann. Es ist recht deutlich, wenn man einmal aufpasst. Die meisten Leute passen nicht auf.

Schau bei ebay nach "Rorschach T-Shirt", dort gibt es einige mit genau diesem Bild zum Verkauf.

Ich nahm zu dem Zeitpunkt vor allem auf den Film. Im Buch gibt es noch andere Situationen, in denen weitere ähnliche Schatten geworfen werden von unterschiedlichen Personen und die Knot Tops sprayen ihr Tag an Wände, was eine ganz ähnliche Gestalt aufweist und auf watchmen.fandom.com und whitneyblogs.weebly.com als „The Hiroshima Lovers“ (Die Hiroshima Liebenden) bezeichnet wird, in Anlehnung an eine Bemerkung des Psychiaters, der Rorschach begutachtet.

In Erinnerung an Walter Joseph Kovacs (21. März 1940 – 02. November 1985)

Mittwoch, 31. Oktober 2018

M&M: Candyman


Helen Lyle (Virginia Madsen) ist eine Doktorandin in Chicago und erforscht urbane Legenden. Während ihrer Recherchen stößt sie auf eine lokale Gestalt: den Candyman. Candyman war ursprünglich der Sohn von Sklaven, der es jedoch zu Reichtum brachte, indem er während des Bürgerkriegs eine Methode für die Massenproduktion von Schuhen entwickelte. Er verliebte sich in eine weiße Frau, die schwanger von ihm wurde. Seinem Vater gefiel das gar nicht. Er hetzte eine Bande auf ihn und ließ ihn brutal ermorden. Die rechte Hand wurde ihm abgesägt und nachdem man ihn mit Honig übergossen hatte, stachen ihn hunderte von Bienen schließlich zu Tode. Doch wenn man sich vor einen Spiegel stellt und fünfmal seinen Namen sagt, kommt er als Candyman zurück und hat an Stelle seiner rechten Hand einen Haken. Die Person, die seinen Namen ausgesprochen hat wird daraufhin von ihm ermordet.

Helen und ihre Freundin Bernadette Walsh (Kasi Lemmons) wollen es probieren. Doch Bernadette zögert und geht, ehe sie den Namen fünfmal ausgesprochen hat. Helen nennt ihn fünfmal. Daraufhin geschehen seltsame Dinge. Die Polizei wird auf Helen aufmerksam und es ist letztlich Candyman selbst, der ihr hilft. Doch Helen muss diesen Fluch beenden.

Ob sie es schafft und wie die Geschichte zu Ende geht, müsst ihr selbst sehen.

Aufmerksam auf den Film wurde ich, als ich vor einiger Zeit eine Liste von Filmplakaten sah. Das von Candyman sprach mich besonders an. Es ist nicht viel zu sehen. Gerade einmal ein Auge einer Person, aber die Pupille vom Auge hat die Form einer Gestalt (Candyman) und am Auge selbst ist noch eine einzelne Biene zu sehen. Diese Kombination sprach mich so sehr an, dass ich mir letztlich den Film ansah. Der Film ist recht brutal. Alleine die Geschichte um die Entstehung von Candyman dürfte dies deutlich machen. Allerdings wird kaum Gewalt tatsächlich gezeigt. Es sind eher Bilder mit Blut, teils recht viel davon. Die brutalen Taten selber werden aber immer nur erzählt oder bestenfalls angedeutet und nicht direkt gezeigt. Vielleicht habe ich die geschnittene Version ab 16 Jahren gesehen. Ich bin mir nicht mehr sicher. Es gibt auch eine ab 18. Ihr solltet in jedem Fall keine Angst vor Bienen haben. Virginia Madsen wurde angeblich hypnotisiert, um bestimmte Szenen mit Bienen drehen zu können. Wer weiß, ob das stimmt, oder ob das nicht selbst eine „urbane Legende“ ist. Jedenfalls sind vor allem zum Ende hin viele Bienen zu sehen.

Der Film basiert auf der Kurzgeschichte „The Forbidden“ von Clive Barker, zu finden in Band 5 seiner „Bücher des Blutes“ (Books of Blood). Aktuell habe ich die Geschichte noch nicht gelesen und kann daher nichts zum Vergleich selber sagen. Douglas E. Winter spricht allerdings über Clive Barker und „The Forbidden“ sowie Parallelen und Unterschiede zu „Candyman“ in einem ca. 18 Minütigen Video Candyman [A Story To Tell: Clive Barker's 'The Forbidden'] (englisch) positiv für den Film aus und auch die Änderungen, die gemacht wurden im Vergleich zur Kurzgeschichte.

Interessanter Fakt: Kasi Lemmons, die Helens gute Freundin spielt, spielt auch in „Das Schweigen der Lämmer“ eine gute Freundin für die Hauptdarstellerin Jodie Foster.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Miss Marple und der Hubschrauber

Gestern flog ein Hubschrauber der Polizei in der Stadt. Er flog gar nicht mal viel. Eher schien er für längere Zeit auf einer Stelle zu schweben. Ich schaute noch auf der Arbeit im Internet nach Informationen, fand aber spontan keine, selbst auf der Seite der Polizei nicht. Am Abend versuchte ich es noch einmal mit ein bisschen anderen Worten als vorher und fand schließlich Informationen. Ob es nun an den Worten lag oder der vergangenen Zeit, weiß ich nicht sicher. Der Hubschrauber war nicht, wie eine Kollegin und ich erst vermuteten, auf Personensuche der einen oder anderen Art, sondern hatte Übersichtsfotos gemacht.

Am nächsten Tag erzählte ich der Kollegin, dass ich abends noch einmal nach Informationen gesucht und gefunden hatte. Daraufhin nannte sie mich "Miss Marple".

Samstag, 25. August 2018

M&M: Buried - Lebendig begraben

Die Handlung von Buried – Lebendig begraben von 2010 ist einfach: Paul (Ryan Reynolds), ein amerikanischer Lasterfahrer war im Irak unterwegs, als er überfallen wurde und nun in einer Kiste begraben wieder aufwacht. Neben der Kleidung am Körper hat er nur ein Feuerzeug und ein Handy.

Ryan Reynolds ist in jüngerer Zeit bekannt geworden durch seine Darstellung als Wade Wilson/Deadpool. So sehr es vor allem Comic-Fans vermutlich Spaß macht, Reynolds in dieser Rolle zu sehen, er kann auch ernst spielen und überzeugen mit den begrenzten Möglichkeiten, die ihm Buried - Lebendig begraben bietet. Wer Action erwartet und viel Bewegung, der sollte sich von diesem Film fernhalten. Eine Handlung in dem Sinne gibt es nicht. Ein Mann ist in einer Box gefangen. Doch genau das faszinierte mich an der Geschichte: die große Einschränkung an Möglichkeiten für den Schauspieler in dieser Situation.

Abgesehen von Stimmen von anderen Leuten, mit denen Paul über sein Handy spricht, trägt Ryan Reynolds den Film praktisch alleine. Reynolds schafft es, meiner Meinung nach, dennoch erfolgreich Spannung aufzubauen und über 90 Minuten zu halten. Ich fühlte mich ihm und konnte die Beklemmung und Enge in der Kiste mit fühlen. In dieser Zeit kommen sowohl bei Paul als auch für den Zuschauer viele Fragen auf: Wie kam er in diese Kiste? Wo befindet er sich jetzt? Selbst wenn er Personen auf seinem Handy erreichen kann, wie finden sie zu ihm? Finden sie noch rechtzeitig zu ihm, ehe ihm Sauerstoff und/oder der Akku vom Handy ausgeht? Zumindest als Zuschauer fragt man sich, ob Paul es eventuell auch verdient hat, in der Kiste zu stecken. Um zu erfahren ob oder wie diese Fragen beantwortet werden, müsst ihr euch den Film selbst anschauen.

Montag, 13. August 2018

Magisches Pusten


Habt ihr euch schon mal gewundert, was so magisch ist am Pusten? Als Kinder pusten wir die Kerzen auf unserem Geubrtstagskuchen aus und wünschen uns etwas. Als Kinder, wenn wir uns verletzt haben, pustete Mami auf das Körperteil, was verletzt war, um den Schmerz verschwinden zu lassen (oder zumindest zu reduzieren).

Vielleicht, nur vielleicht, wären Erwachsene ein bisschen glücklicher, wenn sie ihre Lippen öfters spitzen und die ganze Luft raus lassen würden und sich etwas wünschen. Aber es muss etwas sein, was ihr euch wirklich wünscht. Nicht nur etwas planloses, weil ich es euch gerade gesagt habe und ihr es nicht wirklich wollt. Los. Wünscht euch etwas. Atmet ein. Spitzt die Lippen. Atmet aus.

Lasst mich in den Kommentaren wissen, ob euer Wunsch in Erfüllung ging. Lasst mich auch wissen, wenn ihr Ideen habt, was so magisch am Pusten ist.

Donnerstag, 9. August 2018

Die falsche Tür


Neulich stieg ich direkt beim Fahrer von rechts in die Straßenbahn. Die Bahn war recht voll. Ganz vorne und ganz hinten ist sie außerdem, meiner Meinung nach, sehr eng. Neben mir stand ein junger Mann. Die nächsten drei Haltestellen war der Ausstieg auf der linken Seite. An der dritten Haltestelle stiegen ein paar andere an uns vorbei aus. Als der Mann merkte, dass er an der Haltestelle war, wo auch er raus wollte, sprach er die Fahrerin an: „Könnten Sie...?“ und deutete auf die geschlossene rechte Tür auf der rechten Seite. Die Fahrerin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der junge Mann merkte selbst seinen Fehler, ohne dass die Fahrerin etwas sagte und stieg noch rechtzeitig aus.

Dienstag, 31. Juli 2018

M&M: Im Herzen der See

Es scheint passend, nachdem ich vom Walmit über 80 Plastiktüten im Magen schrieb, jetzt einen Film über Wale und das Meer zu besprechen: „Im Herzen der See“ (In The Heart Of The Sea).

Regie führte in diesem Film von 2015 Ron Howard, der mit „Apollo 13“ und „A Beautiful Mind“ bereits Filme nach wahren Begebenheiten schuf.

„Im Herzen der See“ erinnert von der Art ein bisschen an „Titanic“ von 1997: ein wahres Schiffsunglück und einer der (vermeintlichen) Überlebenden erzählt jemand anderem die Geschichte. Der Film hier erzählt im Grunde die Geschichte hinter dem Weltklassiker „Moby Dick“ von Herman Melville. Der Untergang des Walfängers „Essex“ 1820 war unter anderem Inspiration für den Roman. Der Film „Im Herzen der See“ basiert auf dem Buch „Im Herzen der See. Die letzte Fahrt des Walfängers Essex“ (Originaltitel: In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex) geschrieben von Nathaniel Philbrick.

Um 1800 wurde exzessiv Walfang betrieben. Am 12. August 1819 fuhr die Essex mit der insgesamt 21 Mann starken Besatzung los. Anzumerken hierbei ist, dass Das Schiff kenterte gerade einmal 3 Tage später. Der letzte Kapitän der Essex war George Pollard (gespielt von Benjamin Walker). Dem Film nach bekam Pollard den Posten des Kapitäns weniger wegen seiner Fähigkeiten, sondern aufgrund seiner Familiengeschichte und wurde somit hineingeboren in diese Position. Obermaat Owen Chase (Chris Hemsworth) gefällt das gar nicht. Er ist nämlich sehr wohl fähig und wünscht sich sehr, selber Kapitän zu sein. Das führt zwischen den beiden zu Spannungen. Außerdem ist noch Henry Coffin (Frank Dillane) als Schiffsjunge dabei. Der gerade einmal 17 Jahre alte Coffin war Cousin von Pollard.

Am 20. November 1820 traf die Mannschaft schließlich auf eine Gruppe Wale. Ein Wal griff dabei eines der Boote derart heftig an, dass die Besatzung des Bootes die Leine kappen musste. Nachdem man anschließend wieder auf die Essex zurück wollte, hatte diese so starke Schlagseite, dass ein Teil der Unterseite sichtbar war. Die Mannschaft bemühte sich, die Essex wieder aufzurichten, wurde jedoch mehrfach von einem Wal angegriffen. Die Wucht des Angriffs war derart stark, dass einige Planken barsten. Die Mannschaft konnte noch einiges an Proviant von der Essex in die Fangboote umlagern, ehe die Essex am 22. November sank.

Das Problem bei der folgenden Fahrt war, dass die 3 Fangboote nicht gebaut waren für die lange Fahrt auf hoher See, die der Mannschaft nun bevor stand. Fangboote sind gebaut für kurze, schnelle Fahrten.

Owen Chase (der erste Steuermann) und Thomas Nickerson (der Schiffsjunge) waren unter den 8 Überlebenden der ursprünglich 21 Besatzungsmitgliedern. Herman Melville heuerte 1841 in Nantucket auf einem Wahlfangschiff an. Dabei lernte er Owen Chases Sohn kennen, der Melville das Tagebuch seines Vaters zum Lesen gab. Inspiriert von diesen Aufzeichnungen schrieb Melville einen Roman, „The Wale“, der heute als „Moby Dick“ als Weltliteratur bekannt ist. Im Film geht Herman Melville (Ben Wishaw) zu Thomas Nickerson (Brendan Gleeson), also einem direkten Überlebenden, um sich von ihm die Ereignisse auf der Essex erzählen zu lassen. Wahrscheinlich macht es mehr Sinn, den Film als Rückblende von einem Überlebenden erzählen zu lassen. Stattgefunden hat diese Begegnung jedoch nicht.

Übrigens sah ich den Film „Der Aufstand der Wale“ (Moby Dick: Heart of a Whale) aus dem Jahr 2015 unter der Regie von Jürgen Stumpfhaus. Darin wird die Vermutung geäußert, dass gewisse Klänge, die Wale zur Kommunikation untereinander nutzen ähnlich der Arbeiten des Schmiedes an den Harpunen der Union 1807 war und ebenfalls den Beibotreparaturen der Essex 1820. Möglicherweise haben Wale die Reparaturarbeiten als Walklänge missverstanden und deshalb die beiden Schiffe angegriffen.


Montag, 30. Juli 2018

Nägel schneiden. Die rechte Hand oder die linke Hand zuerst?

Da ich gerade meine Fingernägel geschnitten habe, dachte ich, nicht zum ersten Mal, an eine Szene aus dem Film "Nymphomaniac 1".

Ein alter Mann begegnet einer jungen Frau und lässt sie bei sich wohnen. Er stellt sich als "Seligman" vor, was ihr ein seltsamer Name scheint. Er erklärt, dass das "der Glückliche" bedeutet. Sie selbst nennt sich Joe und fragt, ob er glücklich wäre.

Seligman: Ja, ich glaube schon. Auf meine Weise. Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die zuerst die Nägel der rechten Hand schneiden.
Joe: Und was bedeutet das?
Seligman: Na, ich teile die Menschen in 2 Gruppen auf: Die Menschen, die zuerst die Nägel der linken Hand schneiden und die Menschen, die zuerst die Nägel der rechten Hand schneiden. Meine Theorie ist es, dass die Menschen, die die die Nägel der linken Hand zuerst schneiden unbeschwerter sind. Sie scheinen sich mehr am Leben zu freuen, weil sie zuerst die leichtere Aufgabe angehen und die schwierige für später aufsparen. - Und wie machen Sie es?
Joe: Die linke Hand. immer die linke zuerst. Ich glaube nicht, dass man eine Wahl hat, sich immer erst auf das Angenehme stürzen und wenn man mit der linken Hand fertig ist, ist nur noch die rechte Hand übrig und die ist dann die leichteste, die noch bleibt.
Seligman: So habe ich das noch nie gesehen. - Ja, man... man ist nie zu alt. Nie zu alt dazu zu lernen.

Welche Hand schneidet ihr zuerst? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Sonntag, 29. Juli 2018

Der Wal mit über 80 Plastiktüten im Magen


Wollte darüber schon länger geschrieben haben. Anfang des Monats wurde bekannt, dass in Thailand ein Pilotwal um sein Leben gekämpft hat. Noch während der Rettungsversuche hat er 5 Plastiktüten hochgewürgt. Die Rettungsversuche haben nicht geholfen und der Wal starb letztlich. Eine Obduktion erbrachte 80 Plastiktüten in seinem Magen, die bis zu 8 kg wogen.

80+ Plastiktüten im Magen war zu viel für den Wal. Wann wird es zu viel sein für die Menschen? Für den Rest der Welt?

Dienstag, 10. Juli 2018

A Ghost Story: Die Musik

Schon kurz nachdem ich meinen letzten Beitrag veröffentlicht hatte, bekam ich das Gefühl, dass meine Filmbesprechung dem Film „A Ghost Story“ nicht so wirklich gerecht wurde. Also möchte ich diesen Eintrag nutzen, ein wenig mehr über die Musik zu schreiben.Wie ich schon im Eintrag zum Film geschrieben habe, stammt die Musik des Films von Daniel Hart.

Daniel Hart wurde 1976 in Emporia, Kansas in Amerika als Kind von Musikern geboren. Da wundert es wohl kaum, dass er mit 3 Jahren eine Geige bekam und sie seither nicht mehr los gelassen hat, wie er selbst sagt. Zur Filmmusik kam er über Freunde, für deren kleinen Projekte er die Musik lieferte.

Wenn er nicht gerade Filmmusiken komponiert, spielt und singt er in seiner Band: Dark Rooms. Das Lied „I Get Overwhelmed“ von der Band wird im Film benutzt. Anders als bei vielen Filmen ist es nicht einfach das Titellied oder so, sondern der Mann des Paares im Film ist Musiker und die Frau hört sich das Lied nach seinem Tod an. Elemente dieses Liedes sind in den anderen Liedern der Filmmusik zu hören.

Der Soundtrack ist meist ruhig und wie der Film insgesamt auf das Wesentliche beschränkt. Meiner Meinung nach ist der Soundtrack gut nebenbei zu hören, wenn man nicht in völliger Stille sein will und an etwas arbeitet (so wie ich jetzt an diesem Blog-Eintrag) oder wenn man ein wenig zur Ruhe kommen möchte.

Auch erwähnt werden sollte, dass Kesha das Lied „Last One“ schrieb, gespielt von Stereo Jane. Kesha ist d bei der „Party“-Szene im Film kurz zu sehen.

Hier ist eine unvollständige Liste der Stücke des Soundtrack-Albums, um sie einmal kostenlos hören zu können:

A Ghost Story (Original Motion Picture Soundtrack) (Nicht in der Playlist enthalten ist Nummer 9 vom Album, „Sciunt se Esse Mortui“ und Nummer 10, Keshas/Stereo Janes „Last One“.)

Häufig ist es so, dass für Trailer die Musik anderer Filme oder Lieder von Musikgruppen genutzt werden. Im Trailer von „A Ghost Story“ wird jedoch schon „I Get Overwhelmed“ angespielt. Schaut ihn euch an:


Ich denke, dadurch dass der Film eher ruhig und mit sehr sparsamen Dialog ist, hebt es die Musik insgesamt und „I Get Overwhelmed“ mehr hervor. Falls ihr Dark Rooms einmal nicht nur hören, sondern auch sehen wollt, wie sie „I Get Overwhelmed“ spielen, habe ich das


für euch gefunden.

Samstag, 30. Juni 2018

M&M: A Ghost Story

Der Titel wirkt offen und gerade heraus, worum es geht, eine typische Geistergeschichte, aber das ist "A Ghost Story" aus dem Jahr 2017 ganz und gar nicht. Geschrieben hat die Geschichte David Lowery, der auch Regie führte.

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Paares (Rooney Mara und Casey Affleck), das in einem kleinen Haus lebt. Die Frau würde gerne ausziehen, aber der Mann möchte nicht. Er mag die Geschichte des Hauses, sagt er ihr. Sie erzählt ihm, dass sie als Kind viel umgezogen ist und jedes Mal einen kleinen Zettel beschriftet und in einer Ritze vom Haus versteckt, damit falls sie noch einmal wieder käme, etwas auf sie dort warten würde. Kurz bevor sie doch ausziehen, stirbt der Mann durch einen Autounfall. Die Frau sieht sich den toten Mann noch ein letztes Mal im Krankenhaus an und deckt ihn schließlich mit dem Laken ganz zu. Nachdem sie gegangen ist, wird der Körper unter dem Laken lebendig. Er ist ein Geist geworden. Bedeckt durch das Laken geht er erst durch das Krankenhaus und schließlich zurück zu seinem Haus, an das er scheinbar gebunden ist und nicht weg kann.

Er beobachtet seine trauernde Frau. Es ist irgendwie ein wenig belustigend und doch traurig, den Geist mit seinem Laken zu sehen, wenn er im Raum steht oder sitzt, sich kaum oder gar nicht bewegt. Als der Geist eines Tages aus dem Fenster schaut, sieht er im Nachbarhaus ebenfalls einen Geist am Fenster stehen. Sie reden kurz.

Mit der Zeit findet die Frau einen neuen Partner und zieht aus. Einer der wenigen Momente im Film, die etwas gruselig und typisch Poltergeist werden, als der Geist wütend (oder ist es neidisch?) wird. Normalerweise würden wir uns in solchen Momenten in Filmen gruseln. Hier hat die Szene eher etwas bitter süßes. Wie sie ihrem Partner vorher erzählt hat, versteckt die Frau auch jetzt einen beschrifteten Zettel in einer Ritze im Haus.

Eine Mutter zieht mit ihren zwei Kindern ein. Sie feiern Weihnachten. Doch mit dem Geist kommen sie nicht klar und nach einem weiteren Wutanfall des Geistes, bei dem Teller an die Wand fliegen, zieht die Familie wieder aus.

Schließlich wird das Haus platt gemacht. Der "Nachbargeist" ist bereit zu gehen. Nur "unser" Geist bleibt und ist auch immer noch dort, als statt des kleinen Hauses ein Hochhaus mit Büroräumen entstanden ist. Nachdem der Geist sich verzweifelt vom Hochhaus stürzt, findet er sich im 19. Jahrhundert wieder. Eine Familie von Siedlern möchte ein Haus bauen. Das Mädchen der Familie beschriftet einen kleinen Zettel, legt diesen auf den Boden und legt einen Stein darauf. Die Familie wird von amerikanischen Ureinwohnern getötet. Der Geist bleibt bei der Familie und sieht zu, wie der Körper des Mädchens nur noch Knochen sind.

Ob der Geist am Ende seinen Frieden findet und wie der Film aus geht, müsst ihr selbst anschauen. Ein Film mit dem Titel "A Ghost Story" würden Leute, die Horrorfilme nicht mögen sicher erst einmal meiden. Ich kann ihn aber wirklich jedem wärmstens empfehlen. Der Film ist überhaupt kein Gruselfilm und die beiden Momente, die Poltergeist-ähnlich werden, sind bereits oben erwähnt. Gruseliger wird es nicht. Statt dessen beeindruckt der Film durch seine ruhige Art, nicht zuletzt durch kaum Dialog, langen Szenen ohne Schnitt oder Kamerabewegung und einem sehr schönen Soundtrack von Daniel Hart. Außerdem ist der Film im Format 1.33 : 1, statt des üblichen 2.35 : 1. Das heißt, dass links und rechts schwarze Balken sind. Außerdem sind die Ecken rund, was dem Film insgesamt eine ganz eigene Atmosphäre gibt.

Ich kam erst neulich zufällig auf den Film, weil ich den Titel irgendwo im Internet in einer Liste von Filmen gelesen hatte. Sicherlich werde ich mir in nächster Zeit noch weitere Filme von David Lowery ansehen, nachdem mir jetzt "A Ghost Story" wirklich gut gefallen hat.

["Ain't Them Bodies Saints" (The Saints - Sie kannten kein Gesetz) ist ein weiterer Film von David Lowery, wieder spielen Rooney Mara und Casey Affleck mit und ja, Daniel Hart komponierte auch hier die Musik. Hab den Film noch nicht gesehen. Vielleicht sehe und bespreche ich ihn aber bald.]

Sonntag, 24. Juni 2018

Regen

Heftigere Regenfälle in den letzten Wochen haben mich unweigerlich an gewisse Filmzitate denken lassen.

Ich hatte schon vor Monaten wiederholt die ersten 6 Folgen von "The Tick" gesehen. In Folge vier (Party Crasher) kommt der Rächer Overkill zurück zu seinem Boot, das eine künstliche Intelligenz besitzt und auf den Namen "Dangerboat" hört. Kurz darauf will Overkill wieder gehen.

Dangerboat: Du bist doch eben erst zurückgekehrt.
Overkill: Das Verbrechen hat diese Stadt übernommen. Diese Menschen müssen bestraft werden. Sie sind sowieso nur Tiere. Es wird Zeit, dass der wahre Regen fällt und den Abschaum von der Straße spült.

(Crime has overtaken this city. There must be punishment. They're all animals, anyway. It's time for the real rain to come and wash all this scum off the street.)

Filmfans dürften die Worte recht bekannt vorkommen. Auch Dangerboat entgeht eine gewisse Ähnlichkeit nicht und antwortet darauf entsprechend.

Dangerboat: Travis Bickle.
Overkill: Was?
Dangerboat: Taxi Driver.
Overkill: Halt die Fresse.

Zum Vergleich Travis Bickle (Roberd de Niro) in "Taxi Driver":

10. Mai. Endlich hat es geregnet. Dreck und Abfälle wurden von den Bürgersteigen gespült. Ich arbeite bis zur Erschöpfung. Von abends um sechs bis morgens um sechs oder acht. Sechs Tage die Woche, manchmal auch sieben. Das schlaucht, aber es hält mich auf Trab. Pro Woche mache ich $300 – 350. Wenn ich die Uhr abstelle, schaffe ich noch mehr. Wenn es dunkel wird, taucht das Gesindel auf. Huren, Betrüger, Schwuchteln, Drogensüchtige, Junkies. Syph-Kranke. Eines Tages wird ein großer Regen diesen Abschaum von der Straße spülen.

(May 10th. Thank God for the rain which has helped wash away the garbage and trash off the sidewalks. I'm workin' long hours now, six in the afternoon to six in the morning. Sometimes even eight in the morning, six days a week. Sometimes seven days a week. It's a long hustle but it keeps me real busy. I can take in three, three fifty a week. Sometimes even more when I do it off the meter. All the animals come out at night - whores, skunk pussies, buggers, queens, fairies, dopers, junkies, sick, venal. Someday a real rain will come and wash all this scum off the streets.)

Mittwoch, 13. Juni 2018

Fred auf dem Dach

Fred saß auf dem Dach.

Sein hell blondes Haar zeichnete sich deutlich von den braunen Dachziegeln ab und seine hell blauen Augen leuchteten. Ja, heute, jetzt auf dem Dach war einer der wenigen Momente seines jungen Lebens, an dem sie leuchteten. Sie sprühten wie ein fröhliches Laubfeuer im Herbst.

Aber das konnte die Menschenmenge unten nicht sehen. Heute war der Tag, an dem die ganze Nachbarschaft ihn beachtete. All die Jahre, die ganzen verdammten 14 Jahre, die er auf der Welt war, hatte er nie so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie jetzt.

Wenn jemand sich das Leben nehmen wollte, kam es von allen Seiten „oh“ und „ach“.

Und vorher?

Wie Ameisen wuselten sie auf der Straße, hilflose, kleine Wesen, ihm zu dienen.

Gott hieß nicht mehr Gott. Er hieß jetzt Fred.

Alle sehen zu ihm auf. Alle gehorchen ihm. Einziger Gedanke: spring da nicht runter.

Fred war der Puppenspieler. Meine Damen und Herren, die Zeit ist um. Rot oder grün? Tod oder Leben? Springen oder nicht?

Fred erhob sich.

„Oh!“, kam es von überall, wie ein Echo. Manche schrieen „Nein!“ und „Junge, pass auf!“ oder „Junge, lass das sein!“

Fred hob seine Arme wie zum Sprung.

Was würden seine letzten Worte sein?

„Ihr seid alle so dumm!“, schrie er aus voller Kehle, öffnete das Dachfenster und stieg wieder ins Haus.



Diese Geschichte schrieb ich 2001 oder 2002 als wir gerade Kurzgeschichten in Deutsch durchnahmen und einige Mitschüler sich beklagten, dass die bisher besprochenen Kurzgeschichten zu langweilig waren. Nun ist der Sinn einer Kurzgeschichte sowieso nicht gerade spannend zu sein. Als ich von der Schule kam, erinnerte ich mich an eine Aufgabe, die ich in einem Buch über Geschichten bzw. Bücher schreiben gelesen hatte. Ich hatte die Aufgabe ursprünglich nicht besonders gemocht. Jetzt hatte ich irgendwie eine Geschichte im Kopf. Man solle sich vorstellen, dass eine Person sich auf einem Hausdach befindet, kurz davor hinunter zu springen. Was wären die letzten Worte? Was wäre der letzte Satz?

Ich wollte meine Person nicht springen lassen, entsprechend das Ende meiner Geschichte. Ich schrieb sie und brachte sie dann zum nächsten Unterricht mit. Die Lehrerin war bereit, die Geschichte in den Unterricht einzubringen. Natürlich musste ich selbst vorlesen. Ich hasse vorlesen.

Einen Satz habe ich leicht abgeändert, weil er offenbar anders verstanden wurde als von mir ursprünglich gedacht. Ansonsten ist die Geschichte ohne weitere Änderungen geblieben, so wie ich sie ursprünglich aufgeschrieben habe.

Donnerstag, 31. Mai 2018

M&M: Murder In The First - Lebenslang in Alcatraz

Der Film ist aus dem Jahr 1995 und basiert auf wahren Begebenheiten. Wie wahr diese Begebenheiten sind, dazu später mehr.

Die Handlung beginnt 1938. Erzählt wird die Geschichte von Henri Young (toll gespielt von Kevin Bacon), der als Krimineller in Alcatraz, dem berühmten Gefängnis auf der kleinen Insel vor San Francisco, einsitzt. Die ersten 20 Minuten des Films sind nicht unbedingt schön anzusehen. Denn Young ist nach einem Fluchtversuch mit anderen Strafgefangenen in Einzelhaft und wird echt mies behandelt, um nicht zu sagen gefoltert. Nach mehreren Jahren in Einzelhaft kommt er schließlich wieder zu den anderen Gefangenen. Zum Mittagessen stößt er auf einen anderen Gefangenen, Rufus 'Ray' McCain (David Michael Sterling), der ursprünglich mit Young den Fluchtversuch gemacht hatte. Young stürzt sich mit einem Löffel auf McCain und bringt diesen letztlich um, was prompt zu einer erneuten Isolationshaft führt.

Der junge Anwalt James Stamphill (Christian Slater) soll Young im Gerichtsverfahren an dem Mord an McCain vertreten. Aus seiner Sicht wird die Geschichte letztlich auch erzählt. Der Fall scheint zunächst klar und nichts besonderes zu sein. Doch Stamphill braucht eine Weile, bis er Zugang zu Young findet und dieser überhaupt auch nur ein Wort mit ihm spricht. Die Dialoge zwischen den beiden, insbesondere als Young in den Zeugenstand gerufen wird und gegen seinen ausdrücklichen Wunsch, Fragen beantworten muss, sind ein tolle Dialoge mit viel Witz und Humor, der mich persönlich sehr angesprochen hat. Ein wunderbares Zusammenspiel von Kevin Bacon und Christian Slater.

Nachdem Henri Young über Jahre in Einzelhaft war und dadurch kaum von Resozialisierung zu sprechen ist, muss sich am Ende nicht nur Henri Young vor Gericht erklären, sondern auch die Wärter und vor allem die Gefängnisleitung müssen ihr Verhalten rechtfertigen.

Im Film wird Henri Young als fast Unschuldiger dargestellt, der erwischt wurde, wie er 5 Dollar klaute, um für sich und seine Schwester zu sorgen und ansonsten, bis zum Mord an dem Mitgefangenen, nicht weiter kriminell war. Die Realität sieht etwas anders aus.

Henri Young gab es wirklich. Ebenso den Mitgefangenen Rufus McCain. Gemeinsam mit noch anderen, versuchten sie aus dem Gefängnis zu fliehen. Soviel ist wahr.(Laut wikipedia jedoch erst 1 Jahr später als im Film, nämlich 1939.) Allerdings war Henri Young bei weitem nicht so unschuldig. Schon bevor er nach Alcatraz kam, war der „echte“ Henri Young ein verurteilter Bankräuber, der sogar bekannt dafür war aggressiv Geiseln zu nehmen. Von nur mal 5 Dollar klauen, um sich und seine Schwester zu versorgen und dabei erwischt zu werden, kann also bei Weitem nicht die Rede sein.

Die Argumentation im Film, dass nicht Henri Young selbst Schuld am Mord an McCain ist, sondern die Haftbedingungen und lange Isolation, war wirklich die Argumentation der Verteidigung. Ohne das Ende der Gerichtsverhandlung im Film vorwegzunehmen, möchte ich dennoch soviel sagen, dass Henri Youngs Leben nicht so endete, wie es Stamphill (Christian Slater) erzählt. Die Wahrheit ist, dass Henri Young 1948 in ein anderes Gefängnis verlegt wurde. Für 1972 heißt es in Henri Youngs wikipedia-Eintrag er „jumped parole“. Das heißt, er hatte Freigang mit gewissen Auflagen. Von diesem Freigang kam er allerdings nicht zurück und sein Aufenthaltsort wird bis heute seither als „unknown“ (unbekannt) aufgeführt. Am 11. Juni 1911 geboren, wäre Henri Young, sollte er heute noch am Leben sein, somit über 100 Jahre alt.

Der Film ist wirklich gut und sehenswert. Auch wenn, wie oben erwähnt, die ersten 20 Minuten nicht angenehm anzusehen sind. Es ist zu erwarten, dass ein Film „nach einer wahren Begebenheit“ oft doch frei erzählt ist. Die deutlichen Abweichungen hier finde ich dennoch sehr frustrierend. Zumal am Ende noch etwas erzählt wird, was absolut nicht den Tatsachen entspricht, nämlich dass angeblich Henri Young mit dafür gesorgt hat, dass Alcatraz geschlossen wurde. Die Wahrheit ist, dass Alcatraz 1963 geschlossen wurde, also gut 20 Jahre nachdem Henri Young sich dort aufgehalten hat. Außerdem wurde Alcatraz nicht aufgrund von zweifelhaften Haftbedingungen und/oder letztlich nicht mehr erlaubter, zu langer Isolationshaft. Es gibt diverse Dokumentationen über Isolationshaft und Einzelhaft aus dem Jahr 2000 und später. Obwohl solche Haftbedingungen noch immer genau so zweifelhaft sind, wie im Film bereits dargestellt. Falsch ist übrigens auch im Film dargestellt und mehrmals betont, dass die Aufgabe von Alcatraz die Resozialisierung war. Im deutschen wikipedia-Artikel über Alcatraz unter Gefängnisaufenthalt findet sich allerdings folgender Hinweis:

„Alcatraz hatte zwei Aufgaben:
  1. Übernahme von Unruhestiftern aus anderen Gefängnissen, um Flucht, Gewalt und Selbstmordversuche zu verhindern.
  2. Übernahme von Häftlingen, um sie gebessert wieder in ein anderes Gefängnis zu schicken. Von Resozialisierung war nie die Rede.“ (Hervorhebungen von mir.)
Der Grund für die Schließung von Alcatraz war, unter anderem, übrigens dass das Meersalz das Gebäude zu sehr angegriffen hat über die Jahre und die Instandhaltung schlicht zu teuer und aufwändig wurde. Der Grund war überhaupt nicht die Art der Gefängnisführung.

Bei diesem grundsätzlich guten Film finde ich es schade, wie sehr die Tatsachen verdreht wurden, sowohl was das Leben von Henri Young angeht, aber auch die Geschichte von Alcatraz. Ich persönlich hätte den Hinweis auf das spurlose Verschwinden von Henri Young besser gefunden, vor allem weil es eher den Tatsachen entspricht und meiner Meinung nach positiver für Henri Young, auch im Film, gewesen wäre. Vielleicht war es den Verantwortlichen nicht heldenhaft genug. Aber ein Held war der echte Henri Young sowieso von Anfang an nicht.

Sonntag, 27. Mai 2018

Aus dem Kindermund Teil 2

Ich war heute Abend einkaufen. Vor mir an der Kasse war eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn. Sie gab ihm zwei Scheine, damit er bezahlen könnte. Er sah sich die Scheine an und nannte korrekt die Werte: 10 und 5. Die Mutter lobte ihn und fragte, wie viel 10 + 5 ist. "Zwei", sagte er. Ich grinste innerlich. Zwei Scheine. Richtig. "So ungefähr", sagte die Mutter. Die Kassiererin nannte den Gesamtpreis und die Mutter bat den Sohn daraufhin, ihr die Scheine zu geben, was er auch tat.

Freitag, 25. Mai 2018

Die Fabrik der Zukunft

"Die Fabrik der Zukunft wird nur zwei Mitarbeiter haben – einen Mann und einen Hund. Der Mann füttert den Hund, und der passt auf, dass der Mann die Maschinen nicht anfasst."

Warren Gamaliel Bennis (1925-2014)

Sonntag, 22. April 2018

Religiöse Zeichen

Am 30.03. war ich mein Altpapier in den Containern einige Straßen weiter entsorgen. Neben den Containern stand eine große Tasche. Ich war neugierig und schaute hinein. Es lag einiges an Geschirr darin und eine Statue. Ich zögerte einen kurzen Moment, griff dann die Statue und nahm sie mit nachhause. Sie ist etwa 21,5 cm hoch und wiegt stolze 1,3 kg. Keine Ahnung, wer so etwas entsorgt. Ich würde vermuten, dass ein religiöser Verwandter gestorben ist und die anderen Verwandten keine Verwendung für so eine Figur haben und nicht wussten, wie sie sie sonst los werden könnten oder wollten sie nicht verkaufen. Seltsam nur, dass diese Figur so kurz vor Ostern gerade entsorgt wurde. Was für ein Timing!


Gestern wiederum war ich kurz draußen unterwegs, lief unsere Straße entlang und sah etwas rund, goldig und glänzend auf dem Bürgersteig liegen. Ich bückte mich, um es aufzuheben in dem Glauben, es sei eine der Münzen für Einkaufswagen, obwohl es offenbar einen kleinen Haken hatte, was die Münzen eigentlich nicht haben. Als ich dieses Etwas in meiner Hand umdrehte, staunte ich nicht schlecht. Es war keine Münze, sondern ein religiöser Anhänger. Außerdem recht stabil. Ich kann ihn nicht biegen. Es ist kein billiges Spielzeug. Ich steckte ihn an meinen Schlüsselanhänger und fragte mich, warum ich zweimal so kurz hintereinander solche religiösen Dinge finde. Ausgerechnet ich.


Ich denke, ich werde beides noch eine Weile behalten, bis ich mich entschlossen habe, was ich damit mache.Im Internet verkaufen?

Freitag, 13. April 2018

Freitag, der 13.


Als ich vor Jahren Heilpädagogik studierte, machte ich eine Teilprüfung als Präsentation über Phobien, also Angst, die meist stark einschränkt und blockiert und oft in bestimmten Situationen auftaucht. Meine Präsentation befasste sich auch mit Behandlung von Phobien.

Passend zum Tag heute gibt es tatsächlich einen Begriff für Leute, die Angst vor der Zahl 13 haben. So eine Angst nennt man Triskaidekaphobie (von griechisch τρεισκαίδεκα, treiskaídeka = dreizehn). So gibt es Gegenden, in denen es nur 12 Stockwerke gibt oder das 13. Stockwerk ausgelassen wird und sich in Fahrstühlen nur das 12. und dann das 14. Stockwerk findet.

Es gibt auch die Paraskavedekatriaphobie (von lateinisch parasceuē oder griechisch παρασκευή, parascēves = Freitag), die Angst vor Freitag, dem 13. Filme wie die Reihe der Horrorfilme „Freitag, der 13.“ helfen sicher nicht besonders bei dieser Angst.

Lustiger Fakt: Die Angst vor langen Wörtern, wie die beiden oben genannten Phobien möglicherweise, nennt sich übrigens Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Ein Kunstwort zusammengesetzt aus der falschen Schreibweise von hippopotamus (englisch „Nilpferd“), dem lateinischen Substantiv „monstrum“ (ungeheuerlich) und „sesqui“ (Lateinisch eineinhalb) und „pedal“ (von Lateinisch „pedālis“ = zum Fuß gehörig). Eineinhalb Fuß damit wohl bildlich als Länge der Wörter. Eigentlich übrigens im Deutschen falsch mit zwei „p“ in „sesquippedalio“, aber viele deutsche Seiten im Internet haben das Wort vermutlich durch kopieren und einfügen falsch übernommen und so verbreitet.

Die Juden können solche Ängste sicher wenig nachvollziehen. Samstag ist für sie der Sabbat, also ein Ruhetag. Dieser wird schon am Freitagabend gefeiert. Außerdem wird Bar Mizwa, also die religiöse Mündigkeit der Jungen im Judentum, in der Regel am Sabbat nach Vollendung des 13. Lebensjahrs gefeiert. Die Bat Mizwa für Mädchen wird wiederum gefeiert, wenn diese 12 Jahre alt sind.

Der Karfreitag  ist für Christen als Kreuzigungstag von Jesus kein guter Tag. Selbst in der sonst wohl eher als rational zu bezeichnenden Wirtschaft werden diverse Unglückstage einer Wirtschaftskrise oder eines Börsenkrachs als „Schwarzer Sonntag“ (Englisch: Black Friday) bezeichnet.

Dreizehn alleine gilt häufig schon als keine gute Zahl. Jesus hatte 12 Jünger. Der Tag und die Nacht gliedern sich jeweils in 2 x 12 Stunden. Das Jahr hat 12 Monate. Die Dreizehn wird daher häufig als „Dutzend des Teufels“ bezeichnet. Mathematisch betrachtet, ist die 13 eine Primzahl. Das heißt sie ist nur durch 1 und sich selbst teilbar ohne Rest.

Das sind nur einige Beispiele und Erklärungsversuche, warum speziell Freitag, der 13. als ein so schlimmer Tag gilt. Dabei finden sich im Internet Untersuchungen von beispielsweise Versicherungen, die belegen, dass es an Freitag, dem 13. statistisch keine vermehrten Unfälle, weder mit Personenschaden, noch mit Sachschaden, gibt. Möglicherweise liegt das aber auch daran, dass manche so ängstlich sind an diesem speziellen Tag, dass sie sich von der Arbeit frei nehmen und zuhause bleiben, so wie andere wiederum angeblich ihren Urlaub so planen, dass sie nur nicht an einem Freitag, dem 13. fahren.

Ich selbst habe schon früh für mich gemerkt, dass Freitag, der 13. ein normaler Tag ist und nichts zwingend viel Unglück passiert an diesem Tag. In der Grundschule machte ich bei der Blockflöten AG mit. Einmal probten wir an diesem vermeintlichen Unglückstag für einen Auftritt. Die Probe verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle.

Im Studium war wiederum recht lustig, als sich einer unserer Professoren am Ende der letzten Stunde verabschiedete mit den Worten, wir würden uns dann am Freitag, den 13. zur Prüfung wieder sehen. Unter den Studenten brach entsetztes Geschrei aus. Offenbar hatten wir zwar alle irgendwie im Kopf, dass die Prüfung an einem Freitag war und auch, dass wir am 13. Prüfung hatten. Diese beiden schrecklichen Tage hatten wir bis zur Verabschiedung des Professors allerdings nicht zusammengebracht als Freitag, den 13.!

Lustige Fakten:
  1. Jedes Jahr hat mindestens 1 und höchstens 3 Freitage, die auf den 13. des Monats fallen!
  2. Ist das Jahr kein Schaltjahr und im Februar der 13. ein Freitag, so folgt immer im März und November ein Freitag, der 13.!
  3. Der kürzeste Abstand zwischen 2 Freitag, den 13. sind exakt 4 Wochen! Nämlich wenn Lustige Fakten Punkt 1 zutrifft mit den Tagen zwischen Februar und März, da der Februar nur 28 Tage hat.
  4. Der längste Abstand zwischen 2 Freitag, den 13. ist genau 61 Tage oder 14 Monate! Das trifft zu, wenn der Tag im August ist. Der nächste Unglückstag ist damit erst im Oktober des folgenden Jahres. Oder wenn der Tag auf Juni fällt mit nächstem Freitag, den 13. erst wieder im September des Folgejahres.
Wie steht ihr zu Freitag, dem 13.? Ist euch an diesem Tag einmal etwas Schlimmes passiert? Oder ist euch sogar etwas Gutes passiert an so einem Tag? Macht ihr euch Gedanken um dieses Datum und diesen Tag oder ist es ein ganz normaler Tag für euch?

Fröhlichen Freitag, den 13. allerseits!

Samstag, 7. April 2018

M&M: Die Legende vom Ozeanpianisten

„Du bist nicht wirklich aufgeschmissen, solange du noch eine gute Geschichte hast und jemanden, dem du sie erzählen kannst.“

Der Trompeter Max Tooney (Pruitt Taylor Vince) versucht seine Trompete in einem Geschäft zu verkaufen. Der Verkäufer (Peter Vaughan) will den Laden eigentlich gerade schließen, gewährt Max allerdings, ein letztes Mal auf der Trompete zu spielen. Max spielt eine Melodie, die der Verkäufer erkennt, nämlich von einem Schallplattenrohling, den er zerbrochen in einem alten Klavier gefunden hat. Max sagt, dass dieser Rohling eigentlich nicht existieren könnte und fängt so an, dem Verkäufer die Geschichte von 1900 zu erzählen.

1900 ist keine Zahl, sondern ein Mann. Als Baby wird er von seiner Mutter auf der Virginian gelassen, einem Schiff, das zwischen Amerika und Europa hin und her fährt. Danny Boodman (Bill Nunn), ein Arbeiter auf dem Schiff, findet den Jungen in einer Box und zieht ihn groß. Da Danny den Jungen im Januar des neuen Jahrhunderts fand, benennt er ihn danach. Danny meldet den Jungen nirgendwo den Behörden, aus Angst, dass diese ihn ihm wegnehmen würden. Als 1900 acht Jahre alt ist, stirbt Danny allerdings nach einem Unfall. Daraufhin versteckt sich der Junge so gut, dass ihn keiner finet. Als er doch wieder auftaucht, spielt er perfekt und sehr berührend Klavier. Also spielt er schließlich in der Musikgruppe auf dem Schiff, um sich sein Geld zu verdienen. In der ersten Klasse spielt er mehr oder weniger nach Noten, in der dritten Klasse spielt er völlig frei eigene Melodien. Obwohl nie irgendwo gemeldet, wird sein geniales Spiel doch auch auf Land mit der Zeit bekannt. So kommt es, dass auch Jelly Roll Morton (Clarence Williams III) von 1900 hört und diesen zu einem Duell herausfordert. 1900 hat keine Ahnung, wie ein solches Duell abläuft.

Max verlässt eines Tages das Schiff wieder und verliert den Kontakt zu 1900. Doch als Max erfährt, dass die Virginian verschrottet werden soll, macht er sich auf die Suche nach seinem alten Freund.

Wird 1900 das Schiff jemals verlassen? Wer gewinnt das Duell? Wird Max 1900 wieder finden? Das sind Fragen, die ihr euch nur selbst beantworten könnt, indem ihr den Film anschaut.

Es ist ein wenig seltsam, dass der Film aus dem Jahr 1998 über zwei Stunden dauert, wo seine Buchvorlage („Novecento“, auf deutsch auch mit dem Untertitel „Die Legende vom Ozeanpianisten“) von Alessandro Baricco nur knapp 80 Seiten lang ist. Gedacht ist das Buch als ein Monolog, ein Ein-Personen-Theaterstück, enthält entsprechend auch ein paar Regieanweisungen. Der Trompeter heißt im Buch Tim Tooney und von ihm wird die Geschichte als Rückblende erzählt, also ähnlich wie im Film.

Ich war anfangs skeptisch über einen so langen Film. Allerdings war ich dann doch sehr positiv überrascht und war gefesselt von der Geschichte, so dass der Film für mich nicht langatmig war. Wer Klaviermusik mag und/oder Filme über Freundschaft, dem dürfte dieser Film gefallen.

Mittwoch, 21. März 2018

Eine fischige Frage

Zwei Fische im Goldfischglas haben einen Streit, bis einer von ihnen wütend wird und an einem Ende vom Glas für eine Weile schmollt. Dann schwimmt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht zum anderen Fisch zurück und fragt, "In Ordnung, wenn es keinen Gott gibt, wer wechselt dann das Wasser?"

Samstag, 27. Januar 2018

Horrorgeschichten in zwei Sätzen

Reddit fragte im Sommer 2013 seine Nutzer, welche die beste Horrorgeschichte ist, die sie erfinden können in zwei Sätzen. Zwei Sätze sind nicht viel, aber diese Auswahl von 20 Geschichten haben es trotzdem in sich. Erst die deutsche Übersetzung, im Anschluss die englischen Originalsätze. (Die Reddit Frage und alle Antworten können hier nachgelesen werden: Reddit.com)

Deutsche Übersetzung:
(Quelle der Übersetzung: wortwanderin.blogspot.de)

1. Ich wachte von Klopfgeräuschen auf Glas auf. Zuerst dachte ich, es sei das Fenster bis ich es wieder aus dem Spiegel kommen hörte.
Therealhatman

2. Das letzte, was ich sah war mein Wecker, der 12:07 Uhr anzeigte, bevor sie ihre langen verrottenden Fingernägel in meine Brust trieb, ihre andere Hand dämpfte meine Schreie. Ich setzte mich kerzengerade auf, erleichtert, dass es nur ein Traum war, doch dann sah ich meinen Wecker 12:06 Uhr anzeigen und hörte meine Schranktür quietschend aufschwingen.
Jmperson

3. Aufgewachsen mit Hunden und Katzen, war ich an das Kratzgeräusch an meiner Tür während ich schlief gewohnt. Jetzt da ich alleine lebe, ist es wesentlich beunruhigender.
Miami_Metro

4. In all der Zeit, die ich schon alleine in diesem Haus lebe, ich schwöre bei Gott, habe ich mehr Türen geschlossen als geöffnet.
EvilSteveDave

5. Ein Mädchen hörte ihre Mutter ihren Namen von unten rufen, also stand sie auf und machte sich auf den Weg. Als sie zu der Treppe kam, zog ihre Mutter sie in ihr Zimmer und sagte: "Ich habe das auch gehört."
Drrd777

6. Sie fragte warum ich so schwer atmete. Tat ich gar nicht.
Calamitosity

7. Meine Frau weckte mich letzte Nacht und sagte mir, dass ein Eindringling im Haus sei. Sie wurde vor zwei Jahren von einem Eindringling ermordet.
The_D_String

8. Ich wachte auf durch das Geräusch des Babyphons, hörte eine Stimme mein neugeborenes Kind beruhigen. Als ich mich herumdrehte, streifte mein Arm meine Frau, die neben mir schlief.
Doctordevice

9. Ich dachte immer meine Katze würde nur starren - sie erschien immer fixiert auf mein Gesicht. Bis ich eines Tages feststellte, dass sie immer hinter mich blickte.
Hangukbrian

10. Es gibt nichts Schöneres als das Gelächter eines Babys. Es sei denn es ist 1 Uhr morgens und du bist alleine zu Hause.
Wartortlesthebestest

11. Ich hatte gerade einen schönen Traum als ich von einem hämmernden Geräusch aufwachte. Danach konnte ich kaum noch das gedämpfte Geräusch von Erde hören, die meinen Sarg und meine Schreie bedeckte.
Vigridarena

12. "Ich kann nicht schlafen", flüsterte sie, ins Bett zu mir kriechend. Ich wachte auf, das Kleid umklammernd in dem sie begraben wurde.
Vaultkid321

13. Ich beginne ihn zuzudecken und er sagt mir "Papa, guck ob Monster unter meinem Bett sind." Ich schaue zum Spaß unter sein Bett und sehe ihn, einen anderen ihn, wie er zurückstarrt, zitternd und wispernd: "Papa, da ist jemand in meinem Bett."
JustAnotherMuffledVo

14. Du kommst nach Hause, nach einem langen Arbeitstag und bereit für einen entspannten Abend allein. Du tastest nach dem Lichtschalter, aber eine andere Hand ist schon da.
madamimadamimadam

15. Ich kann mich nicht bewegen, nicht atmen, sprechen oder hören und es ist die ganze Zeit so dunkel. Wenn ich gewusst hätte, dass es so einsam werden würde, hätte ich mich einäschern lassen.
Graboid27

16. Sie ging nach oben um nach ihrem Kleinkind zu sehen. Das Fenster war offen und das Bett war leer.
Aerron

17. Hab keine Angst vor Monstern, schau nur nach ihnen. Schau links, rechts, unter deinem Bett, hinter deine Kommode, in deinen Schrank, aber schau niemals auf, sie hasst es gesehen zu werden.
AnarchistWaffles

18. Meine Tochter hört mitten in der Nacht nicht auf zu weinen und schreien. Ich besuche ihr Grab und bitte sie aufzuhören, aber es hilft nichts.
Skuppy

19. Nach einem harten Arbeitstag, kam ich Heim und sah meine Freundin unser Kind wiegen. Ich weiß nicht, was gruseliger war: Meine tote Freundin mit unserem totgeborenen Kind zu sehen, oder zu wissen, dass jemand in mein Appartement eingebrochen war, um sie dort zu platzieren.
Cobaltcollapse

20. Da war ein Foto von mir wie ich schlafe auf meinem Handy. Ich wohne alleine.
Guztaluz

Englisch Original:
1. I woke up to hear knocking on glass. At first, I thought it was the window until I heard it come from the mirror again.
Therealhatman

2. The last thing I saw was my alarm clock flashing 12:07 before she pushed her long rotting nails through my chest, her other hand muffling my screams. I sat bolt upright, relieved it was only a dream, but as I saw my alarm clock read 12:06, I heard my closet door creak open.
Jmperson

3. Growing up with cats and dogs, I got used to the sounds of scratching at my door while I slept. Now that I live alone, it is much more unsettling.
Miami_Metro

4. In all of the time that I’ve lived alone in this house, I swear to God I’ve closed more doors than I’ve opened.
EvilSteveDave

5. A girl heard her mom yell her name from downstairs, so she got up and started to head down. As she got to the stairs, her mom pulled her into her room and said “I heard that, too.
Drrd777

6. She asked why I was breathing so heavily. I wasn’t.
Calamitosity

7. My wife woke me up last night to tell me there was an intruder in our house. She was murdered by an intruder 2 years ago.
The_D_String

8. I awoke to the sound of the baby monitor crackling with a voice comforting my firstborn child. As I adjusted to a new position, my arm brushed against my wife, sleeping next to me.
Doctordevice

9. I always thought my cat had a staring problem – she always seemed fixated on my face. Until one day, when I realized that she was always looking just behind me.
Hangukbrian

10. There’s nothing like the laughter of a baby. Unless it’s 1 a.m. and you’re home alone.
Wartortlesthebestest

11. I was having a pleasant dream when what sounded like hammering woke me. After that, I could barely hear the muffled sound of dirt covering the coffin over my own screams.
Vigridarena

12. “I can’t sleep,” she whispered, crawling into bed with me. I woke up cold, clutching the dress she was buried in
Vaultkid321

13. I begin tucking him into bed and he tells me, “Daddy, check for monsters under my bed.” I look underneath for his amusement and see him, another him, under the bed, staring back at me quivering and whispering, “Daddy, there’s somebody on my bed.”
JustAnotherMuffledVo

14. You get home, tired after a long day’s work and ready for a relaxing night alone. You reach for the light switch, but another hand is already there.
madamimadamimadam

15. I can’t move, breathe, speak or hear and it’s so dark all the time. If I knew it would be this lonely, I would have been cremated instead.
Graboid27

16. She went upstairs to check on her sleeping toddler. The window was open and the bed was empty.
Aerron

17. I never go to sleep. But I keep waking up.
Genetically_witless

18. My daughter won’t stop crying and screaming in the middle of the night. I visit her grave and ask her to stop, but it doesn’t help.
Skuppy

19. After working a hard day, I came home to see my girlfriend cradling our child. I didn’t know which was more frightening, seeing my dead girlfriend and stillborn child, or knowing that someone broke into my apartment to place them there.
Cobaltcollapse

20. There was a picture in my phone of me sleeping. I live alone.
Guztaluz

Freitag, 26. Januar 2018

Prügeleien um Nutella in Frankreich

Als erstes las ich davon im Guardian unter  'They are like animals': French shoppers brawl over cut-price Nutella. In Frankreich hatte die Supermarktkette Intermarché auf Nutella einen Rabatt von 70 % gegeben, so dass ein 950 g Glas nun statt 4,50 Euro nur noch 1,41 Euro kostete. Das führte zu massiven Ansturm und Rangeleien. Nutella war teilweise schnell ausverkauft und es wurden an einem Tag Mengen verkauft wie sonst in drei Monaten. Hier ein weiterer deutscher Artikel von Der Westen dazu. Während der deutsche Artikel in dem dazugehörigen Video von keinen Verletzten redet, liest sich der Artikel vom Guardian schon ganz anders, dass eine Frau eine Box auf den Kopf bekommen hat und Haare ausgerissen wurden beispielsweise. Für Nutella-Gläser? Im Ernst? Dem Der Westen Artikel nach wird offenbar daraufhin nun daran gearbeitet, dass auf Nahrungsmittel nur noch Rabatte von bis zu 34 % gegeben werden können. Ich habe trotzdem meine Zweifel, ob das solche Rangeleien verhindern wird.